Love and Betrayal, General Hux

Kapitel 22 - Hochgesteckt Ziele -General Hux-

-Hux-

Ich kann nicht mehr schlafen. Dummerweise haben Victoria und ich gestern vergessen die Vorhänge zu schließen bevor wir uns schlafen gelegt haben. Der Schnee draußen reflektiert das helle Licht der aufgehenden Sonne, wirft es in unser gemeinsames Quartier. Das war es auch, was mich so früh geweckt hat. 

Ein Blick zur Seite zeigt mir meine geliebte Victoria. Sie liegt noch friedlich schlafend neben mir, ganz dicht an mich gekuschelt. Ich verliere mich in der Beobachtung ihres schönen Gesichtes. Betrachte ihre langen Wimpern, den anmutigen Schwung ihres Halses, die wunderschönen schwarzen Wellen, welche ungebändigt über ihr Kopfkissen fallen. 

Meine Schöne! Ich danke allen höheren Mächten in der Galaxis dafür, dass sie uns beide zusammengeführt haben.

Ich muss mich gerade sehr stark zurückhalten. Am liebsten würde ich Victoria wachküssen und ihr sagen, wie sehr ich sie liebe. Wie sehr sie mein Leben verändert hat. 

Ich werde niemals zulassen, dass uns jemand auseinanderreißt. Wehe dem, der es wagt, sich zwischen mich und meine Victoria zu stellen!

Unweigerlich schweifen meine Gedanken ab, analysieren den gestrigen Abend. Wenn ich daran denke, wie sich General Quinn und Kylo Ren ihr gegenüber verhalten haben, steigt Wut in mir auf. 

Zuerst wagt Kylo Ren es, Hand an mein Mädchen zu legen und zu allem Überfluss bin ich ausgerechnet dann nicht an ihrer Seite, als sie von Quinn belästigt wird. So etwas darf nie wieder passieren! Ich muss einen Weg finden, wie ich sie besser beschützen kann. Nie wieder! Ich werde NIE wieder zulassen, dass jemand meine Victoria so sehr bedrängt oder verletzt. Ich möchte für sie da sein, immer! Egal, was es mich kostet. Das hier war das letzte Mal, dass irgendjemand meine Victoria belästigt! 

Ungewollt schießt mir gleich darauf die Androhung von Snoke in den Sinn, wegen Victorias drohender Strafversetzung. Er ist der Oberste Anführer, sein Wort ist Gesetz.

Aber wenn ich selbst der Oberste Anführer wäre, würde niemand es mehr wagen, meine Anordnungen anzuzweifeln. Dann könnte ich Victoria ganz offiziell an meiner Seite haben.

Ich habe schon lange den Plan gefasst, mich selbst zum Obersten Anführer aufzuschwingen. Jetzt noch nicht, aber sehr bald schon, in naher Zukunft. Ich werde Victoria so schnell wie möglich in mein Vorhaben einweihen. Wenn ich erst einmal in der höchsten Machtposition angekommen bin, kann ihr niemand mehr etwas antun. Erst dann kann ich sie richtig beschützen. Niemand wird es dann wagen, Hand an die Frau des Obersten Anführers zu legen. Ich lächle bei dem Gedanken. 

Ja, Victoria ist wirklich die richtige für mich. Die Frau, die ich mir immer als Partnerin an meiner Seite gewünscht habe! Mit ihr möchte ich den Rest unseres Lebens gemeinsam verbringen. Ich fühle mich ihr so stark verbunden wie noch niemals einem anderen Menschen zuvor. Ich kann es kaum noch erwarten, ihr endlich die alles bedeutende Frage zu stellen, ob sie mich heiraten möchte. Ob sie die meine werden will, für immer. Aber etwas Geduld muss ich noch aufbringen, im Moment ist es noch viel zu früh für so einen großen Schritt. Ich möchte sie mit meinem Eifer nicht verschrecken. Zuerst genießen wir unsere gemeinsame Zeit hier, denn ich habe für heute Abend schon einen ganz besonderen Plan ins Auge gefasst. Alle Vorbereitungen sind getroffen. Und diesmal wird es keine unliebsamen Störungen geben. Heute Abend gibt es nur Victoria und mich. Und ganz viel Zeit für Zärtlichkeit. 

Unbändige Erregung erfasst mich, wenn ich an den bevorstehenden Abend denke, daher sehe ich lieber zu, dass ich schnell aus dem Bett komme. Sonst übernehme ich keinerlei Garantie dafür, meine Abendplanung nicht schon auf heute Morgen vorzuverlegen.

