Kapitel 8 - Erklärungen

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Nachdem Hux und ich noch einen Moment lang Zärtlichkeiten miteinander ausgetauscht hatten, wurde es langsam an der Zeit, mich in mein Quartier zurückzuziehen. Der Tag war lang, emotional und unglaublich turbulent gewesen, nun forderte die ganze Anstrengung ihren Tribut von mir, denn meine Augen wollte sich nur noch mit größter Mühe offen halten lassen. 

Hux war das offenbar ebenfalls aufgefallen. "Ich begleite dich noch zu deinem Quartier, Victoria." 

"Nein, Armitage. Wir sollten uns nicht zusammen blicken lassen. Das würde womöglich Fragen aufwerfen, die wir so einfach nicht beantworten können." 

Hux machte ein unzufriedenes Gesicht und wollte anscheinend schon zu einem Protest ansetzen, aber diesmal war ich schneller.

"Es ist besser so. Außerdem habe ich keinen weiten Weg vor mir, dass schaffe ich auch alleine." Lächelnd fügte ich an, "du musst bestimmt keinen Suchtrupp nach mir losschicken." 

Na bitte, Mission erfolgreich, ich hatte Hux zum Lachen gebracht. Er ließ es sich allerdings nicht nehmen, mich bis zur Tür zu begleiten, an der er sich recht ausgiebig von mir verabschieden musste. "Bis Morgen." 

Ein Lächeln begleitete mein, "Gute Nacht, Armitage", dann war ich auf dem Flur und auf dem Weg in Richtung Quartier. 

Dort angekommen checkte ich als erstes mein Datenpad. Eine Nachricht von Kapitän Peavey wartete darauf, von mir gelesen zu werden. Morgen begann meine Schicht wohl noch früher als üblich, ich sollte schon um 0530 anfangen, also eine halbe Stunde früher. Schnell gab ich Tara bescheid, dass es morgen mit dem gemeinsamen Frühstück wohl wieder nicht hinhauen würde, da trudelte auch schon die nächste Nachricht ein. Der Name des Absenders sagte mir erst einmal nichts. 

"Offizierin Deveron, ich hoffe Sie sind nach den Strapazen heute wohlauf. Allerdings gibt es eine Sache, die wir umgehend klären müssen. Persönlich. Wie finden Sie Zeit, mich auf der Station zu besuchen?" Unterzeichnet war mit Kimura Dorey. 

Nun, jetzt wusste ich wenigstens den Namen von meinem Spionagekollegen aus der Krankenstation. Leider würde ich mein Verhalten ihm gegenüber erklären müssen, was mir ja schon klar war, wie ich seinen Gesichtsausdruck bemerkt hatte. Mit der knappen Antwort, "Ich sollte morgen Nachmittag Zeit finden", war die Sache für mich erledigt. Vorerst. Ich würde mir morgen Gedanken darum machen, jetzt wollte ich nur noch eines. Schlafen.

Viel zu schnell riss mich wieder einmal der Timer an meinem Datenpad aus dem Schlaf. Heute hatte ich das Gerät - in weiser Voraussicht - neben mir auf dem Bett platziert, um möglichen Unfällen aus dem Weg zu gehen. Automatisch schlüpfte ich in die Offiziersuniform. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel entschied ich mich, heute gegen die Vorschrift zu verstoßen und mein Haar offen zu lassen. Die vorderen Partien steckte ich zwar am Hinterkopf zusammen, aber der Rest fiel mir in langen Wellen über den Rücken. Mit diesem Regelverstoß hoffte ich, etwas von den Kampfspuren abzulenken, die in meinem Gesicht prangten. Blieb nur zu hoffen, dass ich deswegen keinen Anschiss kassierte, aber das Risiko würde ich eingehen. Ein Blick auf die Uhrzeit verriet, das es an der Zeit war loszugehen. 

In der Hoffnung, heute wieder über brauchbare Informationen zu stolpern, begab ich mich zur Kommandobrücke. Ich bog gerade um eine Ecke, was mich beinahe mit einer großen, schwarz gekleideten Gestalt zusammenstoßen ließ. Mein Blick zuckte nach oben. 

Scheiße! Schwarzer Mantel und Eimer auf dem Kopf, wieso muss ich ausgerechnet in Kylo Ren hineinlaufen? Und das auch noch früh Morgens. Wieso steht er eigentlich immer ganz knapp hinter irgendwelchen Ecken herum? 

Mir wurde bewusst, das er wohl auf eine Respektbezeugung meinerseits wartete. 

Shit, hoffentlich verhagelt ihm das jetzt nicht die Laune. 

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt