Armitage lag noch eine ganze Zeit lang in meine Arme gekuschelt da. Ich hielt ihn genauso fest, wie er sich an mich klammerte, denn noch immer rollten ab und an stumme Tränen über seine Wangen. Tropften auf meinen Hals, um langsam daran herunterzulaufen. Ich fuhr mit einer Hand durch seine roten Haare und verwuschelte seine ordentliche Frisur. Murmelte ihm immer wieder beruhigende Worte des Trostes zu.
Mir war bewusst, das Hux unter unserer Trennung leidet, aber das es ihn so schlimm mitnimmt hatte ich nicht erwartet. Ich habe seine schlimmsten Befürchtungen wahr werden lassen, indem ich mich von ihm abgewendet und ihn immer wieder von mir weggestoßen habe. Mein armer Huxi.
Irgendwann ergriff ich seine Wangen und hob sein Gesicht auf Augenhöhe. Mit den Daumen wischte ich die letzten Tränenspuren weg. "Nicht mehr weinen! Ich bin bei dir, Armitage."
"Versprich mir, dass du mich nie wieder verlässt, Victoria! Das ertrage ich nicht noch einmal." Seine Stimme klang noch immer gepresst.
"Wenn du mir im Gegenzug auch etwas versprichst." Es war nicht wirklich fair von mir, in einem Moment der Schwäche etwas von ihm zu fordern.
"Alles!"
"Wirst du mich in Zukunft noch mehr in deine Arbeit einweihen? Mit mir über alles sprechen, damit nie wieder solche Probleme auf uns zukommen? Immerhin bin ich deine persönliche Assistentin."
"Das bist du", bekannte Hux. "Und du bist die Frau, die ich liebe. Die sich als erste in mein Herz gestohlen hat. Es gehört dir, Victoria, dir allein."
Das ist so süß! "Ach Hux. Hör auf, sonst fange ich noch an zu weinen."
Armitage kam wieder näher, um sich einen weiteren, langen Kuss abzuholen.
"Ich habe mich im Übrigen ja noch gar nicht angemessen bei dir bedankt. Ohne dich hätte ich auf Starkiller-Basis mein Leben verloren. Wenn du mich nicht gerettet hättest, dann wäre ich jetzt nicht mehr hier. Danke Armitage. Du hast dein Leben für meines in Gefahr gebracht."
"Natürlich Victoria. Weil ich dich liebe. Weil ich mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen kann."
Ich schenkte Hux ein aufrichtiges Lächeln, welches er genauso strahlend erwiderte. Es muss Gutes in ihm sein, denn eine völlig gefühlskalte Person hätte ihr eigenes Leben nicht für das eines anderen Menschen aufs Spiel gesetzt. Wir lagen noch einige Zeit kuschelnd nebeneinander, doch irgendwann löste Armitage sich mit einem bedauernden Gesichtsausdruck von mir. Fragend blickte ich zu ihm auf.
"Ich würde unsere gemeinsame Zeit gerne noch länger auskosten, aber ich bin schon viel zu lange von der Brücke verschwunden."
Mich beschlich ein mulmiges Gefühl als ich ihn dabei beobachtete, wie er sein Datenpad wieder aktivierte. Keine Ahnung woher das kam, aber es ließ sich auch nicht abschütteln. Da meine volle Aufmerksamkeit auf Armitage lag, konnte ich dabei zusehen, wie sein Gesichtsausdruck schneller wechselte als das Wetter über D'Quar. Eine deutliche Anspannung erfasste seine Züge. "Armitage?" Ich legte meine Hand auf seinen Unterarm, "was hast du? Ist etwas vorgefallen?"
Grüne Augen blickten besorgt zu mir auf, bevor er antwortete. "Victoria, ich habe gerade eine Nachricht erhalten, dass Snoke mich sprechen möchte. Sofort."
"Ist er hier?", entfuhr es mir geschockt.
"Was? Nein, natürlich nicht. Es ist eine Holovid-Übertragung. Verdammte Kacke!" Armitage verkrampfte seine Schultern, als er noch einmal die Nachricht auf seinem Display überflog. Es war ihm deutlich anzusehen, dass er dieses Gespräch am Liebsten nicht führen würde. Zumal schon von Vorneherein klar war, was Snoke genau besprechen wollte, nämlich den Verlust von Starkiller-Basis. Oder, genauer gesagt, für welches Versagen er seinen General verantwortlich machen würde.
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Love and Betrayal, General Hux
FanfictionDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...