,,Möchtest du hier schlafen?" grinste Draco, als wir in sein Zimmer eintraten. Ich schloss die Tür, ließ mich auf sein Bett fallen. Ich schnaubte laut auf.
,,Nur zu gern, doch du weißt, dass ich das nicht darf" witzelte ich. ,,Nicht, dass Snape uns erneut erwischt. Wir haben noch eine Strafarbeit abzuleisten" lachte ich.
,,Bestimmt morgen nach dem Unterricht" grinste Draco, als er seine Robe ablegte. ,,Wir werden sehen" flüsterte er und kam zu mir. Er beugte sich über mich, verteilte zarte Küsse auf meinen Lippen; auf meinem Hals. Ich wollte es genießen, wollte mich entspannen. Doch es ging nicht. Ich musste immer wieder an dieses Mädchen denken. Dass er sie offensichtlich vor mir verheimlichte. Doch ich wollte es nicht ansprechen; wollte abwarten. Ihm die Chance geben, dass er mir selbst von ihr erzählen würde.
,,Na komm, ich muss gehen" lächelte ich und stand auf. ,,Ich muss unbedingt schlafen und ich denke du auch. Du siehst furchtbar aus. Außerdem würde keiner von uns Schlaf finden, wenn ich hier bleiben würde, dass wissen wir Beide ganz genau" grinste ich, als ich bereits zur Tür ging. Er lachte, doch nickte mir zu. Er stand auf, kam mir hinterher. Er griff an meine Hüfte, drehte mich zu ihm um.
,,In Ordnung, wir sehen uns dann morgen beim Frühstück, Kleines" lächelte er müde, als er seine Lippen auf meine legte. ,,Ich liebe dich. Bitte vergiss das nicht, Aurelia"
,,Ich liebe dich auch. Bis morgen" verabschiedete ich mich und verließ sein Zimmer. Wieso hatte er das gesagt? In so einer Art und Weise? Er hatte ein Geheimnis; etwa ein schlechtes Gewissen? Ich war froh, dass wir unseren Streit schlichten konnten; ja. Aber dieses Mädchen, sie ging mir nicht aus dem Kopf. Ich musste abwarten; es ging nicht anders. Ich ging müde zu meinem Zimmer, schloss die Tür.
,,Hm?" verwundert sah ich mich um. Mein Zimmer war wieder aufgeräumt; keine Scherben mehr, keine losen Blätter, kein Chaos.
,,Du bekommst möglicherweise morgen eine neue Zimmergenossin. Zumindest, wenn sie in das Haus Slytherin eingeteilt wird. Dann sollte es hier nicht so aussehen" ertönte eine dunkle Stimme. Ich erschrak ein wenig, erleuchtete einige herumstehenden Kerzen. Es war Snape.
,,Wow, d-danke" antwortete ich ein wenig überrumpelt. Ich ging zu ihm, ließ mich schließlich auf meinem Bett nieder. Er nahm neben mir platz, schien über etwas nachzudenken.
,,Professor Dumbledore und ich haben uns unterhalten. Es wird noch einige Zeit dauern, bis wir die Seelen befreien können. Doch bitte sei gewarnt, mein Kind. Es könnte jederzeit so weit sein" sprach Snape in seiner typisch düsteren, jedoch väterlichen Stimme.
,,In Ordnung"
,,Nun solltest du aber schlafen gehen-" er stand auf, ging zur Tür. ,,Ich habe dir noch etwas vom Abendessen mitgebracht. Du solltest ein wenig mehr essen" lächelte er und verließ bereits wieder mein Zimmer. Ich musste grinsen, ich war froh über seine Fürsorge. Ich ging ins Bad, zog mich um, machte mich für die Nacht fertig. Ich griff nach einigen Trauben, welche auf dem bereitgestellten Teller lagen; legte mich ins Bett. Endlich lag ich wieder in meinen Kissen; konnte schlafen. Ich war ein wenig aufgeregt; würde möglicherweise das Mädchen, welches neben Draco saß, welche offensichtlich neu in Hogwarts war, meine neue Zimmergenossin werden? Vorausgesetzt sie würde nach Slytherin eingeteilt werden? Und wenn ja; wäre es eine kluge Entscheidung? Ich konnte gespannt bleiben; meine unzähligen Gedanken machten mich müde, ließen mich schnell in den Schlaf finden. Ich schlief tief und fest. Als würde es keinen Morgen mehr geben. Dieser trat jedoch schneller ein, als gehofft.Der nächste Morgen war angebrochen, die ersten Sonnenstrahlen kämpften sich durch die dichten Vorhänge. Es war kurz nach 6 Uhr, das Frühstück würde in einer halben Stunde beginnen. Ich raffte mich auf, sprang unter die Dusche. Meine Hand schmerzte noch ein wenig; ebenso meine müden Augen. Ich zog meine Uniform an, kämmte mir mein Haar und machte mich bereits auf den Weg zum Frühstück. Es war noch ein wenig Zeit, doch ich war gern früh da. Genoss die morgendliche Ruhe; das Zwitschern der Vögel. Gerade als ich die große Halle betreten wollte, sah ich Draco. Draco und das Mädchen von gestern. Sie saßen beisammen, schienen sich erneut zu streiten. Die Halle war so gut wie leer; Draco und das Mädchen beinah die einzigen Schüler weit und breit. Ich beschloss abzuwarten; hoffte noch immer, dass zwischen den Beiden nichts weiter war. Meine Gedanken; meine Eifersucht, sie machten mich verrückt. War sie seine Ex? Eine Affäre...?
,,Guten Morgen" flüsterte eine Stimme dicht an meinem Ohr. Ich zuckte zusammen, drehte mich um.
,,Freddie!" schrie ich lachend.
,,Wieder am rumspionieren?" grinste Fred als er zu Draco deutete. Ich wurde ein wenig rot, konnte mir ein Grinsen nicht unterdrücken.
,,Nein. Ich habe bloß auf euch gewartet" antwortete ich, als ich gemeinsam mit Fred die Halle betrat. Draco saß mittlerweile wieder beim Griffindor-Tisch; schien bereits auf mich und die Anderen zu warten. Das Mädchen? Sie war weg. Ich wusste nicht wo, nicht wann sie so schnell verschwunden war.
,,Guten Morgen, Kleines" lächelte Draco, als ich mich neben ihn setzte. Ich gab ihm einen Kuss, erwiederte sein Lächeln. Ich war nervös; erwartete eine Offenbarung seinerseits.
,,Schon so früh hier?" hakte ich neugierig nach. Neugierig und erwartungsvoll.
,,Ja, ich habe auf dich gewartet" antwortete er. ,,Ich konnte nicht mehr schlafen"
,,Ganz allein?"
,,Ja, ich genieße die Ruhe" lächelte er.
Autsch. Er hatte mich angelogen. Das Mädchen in keinster Weise erwähnt.
Ich nickte, sah mich um. Suchte verzweifelt nach dem Mädchen.
,,Wollen wir das Frühstück nicht ausfallen lassen?" hakte Draco nach. ,,Wir können uns etwas mitnehmen, in deinem Zimmer frühstücken. Der Unterricht beginnt erst in anderthalb Stunden"
Er wollte mich fern halten. Von ihr. Ich wusste durch unser Gespräch gestern, dass das Mädchen heute in ihr Haus eingeteilt werden sollte. Beim Frühstück. Doch dieses Spiel würde ich nicht mitspielen. Nicht so.
,,Nein, danke" erwiederte ich lächelnd. ,,Fred, wo sind die Anderen?" erkundigte ich mich um abzulenken.
,,Wir sind hier" ertönte Ginnys Stimme. Sie und Harry, sowie Luna und Neville waren so eben eingetreten, nahmen neben uns platz. Mit der Zeit wurde es voller; auch Hermione und Ron, sowie George gesellten sich endlich zu uns. Das Frühstück begann; und Draco wurde immer nervöser. Ich konnte es ihm deutlich ansehen. Er wusste nicht, dass ich von ihr wusste. Mein einziger Vorteil.Ein Klimpern, erzeugt durch Dumbledores Glas, weckte unsere Aufmerksamkeit. Es wurde still, alle Blicke waren auf ihn gerichtet.
,,Ich wollte dir noch etwas zeigen, Aurelia" flüsterte Draco. ,,Ich-"
,,Nicht jetzt, Draco" unterbrach ich ihn und sah weiterhin zu Dumbledore.
,,Bevor das Frühstück beginnt, heißen Sie bitte herzlichst eine neue Mitschülerin willkommen" fuhr Dumbledore fort. Mit einer Handbewegung bat er das Mädchen nach vorn zu kommen. Das Mädchen, das Draco vor mir verheimlichte.
,,Begrüßen Sie mit mir Mai-" Draco flüsterte mir etwas lautstark zu, ließ seinen Becher fallen; mich so ihren vollständigen Namen nicht hören.
