Viel zu schnell war auch diese Nacht wieder vorbei, wie uns das nervige Piepen eines Datenpads energisch mitteilte. Oder um genauer zu sein eher mir, denn als ich mich zur Seite umdrehte entdeckte ich, dass Armitage schon wach war und mich eingehend beobachtete. Als sich unsere Blicke trafen lächelte Hux auf mich herab.
"Guten Morgen, Victoria. Gut geschlafen?"
"Ja danke, hab ich. Du auch? Offenbar bist du ja schon einen Moment länger wach und beobachtest mich."
"An deiner Seite habe ich so gut wie schon lange nicht mehr geschlafen. Ansonsten ist mein Körper mittlerweile an wenig Schlaf gewöhnt." Armitage unterbrach seine Erklärung, um mich zu küssen, bevor er fortfuhr. "Aber es ist schön, dir beim Schlafen zuzusehen. Du sabberst ein wenig."
"WAS? Und sowas findest du schön?" Entgeistert begann ich damit, mein Kopfkissen nach verräterischen nassen Flecken abzusuchen. Ein Lachen neben mir ließ mich sehr schnell in meinem Tun innehalten und einen bösen Blick zur Seite werfen. "Armitage! Du bist unmöglich!" Energisch schlug ich die Decke zur Seite, um mich im Bad wieder einigermaßen vorzeigbar herzurichten. Das "Victoria!" welches mir hinterhergerufen wurde, ignorierte ich dabei geflissentlich. Weit kam ich allerdings nicht, da Hux schnell aus dem Bett aufgesprungen war, um sich mir in den Weg zu stellen.
"Ist da jemand ohne seinen ersten Kaffee etwa ein Morgenmuffel?", fragte er mich gut gelaunt.
"Selber Muffel", grummelte ich weiter, während ich mich geschickt an Hux vorbeimanövrierte. Am Ort meiner Begierde - dem Badezimmer - angekommen stellte ich fest, dass ich nicht alleine war.
"Victoria, Liebes, was ist denn? So bist du doch sonst nicht." Armitage stand etwas verunsichert in der Tür.
Seufzend rieb ich mir über die Stirn. "Entschuldige, es tut mir Leid. Meine Hand pocht ganz fürchterlich und auch mein Hals schmerzt ziemlich stark." Ich registrierte eine Bewegung neben mir, da wurde ich auch schon wieder in den Arm genommen.
"Ich sollte hier noch etwas Schmerzmittel für dich haben", offenbarte Hux, während er im Spiegelschrank herumsuchte. "Hier", fürsorglich hielt er mir einen Blister mit Tabletten hin. "Ich lasse dich einen Moment allein, damit du dich fertig machen kannst. Möchtest du in der Zeit einen Kaffee?" Armitage war ja schon extrem fürsorglich wenn es um mich ging, das musste ich ihm lassen.
"Ja, danke. Das ist wirklich ganz lieb von dir."
Hux war gerade im Hinausgehen begriffen, als er sich noch einmal zu mir umdrehte. "Unser Dienst beginnt in einer halben Stunde."
Den Wink mit dem Zaunpfahl verstand ich auch so, ich sollte mir also besser nicht allzu viel Zeit lassen. Ich gab ihm zu verstehen dass ich mich beeilen würde, dann war ich allein. Zehn Minuten später war ich komplett fertig und umgezogen, die Wirkung der Tablette setzte auch langsam ein. So fühlte ich mich gleich viel wohler in meiner Haut. Im Schlafzimmer war kein Hux mehr zu finden, weshalb ich weiter in den Wohnbereich ging. Dort erwartete Armitage mich, eine Tasse dampfenden Kaffees in der Hand. Lächelnd näherte ich mich ihm, um meine Tasse ebenfalls in Empfang zu nehmen.
"Wollen wir gleich los, mein Schatz?" Während seiner Frage erhob er sich um ganz dicht vor mir stehenzubleiben. Wunderschöne grüne Augen blickten voller Zuneigung zu mir herab, was mich aufgrund meines gemuffeles von vorhin mit einem schlechten Gewissen strafte. Verlegen starrte ich zu Boden, fieberhaft nach einer Erklärung für mein Verhalten suchend, als sich ein Finger unter mein Kinn legte, um dieses ganz sanft anzuheben. "Schon in Ordnung, du musst dich nicht noch einmal entschuldigen. Du hattest Schmerzen. Und es soll dir doch gut gehen." Armitage näherte sich weiter, um behutsam seine Lippen auf meine zu legen.
Seufzend erwiderte ich den Kuss. Armitage war einfach so aufmerksam und rücksichtsvoll mir gegenüber. Eigentlich sollte ich mich glücklich schätzen, so einen Partner gefunden zu haben, würde die unabänderliche Tatsache, dass wir auf verschiedenen Seiten standen, nicht wie ein drohendes Damoklesschwert über uns schweben.
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Love and Betrayal, General Hux
Fiksi PenggemarDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...