In der Mitte von diesem Kapitel wird es wieder einen ausführlichen Erwachseneninhalt geben.
Gedankenverloren stand ich am Fenster und blickte hinaus in die Dunkelheit des Alls. Ab und an nahm ich einen Schluck von meinem Kaffee. Ich war alleine, zumindest für den Moment. Armitage war zu einer Unterredung mit Kylo Ren gerufen worden, bei der meine Anwesenheit nicht erwünscht war. Da war der neue Oberste Anführer sehr deutlich gewesen. Hux hatte zwar gemurrt, sich dann aber letztendlich gefügt. Wobei ihm eine andere Wahl nicht wirklich zur Verfügung stand. Also hatte ich genügend Zeit, um den vergangenen Monat seit der Niederlage auf Crait noch einmal Revue passieren zu lassen.
Der Rückflug von dem Planeten Crait verlief in drückender Stille. Ein belastendes Schweigen lag schwer über allen Passagieren des Shuttles.
Kylo Ren hatte, nachdem seine Wut nicht weniger geworden war, beide Piloten angeraunzt, die zerstörte Supremacy als Zielort anzufliegen. Dort, so hatte er Hux mitgeteilt, gab es noch einen gewaltigen Berg voll Arbeit zu erledigen, die sein Unvermögen nach sich zog."Ein fähigerer General als Sie, hätte die Schritte des Gegners schon lange im Voraus erkannt und entsprechende Gegenmaßnahmen getroffen." Rens Stimme offenbarte seine deutliche Geringschätzung für Mann an meiner Seite. "Darum übertrage ich Ihnen allein die Aufgabe, die komplette Besatzung der Supremacy auf anderen Begleitschiffen zu stationieren."
Armitage war aufgrund dieser harschen Worte merklich erblasst und auch mir fehlten für einen Moment die Worte, wenn ich an diese Monsteraufgabe dachte, welche da vor uns lag. Nur zu gut klangen mir Peaveys Worte noch im Ohr, als wir gerade erst auf diesem gigantischen Schiff angekommen waren.
Armitage muss die Umstationierung von über 2 Millionen Besatzungsmitgliedern organisieren! Ich wage zu bezweifeln, dass Ren weiß, wie groß die Zahl der Personen auf diesem Schiff überhaupt ist.
Ich erkannte die Wahrheit in Armitages Worten, als er zu mir sagte, Kylo Ren würde keine Gelegenheit auslassen, ihn zu demütigen. Denn genau das lief hier gerade, eine öffentliche Demütigung. Es waren zwar nur Peavey und die beiden Crewmitglieder der Brückenbesatzung anwesend, aber das genügte schon, um dem Ansehen des Generals Schaden zuzufügen. Still saß ich neben Armitage und hielt seine Hand fest in meiner. Mit dem Daumen streichelte ich ununterbrochen über seinen Handrücken.
Aber Kylo Ren war noch lange nicht fertig, denn es sollte noch schlimmer kommen. "Für die Dauer dieser Arbeiten werde ich Ihnen den Rang eines Generals entziehen. Erst wenn Sie sich in meinen Augen wieder als fähig erwiesen haben, bekommen Sie Ihren alten Posten zurück. Bis dahin", der neue Oberste Anführer drehte sich zu Peavey um, "werden Sie, Kapitän Peavey, in den Rang eines Generals gehoben."
Nein! Das macht Ren nicht wirklich. Das ist die pure Schikane.
Mein Kopf ruckte zu Armitage herum. Ich sah die Fassungslosigkeit, welche sich in seinem Gesicht widerspiegelte. Unglauben lag in seinen Zügen, als er zwischen Peavey und Kylo Ren hin und her blickte. Immer wieder öffnete er den Mund um etwas zu erwidern, aber kein Laut drang über seine Lippen. Schnell drückte ich seine Hand fester.
"Ich danke Ihnen, Oberster Anführer", erklärte der ältere Mann gerade.
Kylo nickte nur, um mit vor dem Oberkörper verschränkten Armen gegen die Sofalehne zu sacken. Seine ganze Haltung strahlte noch immer Unzufriedenheit darüber aus, dass ihm der Widerstand so knapp entwischt war. Da half es auch nichts, seinen ehemaligen Rivalen zu drangsalieren. Auch wenn es ihm vermutlich eine enorme Genugtuung verschaffte.
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Love and Betrayal, General Hux
FanfictionDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...