Es zieht und pocht beinahe unerträglich schmerzhaft zwischen meinen Beinen, was mich schnell ins angrenzende Badezimmer flüchten lässt. Dort nehme ich erst einmal eine ausgiebige, eiskalte Dusche, welche meine Erektion schnell verschwinden lässt. 

Jetzt noch nicht. Bis heute Abend muss ich den Tag irgendwie noch überstehen!

Während das kalte Wasser meinen erhitzten Körper hinunterströmt, schießt ein Gedanke blitzartig durch meinen Kopf. Er ist dermaßen hartnäckig, dass ich von dieser Idee nicht mehr ablassen kann. Während ich mich trocken reibe, baue ich den Gedanken immer weiter aus. Er ist genial! Ich werde Victoria zeigen, dass sie sich auf mich verlassen kann, auch in Zukunft. Das sie an meiner Seite sicher und beschützt ist, dank der technologischen Überlegenheit, die ich unter meinem Kommando führe. Der unsägliche Widerstand ist mir schon lange ein Dorn im Auge. Der drohende Konflikt zwischen ihnen und der Ersten Ordnung schwillt schon lange vor sich hin. Irgendwann wird er offen ausbrechen, da bin ich mir sicher. 

Ich muss Victoria beschützen, falls es so weit kommt! Wenn sie an meiner Seite steht wenn es zu offenen Konflikthandlungen kommt, sei es als meine Assistentin oder meine Frau, dann ist ihr Leben ebenso in Gefahr wie das von anderen Führungsmitgliedern der Orsten Ordnung. Der Widerstand wird mit Sicherheit nicht davor zurückschrecken, den Krieg schneller zu beenden, indem er hochrangige Persönlichkeiten eliminiert. Und da Victoria mich bei offiziellen Anlässen begleiten wird, mir immer ganz nahe ist, rückt auch sie in den Fokus des Feindes. Gerät möglicherweise unter Beschuss, obwohl sie eigentlich gar nicht das richtige Ziel ist. Es muss nur ein Blasterschuss um Millimeter daneben gehen, im Eifer des Gefechts. 

Mir wird eiskalt bei dem Gedanken. Pure Angst wallt in mir auf, wenn ich daran denke, dass diese wundervolle Frau gewaltsam von meiner Seite gerissen werden könnte. Sei es durch einen fehlgeleiteten Schuss, oder durch Enführung.

Nein! So weit lasse ich es gar nicht erst kommen. Der drohende Konflikt muss schon im Keim erstickt werden, am Besten mit Gewalt. Ich werde Snoke den Vorschlag machen, die Neue Republik als Ziel für den Testlauf ins Visier zu nehmen. Das diese dem Widerstand Unterstützung zukommen lässt ist allgemein bekannt. Wenn wir danach nichts mehr von den Widerständlern hören, haben wir sie zusammen mit der Republik ausgelöscht. Falls sie aber doch noch einmal auftauchen, dann haben wir ihnen massiven Schaden zugefügt und sie ihren Sympathisanten beraubt. Ich muss MEINE Victoria um jeden Preis beschützen! Wenn dieser Preis ein hoher Ressourcenverlust und Millionen ausgelöschter Leben ist, dann werde ich ihn ohne zu zögern bezahlen. Für Victoria! Ich werde sie beschützen, vor allem und vor jedem. Vor Feinden von außen, ebenso wie vor internen Übergriffen. 

Fertig angezogen trete ich aus dem Bad. Mein Liebling liegt noch immer tief schlafend in den Federn. Ich schleiche näher an sie, um ihren Anblick noch einmal auf mich wirken zu lassen. 

Sie ist es wert! Sie ist alle Mühen wert! 

Zärtlich streiche ich ihr übers Haar, meine Finger wandern hinab zu ihrer Wange. Meine Berührung lässt sie verschlafen aufseufzen, bevor sie mit ihren schönen blauen Augen zu mir aufblickt. 

"Armitage?"

"Schlaf weiter meine Liebe, es ist noch früh. Ich habe gleich ein Treffen mit dem Obersten Anführer, danach werde ich sofort wieder zu dir kommen."

Victoria richtet sich kurz auf, um mir einen zärtlichen Kuss zu geben. Meine Arme schlingen sich automatisch um ihre Mitte, während ich ihre Zuneigung genieße. Ein Lächeln legt sich auf mein Gesicht, wenn ich sie ansehe. 

"Schlaf, meine Victoria. Wenn ich zurückkomme, werde ich dich wecken."

Euphorie, gepaart mit Aufregung beschleunigen meine Schritte, welche mich aus unserem Zimmer tragen.

Ich werde diesen Plan in die Tat umsetzen. Für Victoria!!!