,,Sei jetzt leise, Draco!" flüsterte ich ihm wütend zu. Das Mädchen nahm auf dem Stuhl platz; McGonagall setzte ihr den sprechenden Hut auf. Ich wusste, dass sie meine neue Zimmergenossin werden würde, wenn der Hut sie in das Haus Slytherin einteilen würde. Doch ich wusste noch immer nicht, in welcher Beziehung die beiden zu einander standen; ob ich sie wirklich so nah bei mir haben wollte. Der Hut sprach leise vor sich her; wir konnten es nicht hören, saßen ziemlich weit hinten. Es dauerte einige Zeit, als er endlich eine Entscheidung traf.
,,SLYTHERIN" schrie der Hut. Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit. Ein Gefühl zwischen Angst, Aufregung und Neugierde.
,,Verdammt" flüsterte Draco. Es ballte seine Hände zu Fäusten, sah zu Boden.
,,Was ist los?" hakte ich überrascht nach. Er schluckte, sah mich an.
,,Noch ein Schlammblut" rechtfertigte er sich. Er log. Ich wusste es.
,,Wie bitte?!" Ich schlug ihm gegen die Schulter. ,,Hör auf sowas zu sagen, du bist unhöflich!" Was war nur los mit ihm? Schlammblut? Draco hatte seine Ansichten geändert; seine Ansichten gegenüber Muggel, über Halbblüter. Er verhielt sich komisch. Nervös. Schuldig.
,,Wir sollten gehen. Der Unterricht fängt gleich-"
,,Miss Johnson" unterbrach Dumbledore Dracos Worte. ,,Würden Sie ihre neue Zimmergenossin vielleicht ein wenig umher führen?"
Ich lächelte, stand auf.
,,Zimmergenossin?!" mischte sich Draco wütend ein. Sein Blick galt dem Mädchen; ihr Blick ging hingegen zu Boden.
,,Mister Malfoy, ich denke nicht, dass dies ihrer Angelegenheit entspricht" antwortete Dumbledore.
,,Aber-"
,,Es war der Wunsch Ihres Vaters" unterbrach Dumbledore Draco streng. Gemeinsam mit mir und dem Mädchen ging er einige Meter weiter, bat mich erneut darum meiner neuen Zimmergenossin Hogwarts vertraut zu machen.
,,Selbstverständlich, Professor" antwortete ich, als er bereits wieder ging.
,,Entschuldige, bitte" flüsterte das Mädchen.
,,Für was denn?" hakte ich irritiert nach. ,,Ach, Draco? Beachte ihn nicht. Er hat heute keinen guten Tag" ich griff noch schnell nach meiner Robe, ehe ich gemeinsam mit ihr die Halle verließ. Draco nicht weiter beachtete; scheinbar sehr zu seiner Ärgernis.
,,Entschuldige, wie lautet noch einmal dein Name? Ich hatte es leider überhört"
,,Du kannst mich Maia nennen" lächelte sie.
,,Ok, Maia. Ich bin Aurelia" antwortete ich zuvorkommend. Sie schien irritiert zu sein; etwa über meinen Namen? Ich beachtete es nicht weiter und ging gemeinsam mit ihr die Wege entlang. Ich zeigte ihr die Bibliothek, den Vorhof, den Astronomieturm. Einfach alles. Es verging einige Zeit, in 10 Minuten würde der Unterricht beginnen. Wir saßen auf einer der Steinbänke; gemeinsam mit ihr ging ich ihren Stundenplan durch.
,,Gleich haben wir bei Professor Snape-"
,,Woher kennst du eigentlich Draco?" unterbrach sie mich neugierig. Ich war ein wenig überrascht, jedoch noch viel mehr interessiert. Scheinbar zeigte sie ebenso ein gewisses Interesse.
,,Draco und ich sind ein Paar, musst du wissen" lächelte ich. ,,Er-"
,,Also bist du die Aurelia? Aurelia Eileen Johnson?"
Vollkommen baff sah ich sie an. Woher wusste sie meinen Namen? Meinen vollständigen Namen? Einzig und allein Snape und Draco wussten von meinem Zweitnamen. Niemand sonst.
,,Ich schätze schon?" antwortete ich zögerlich. ,,Darf ich fragen, woher du Draco kennst?"Sie gab mir eine ziemlich klare Antwort. Eine Antwort mit der ich wohl nie gerechnet hätte. Es war wie in einem Alptraum.
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Fear of Love
FanfictionTEIL 2 JETZT AUF WATTPAD :) - Fear of Hope Du verabscheust ihn; er dich. Seit dem ersten Schuljahr in Hogwarts wart ihr Erzfeinde. Ihr konntet euch noch nie ausstehen. Seit 4 Jahren. Das sich dies bald ändern würde, konnte keiner wissen. Keiner gl...