Kapitel 49 - Ungewissheit -General Hux-

350 54 75
                                    

-HUX-

Das dauert zu lange! Ich hätte schon längst etwas hören müssen! 

Nervös ziehe ich auf der Kommandobrücke der Supremacy meine Runden. Bringe die arbeitenden Untergebenen mit meiner Unruhe ebenfalls aus dem Konzept. Was mich nicht stört, im Gegenteil. Vielmehr habe ich dann einen weiteren Anlass, meine Frustration an jemandem auszulassen und die Person anzuschreien. Dabei ist es mir scheißegal, wen es trifft. "Statusbericht?", grolle ich den Mitarbeiter neben mir an. 

Der Mann schluckt sichtlich, bevor er eine Eingabe auf dem Terminal tätigt. "Die Ortung von Rens Datenpad bestätigt noch immer seinen Aufenthalt auf Arkania, Sir." 

Knurrend wende ich mich ab, um meine ruhelose Wanderung fortzusetzen. Wieso zum Schwarzen Loch meldet Ren sich nicht zurück? Ich kann das ungute Gefühl in meinem Inneren einfach nicht länger bändigen. Irgendetwas muss passiert sein.

Wütend stoppe ich am Großen Sichtfenster, lasse meine Augen suchend durch die undurchdringliche Dunkelheit der Galaxie schweifen. In weiter Ferne kann ich gerade noch die Lichter der Repulsatoren am Heck der Widerstandsschiffe erkennen. Immer noch außerhalb unserer Reichweite! 

Kapitän Peavey bleibt neben mir stehen. "General Hux?"

"Was?", knurre ich den dienstälteren Mann an.

"Ich denke, dass wollen Sie sehen, Sir." Verdeutlichend deutet Peavey in Richtung Terminal. 

Mein Blick huscht kurz zu ihm, bevor ich mit wehendem Mantel in Richtung Bildschirm stürme. "Irgendwelche Neuigkeiten?" Die Frage kommt atemlos aus meinem Mund.

"Ja, Sir. Das Shuttle von Kylo Ren ist gerade eben von Arkania aus gestartet. Die geschätzte Zeit bis zur Ankunft beträgt mitsamt Sprung durch den Hyperraum eine Stunde." 

"Gab es irgendwelche sonstigen Mitteilungen?"

"Nein, Sir."

"Ren befindet sich also auf dem Rückweg?" Peavey ist mir gefolgt, sein Blick ist ebenfalls auf den Terminal gerichtet. "Dann ist das Warten bald vorbei." Er nickt mir aufmunternd zu. 

Ich erwidere nichts darauf. Eine Stunde! Noch eine Stunde, dann kann ich meine Liebste ENDLICH wieder in die Arme schließen. 

Die Zeit vergeht quälend langsam, erscheint mir wie ein Hohn. Lässt den nagenden Zweifeln Zeit, sich zu entfalten. In mir wallt die unbändige Angst auf, dass Kylo meine Victoria nicht mitgebracht hat. Das er sie nicht finden konnte, oder dass womöglich etwas schlimmes mit ihr passiert ist. Wenn Bale ihr auch nur ein Haar gekrümmt hat, dann werde ich ihn persönlich ins Jenseits befördern. Ich sehne mich danach, Victoria wiederzusehen. Aber gleichzeitig habe ich auch Angst vor dem Anblick, der mich erwartet.

"Sie informieren mich SOFORT, wenn sich Rens Shuttle der Andockbucht nähert. UMGEHEND, haben Sie verstanden?" Bedrohlich baue ich mich hinter der Komminukationsoffizierin auf. Diese nickt allerdings nur knapp. Meine Unausgeglichenheit scheint sie nicht im Geringsten zu beeindrucken. Ärgerlich beiße ich die Zähne fester zusammen und beginne meine Runden von neuem. Noch 20 Minuten.

Die Zeit ist um. Verstrichen. Ohne dass die Ankunft eines Shuttles gemeldet wurde. Wie ist das möglich? Verzweifelt renne ich von einem Überwachungsterminal zum Nächsten. Suche mit den Augen nach einem Beweis, wo Rens Shuttle sich gerade befindet. "Wo sind sie? Wo ist dieses verdammte Shuttle?" Meine Selbstbeherrschung schwindet zusehends. Ein Umstand, der meinen blank liegenden Nerven geschuldet ist.

"Sie sind noch nicht aus dem Hyperraum aufgetaucht, Sir. Es ... lag eine fehlerhafte Berechnung vor. Ich korrigiere die Zeitangabe neu." 

"Wer hat sich diesen Fehler erlaubt?", frage ich mühsam beherrscht. 

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt