Enthält detaillierte Szenen mit Erwachseneninhalt.
So vergingen weitere dreizehn Wochen wahnsinnig schnell, womit sich meine Zeit bei der Ersten Ordnung bald jährte. Ich selbst konnte es noch gar nicht richtig realisieren, dass ich schon seit fast einem Jahr hier lebte, fernab vom Widerstand, der vormals alles für mich ausgemacht und mir alles bedeutet hatte.
In dieser Zeit geschahen so unglaublich viele Veränderungen, dass ich bisweilen das Gefühl hatte, mir würde bald der Kopf platzen.
Zum Einen rechnete ich Taras Schwangerschaft in meinem Kopf durch. Inzwischen müsste sie kurz vor der Entbindung stehen, wenn mich nicht alles täuschte. Mein schlechtes Gewissen wuchs, denn es war alles andere als gewiss, dass ich ihr ihren Wunsch würde erfüllen können und bei der Geburt anwesend zu sein.
Weil ich Bellava mittlerweile auch davon erzählt hatte und sie meinen Wunsch absolut nachvollziehen konnte, ließ sie mich mitten in der Arbeitszeit auf die Medizinische Station gehen. Dort erklärte ich Kimura den Sachverhalt, damit er mich eine Nachricht an Leia schreiben ließ. Es war mir unglaublich wichtig, Tara zu erklären wie leid es mir tat, falls ich es nicht rechtzeitig schaffte.
Seitdem standen Tara und ich wieder in regelmäßigem Kontakt zueinander und schrieben uns alle paar Tage. Natürlich war sie enttäuscht, als sie hörte, dass ich es aller Wahrscheinlichkeit nach nicht rechtzeitig zu ihr schaffen würde, aber dennoch blieb sie optimistisch. Bis zur Entbindung waren es noch knappe zwei Wochen. Natürlich bestand die Option, dass das Kind früher zur Welt kommen konnte, aber die Ärztin vom Widerstand die Tara auch bei der Geburt betreuen würde, Doktor Kalonia, war zuversichtlich, das die Schwangerschaft vermutlich die vollen 40 Wochen veranschlagen würde. Taras Bauch hatte sich zwar schon ziemlich abgesenkt, aber bis jetzt waren bei ihr noch keine Übungswehen aufgetreten. Außerdem schrieb Tara mir, dass sie einen Mann aus den Reihen des Widerstands besser kennengelernt hatte und sich die beiden langsam näherkamen. Ich freute mich für sie und war gleichzeitig wahnsinnig gespannt darauf, vom wem genau die Rede war, denn das wollte Tara mir in der Nachricht nicht mitteilen, egal wie sehr ich auch nachzubohren versuchte.
Zum Anderen hatte ich noch einmal versucht, ein Gespräch mit Kylo Ren zu beginnen, doch der zeigte sich nach wie vor unzugänglich und unversöhnlich. Mein Eingreifen bei dem Kampf zwischen ihm und Hux blieb zwar bis jetzt ohne Folgen, aber so ganz traute ich dem Frieden nicht. Noch immer stieß er mich von sich, weswegen ich mich schließlich dazu gezwungen sah, auf Distanz zu ihm zu gehen. Ren war in diesem Gemütszustand eine Variable, die ich unmöglich einschätzen konnte. Daher war es auch mehr als fraglich, ob er sich an seine Versprechen mir gegenüber halten und nicht in meinem Kopf stöbern würde, um meine Gedanken zu lesen. Und sollte das passieren, dann waren Armitage und ich geliefert.
Aber dieses Problem erledigte sich kurz darauf von selbst, denn mir fiel nämlich auf, dass Kylo Ehrengeneral Pryde sehr oft das Kommando über dieses Schiff übertrug -sehr zum Missfallen von Hux- weil er selbst permanent unterwegs war. Ich wusste nicht, womit Ren gerade beschäftigt war oder was genau ihn antrieb, aber die wenigen Male, die ich ihn seitdem zu Gesicht bekam, wirkte er auf mich geradezu abgehetzt, ruhelos und getrieben.
Außerdem hatte er seit dem erfolgreich umgesetzten Plan des Widerstands verfügt, dass fortan jeder Mitarbeiter eine Schusswaffe mit sich zu führen hatte, weswegen ich jetzt stolze Besitzerin eines tiefschwarzen SE-44c-Blasters war. Armitage hatte es sich nicht nehmen lassen, mir eine maßangefertigte Waffe desselben Typs herstellen zu lassen, welche er selbst benutzte. Ich hasste dieses Ding an meiner Hüfte, was aber niemanden interessierte.
Natürlich fanden in Kylo Rens Abwesenheit weiterhin Meetings und Besprechungen statt, die allerdings unter der Herrschaft von Ehrengeneral Pryde standen. Hatte ich dem Mann schon vorher keinerlei Sympathie entgegengebracht, so kippte meine Einstellung zu ihm wegen seinem Verhalten gegenüber Hux innerhalb der Meetings endgültig in Verachtung. Pryde ließ Armitage nicht einmal zu Wort kommen wenn er etwas zu dem aktuell besprochenen Thema anmerken wollte, denn er unterbrach ihn, sobald Hux nur den Mund aufmachte. Zu unserem Glück wurden wenigstens die Anschuldigungen wegen Taras Verschwinden nicht noch einmal besprochen. Zusammenfassen ließ sich das Ganze, dass Pryde Hux wie den letzten Dreck behandelte und wenn ich mir den alten Scheißer dabei ansah, so erkannte die stille, hämische Genugtuung in seinem Gesicht. Er mochte Armitage nicht und ließ ihn deutlich spüren, wer von beiden am längeren Hebel saß.
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Love and Betrayal, General Hux
FanfictionDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...