Kapitel 41 - Konsequenzen

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Armitage und ich wechselten noch einen letzten beunruhigten Blick, bevor wir Seite an Seite aus dem Lift traten. Die unheilvolle Präsenz der dunklen Seite der Macht, allumfassend in ihrer beängstigenden Ausstrahlung, peitschte ungezügelt über uns hinweg, solange Snokes Aufmerksamkeit unvermindert auf uns ruhte.

Ich fühlte mich klein und bedeutungslos. Hilflos, im Angesicht dieser beeindruckenden Stärke.Bei allen Galaxien! Was soll man bitteschön dagegen ausrichten? Überall an meinem Körper richteten sich die kleinen Härchen auf. Gefahr, schrien mir all meine Sinne entgegen. Schlagartig überkam mich ein schlechtes Gefühl. Eine dunkle Vorahnung nistete sich in meinen Gedanken ein. Es war nahezu unmöglich, sie wieder zu vertreiben. 

Wie gerne hätte ich jetzt nach Armitages Hand gegriffen. Bei ihm nach Halt gesucht. Ein rascher Blick in seine Richtung zeigte mir, dass es ihm genauso erging. Doch in Snokes Gegenwart wagte er es nicht, sich seinen Anordnungen zu widersetzen. 

Der Oberste Anführer war in eine lange, fließende Robe gehüllt, die komplett aus einer Art Goldstoff gewirkt war. Sein Gesicht, welches über die Projektionen schon scheußlich ausgesehen hatte, wie zerschmolzenes Wachs einer Kerze, sah in natura noch viel schrecklicher aus. Es wirkte beinahe so, als würden ganze Teil seiner linken Gesichtshälfte fehlen. Stechend blaue Augen verfolgten unerbittlich unser Näherkommen, ansonsten regte sich nichts an der Person, die dort auf ihrem Thron saß. 

Um meine Angst wenigstens halbwegs in den Griff zu bekommen, ließ ich meine Augen über die Umgebung schweifen. Der Saal war gigantisch, so wie alles an diesem Schiff. Rote Stoffbahnen verdeckten die kompletten Wände. In regelmäßigen Abständen waren 8 Wächter von Snoke positioniert, gekleidet in blutrote Rüstungen. Reglos, fast wie Statuen standen sie da, die Gesichter hinter Helmen verborgen, die Waffen griffbereit in den Händen. Ich hatte schon von diesen Elite-Kriegern gehört, sie waren Snokes persönliche Prätorianer-Garde.

Außerdem entdeckte ich noch eine weitere Person, die unser Eintreten gebannt beobachtete. Kylo Ren, Snokes Schüler, war ebenfalls anwesend. Seine Maske hatte er abgenommen und hielt sie locker in der Hand. Das ungute Gefühl in meinem Magen verstärkte sich augenblicklich um ein vielfaches. Ich bekam gerade wirklich den Eindruck, dass Hux und mir etwas unangenehmes bevorstand. Während wir weiter auf die angsteinflößende Gestalt zugingen, versuchte ich mit allen Mitteln, jegliche Gedanken an den Widerstand zur Seite zu schieben. Stattdessen ließ ich in meinem Kopf Bilder des ersten Eindruckes der Supremacy kreisen, in der Hoffnung, dass dies unverfänglicher wäre. 

Auf selber Höhe mit Kylo Ren hier Armitage schließlich an, bevor er sich ergeben auf ein Knie sinken ließ, den Kopf demütig gesenkt, um seinem Anführer den nötigen Respekt zu erweisen. Ich tat es ihm schnell nach, um ja keinen Ärger zu provozieren. "Erhebt Euch", grollte Snokes tiefe Stimme durch den Saal. "General, Ihr neuerliches Versagen, Ihre grandiose Unfähigkeit unsere Feinde zu eliminieren, obwohl ich Ihnen solche technisch überlegenen Waffen an die Hand gebe, lässt mich an Ihnen und Ihren Methoden zweifeln." 

Armitages Schultern verkrampften sich, als er den klirrenden Zorn vernahm, mit dem diese Worte ausgesprochen wurden. Dennoch kam er Snokes Aufforderung nach und richtete sich auf. Versuchte, so viel Selbstsicherheit und Würde in seine Haltung und Auftreten zu legen wie möglich. Ich erhob mich ebenfalls wieder vom Boden und hielt mich schräg hinter Hux.

"Oberster Anführer, ich entschuldige mein Versagen. Umso erfreuter bin ich nun, Ihnen berichten zu können, dass wir uns wieder auf einen Erfolg einstellen können. Dank unserer überlegenen Technik ist es uns möglich, die Route des geflohenen Widerstands durch den Hyperraum hindurch zu verfolgen." 

"Und diesmal sind Sie sich absolut sicher General? Denn ich werde keine weitere Verfehlung von Ihrer Seite dulden." Snoke beugte sich lauernd auf seinem Thron nach vorne. 

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt