Kapitel 16 - Pläne umsetzen

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Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht gab ich am frühen Morgen den Versuch auf, noch etwas Ruhe und Erholung finden zu wollen. Meine Gedanken waren die ganze Nacht lang nicht verstummt, immer wieder umkreisten sie die zwei vorrangigsten Probleme. Wie konnten wir Poe befreien, und was genau verbarg sich hinter Projekt Starkiller? Da ich zu meinem Leidwesen auf die erste Frage einfach keine Lösung wusste, konzentrierte ich mich auf Problem Nummer zwei, Starkiller-Basis.

Mein Plan stand definitiv fest, Armitages Datenpad nach Bauplänen und Einsatzzielen zu durchstöbern und ich war mir auch relativ sicher dort Hinweise zu finden, da er das ganze Projekt schließlich leitete. Nur, wie bekam ich sein Pad in die Finger, ohne dass er etwas davon bemerkte? Ihn einfach danach zu fragen war schließlich keine Option. 

Zu meinem Glück war ich nicht die Einzige, die sich darüber den Kopf zerbrechen musste, immerhin war Kimura ja auch noch da. Weil ich ohnehin schon wach war, kontaktierte ich ihn rasch, in der Hoffnung, das wenigstens er einen halbwegs brauchbaren Einfall hatte. "Guten Morgen Doktor. Schon auf?"

"Um ehrlich zu sein, immer noch. Ihr Problem hat mich wach gehalten."

"Geht mir genauso. Irgendeine Idee diesbezüglich?"

"Tatsächlich ja. Können Sie auf der Station vorbeikommen?"

"Bin schon unterwegs." 

In fliegender Eile zog ich mir meine Uniform über. Es waren zwar noch zwei Stunden bis Dienstbeginn, aber wer wusste schon, wie viel Zeit die Planung in Anspruch nehmen würde?Zielstrebig wanderte ich über die verlassenen Flure und erst auf der mittleren Ebene begegnete ich patrouillierenden Sturmtrupplern, welche mich aber ignorierten. Der Türsensor überprüfte meine Biometrischen Daten, bevor er die Tür automatisch entriegelte, was Kimura von seinem Arbeitsplatz aufblicken ließ. Einen Augenblick lang musterten wir uns stumm. "Wir sehen wohl beide nicht gerade wie frisch aus dem Ei gepellt aus?" 

Kimura nickte bestätigend. "Lass uns in mein Büro gehen, Ria. Da unterhält es sich ungestörter."

Meine Hand bedeutete ihm vorzugehen. Im Büro rückte er gleich mit der Sprache heraus, während ich mich auf seinem Schreibtisch abstützte, meine Fingernägel tippten dabei nervös auf der Oberfläche herum. "Also, mir ist folgende Idee gekommen, Ria. Siehst du General Hux heute?"

"Wenn nichts seinen Abflug von wo auch immer verzögert, dann ja."

"Gut. Kannst du es so einrichten, dass ihr beide ungestört in seinem Büro seid?"

"Um was zu tun?"

Kimura angelte ein kleines Päckchen aus seiner Kitteltasche, um es in meine ausgestreckte Hand fallen zu lassen. Skeptisch beäugte ich das weiße Pulver darin.

"Dieses Medikament könntest du in einem unbeobachteten Moment in sein Getränk kippen. Es löst sich sofort auf und ist absolut geschmacksneutral."

Mein Blick suchte Kimuras. "Was bewirkt es? Was passiert dann?"

Ein verschlagenes Grinsen ließ mein Gegenüber lächeln. "Sagen wir mal so, schon eine geringe Menge davon bewirkt, dass dein General sich recht hastig auf die stillen Örtlichkeiten zurückziehen wird. Schau nicht so entsetzt, diese Methode verschafft dir immerhin genügend Zeit für deine Nachforschungen."

Der Ausdruck auf meinem Gesicht sprach wohl wirklich Bände, wie ich fairerweise zugeben musste. "Ich soll Hux ein Abführmittel unterjubeln? Ernsthaft?"

Kimura nickte unschuldig. "Wenn du eine bessere Idee hast, dann nur zu. Aber es ist kein Abführmittel. Dieses hier löst einen ziemlich starken, lang anhaltenden Brechreiz aus." 

Aus Empörung über Kimuras schadenfrohes Grinsen blieb mir der Mund offen stehen. "Das kann ich nicht tun!"

"Und wieso nicht? Bekommst du etwa ein schlechtes Gewissen?"

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt