In diesem Kapitel sind detaillierte Schilderungen von Gewalt enthalten.
Langsam und äußerst mühevoll kämpfte sich mein Bewusstsein aus der Dunkelheit, die mich fest in ihren unnachgiebigen Klauen hielt. Diesmal blieb ich allerdings endgültig wach. Schon zuvor war meine Wahrnehmung immer wieder zurückgekehrt, wenn auch nur kurz. Einzelne Bruchstücke von Gesprächen und Personen tauchten vor meinem inneren Auge auf, doch leider waren sie unzusammenhängend und bruchstückhaft, da ich immer wieder die Besinnung verloren hatte. Abgedriftet war in die warme, tröstliche Dunkelheit um mich herum. Weg von dem Schwindel und der nagenden Übelkeit, die mein Innerstes krampfhaft zusammenballte.
Aber, so schlecht wie es mir gerade ging, weilte ich wohl allem Anschein nach endgültig wieder unter den Lebenden. Wenn man das denn so bezeichnen konnte, denn mir war sterbenselend. Nach und nach stellten sich auch wieder meine Erinnerungen daran ein, was mit mir passiert war.
Der Empfang ... die Verhandlung ... mein Zusammenbruch auf der Terrasse und ... Lord Kisals Äußerungen. Scheiße! Ich lag regungslos auf einer weichen Unterlage. Es ist wohl besser, wenn ich erst einmal noch so tue, als ob ich immer noch bewusstlos wäre. Wenn ich allerdings auf den nächsten Krampf achtete, der unerbittlich meinen Magen zusammenzog, dann würde ich diesen Schein nicht mehr lange aufrechterhalten können.
Ein schadenfrohes Lachen drang an mein Ohr. Ich kannte diese Stimme. Lord Kisal. Ich war mir seiner Anwesenheit hier gar nicht bewusst gewesen.
"Ich sehe es bildhaft vor mir. Wie unser werter Herr General gerade aus der Haut fährt!"
"Halten Sie das für klug, mein Lord?", wagte eine mir unbekannte Stimme zaghaft einzuwerfen. "Immerhin ... machen Sie sich General Hux damit zum Feind."
Sie sprechen über Armitage! Ich zwang meine Übelkeit mit aller Kraft zurück, um dem Gespräch folgen zu können.
"Dieser herzlose Mistkerl verdient nichts anderes!", antwortete Bale aufgebracht. "Er nahm mir damals alles weg, was mir persönlich wichtig war. Die Ehre eines erfolgreichen Akademieabschlusses, den Stolz meines Vaters auf seinen einzigen Sohn! Ich weiß, dass Hux sein Leben lang niemanden an seiner Seite hatte. Aber jetzt, mit dieser jungen Frau, hat sich das Blatt gewendet. Indem ich sie ihm wegnehme, verletze ich ihn genauso hart wie er mich damals."
"Aber ... die Konsequenzen?"
"Pff! Welche sollen das sein? Ich habe meine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt, meinetwegen soll die Erste Ordnung durch unsere Credits finanziell unterstützt werden. Im Gegenzug habe ich eine passende Frau als meine zukünftige Gemahlin bekommen. Eine weniger in der Maschinerie der Ersten Ordnung fällt nicht ins Gewicht."
WAS??? Ich habe mich wohl verhört. Ich ... oh fuck! Erneut krampfte sich mein Magen schmerzhaft zusammen.
Sanfte Hände strichen mir über die Wange. Eine zärtliche Berührung, die sofort den puren Ekel in mir hochkochen ließ. Und diesmal hielt ich meine Übelkeit nicht mehr zurück. So wie ich die Augen öffnete, sah ich das besorgte Gesicht von Lord Kisal über mir. Schwungvoll rollte ich mich auf die Seite, bevor ich einen Schwall Erbrochenes zusammen mit einem ordentlichen Würgen auf seine vermutlich teuren Stiefel klatschen ließ. Volltreffer!
Matt und benommen sank ich wieder auf die Kissen zurück, ein paar Strähnen klebten mir in der verschwitzten Stirn. Bale Kisal starrte mit einem angeekelten Gesichtsausdruck auf die Sauerei, die ich auf seinen Schuhen angerichtet hatte. Ich versuchte in der Zeit, mir die verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn zu streichen. Dabei fiel mir auf, dass meine Handgelenke aneinander gefesselt waren. Schöne Scheiße!
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Love and Betrayal, General Hux
FanficDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...