Nachdem Hux endlich bei mir angekommen war und in seinen Armen hielt, schlief ich sofort wieder ein. In der Nacht schreckte ich ab und an kurz auf, um mich panisch und desorientiert umzusehen. Doch jedes einzelne Mal war Armitage an meiner Seite, immer noch wach, immer noch arbeitend. Sofort beruhigte und tröstete er mich, wo er nur konnte, wofür ich ihm unendlich dankbar war.
In den frühen Morgenstunden wurde mein Schlaf jedoch immer unruhiger. Ich wälzte mich in den Kissen herum, nur um immer wieder vor Schmerzen aufzustöhnen. Meine Versuche mich möglichst leise zu verhalten um Armitage nicht zu wecken waren eben genau dass geblieben; Versuche.
Letzten Endes waren wir beide wach, wobei Hux definitiv besorgt wegen meines Zustandes reagierte und kurzerhand den Arzt konsultierte. Dieser kam zwar auch brav auf Hux' Befehl hin angetrabt, konnte sich aber die belehrende Hinweise und Zurechtweisungen einfach nicht verkneifen.Immerhin wäre dass Drängen des Generals, mich einen Tag nach der Operation schon so frühzeitig von der Station zu holen, ja nicht ganz unschuldig an meiner momentanen Situation. Das Hux dies nur mir zuliebe getan hatte, interessierte den Arzt schlichtweg nicht. Die Ursache war schnell gefunden. Über den Tag hinweg hatte ich noch eine ausreichend hohe Dosis an Schmerzmittel in mir, welche sich aber langsam verringerte, bis sie letztendlich ganz abgebaut war. Während die schmerzlindernde Infusion langsam in meine Armvene sickerte, komplimentierte Armitage den Arzt wieder aus seinem Quartier, da ihn die bissigen Bemerkungen inzwischen fast bis zur Weißglut getrieben hatten.
Schnell legte er sich wieder an meine Seite, damit ich mich gegen ihn sinken lassen konnte. Ich nahm seine Nähe dankbar an und bettete meinen Kopf auf seine Brust. Atmete in tiefen Atemzügen seinen Geruch ein, der mir inzwischen dass Gefühl vermittelte, zu Hause zu sein. Lauschte seinem stetigen Herzschlag. Hux' Finger spielten mit meinen Haarsträhnen.
"Wird es schon besser?", wollte er mit schläfriger Stimme von mir wissen. Sein Kinn ruhte dabei auf meinem Scheitel.
"Ja. Es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken, Armitage. Du hast gestern noch so lange gearbeitet."
"Du musst dich nicht entschuldigen, Ria." Seine warmen Lippen drückten einen Kuss auf meine Stirn.
Mit einem wohligen Seufzen schlossen sich meine Augen von ganz allein, damit ich mich vollkommen auf die sanften, liebevollen Berührungen konzentrieren konnte. Der Schmerz verblasste immer mehr, rückte immer weiter in den Hintergrund, bis er schließlich völlig verschwunden war. Die ganze Zeit über liebkoste Hux mich. Malte mit den Daumen kleine Kreise auf meiner Haut, verteilte sanfte Küsse auf meinen geschlossenen Augenlidern, der Nase, den Lippen und den verletzten Wangenknochen. Seine Arme hielten mich fest an ihn gezogen.
"Du glaubst gar nicht, wie dankbar und erleichtert ich bin, dass ich dich wieder in meinen Armen halten kann", bekannte Armitage. Seine Stimme klang schwer und müde.
Ich drückte mich leicht nach oben, damit ich seinen Mund mit meinen Lippen erreichen konnte. Was folgte, war ein unfassbar langer, zärtlicher Kuss. Danach blickte ich ihm tief in die Augen. Konnte seine aufrichtigen, unverstellten Gefühle für mich darin lesen, wie in einem aufgeschlagenen Buch.
"Ich liebe dich, Armitage!" Ungewollt traten Tränen in meine Augen, weshalb ich meinen Kopf schnell wieder auf seine Brust bettete.
"Ich dich auch, Ria." Wir hielten uns weiter aneinander fest, während sich eine angenehme Stille über den Raum legte. Geborgen in gegenseitiger Nähe und kuscheliger Wärme dauerte es nicht lange, bis wir beide wieder einschliefen.
"Victoria, aufwachen." Ein sanftes Rütteln an meiner Schulter begleitet diese Worte.
Aus Reflex kuschelte ich mich tiefer in die weichen Laken. Nanu? Decken? ... Irritiert hob ich den Kopf an, um meine Unterlage etwas genauer zu mustern. Ich bin mir sicher, auf Hux' Brust eingeschlafen zu sein. Müde drehte ich den Kopf zur Seite. Armitage saß auf der Bettkante, bereits komplett in seine Uniform gekleidet. Die rötlichen Haare waren wieder streng mit Gel nach hinten gestrichen worden. In mir keimte der unwiderstehliche Wunsch auf, seine Frisur mit meinen Fingern wieder in Unordnung zu bringen.
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Love and Betrayal, General Hux
FanfictionDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...