Kapitel 17 - Probleme

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Am folgenden Morgen erwachte ich in einer mir zunächst einmal unbekannten Umgebung. Es dauerte einige Sekunden, bis mein verschlafenes Gehirn registriert hatte wo genau ich mich befand, nämlich in Armitages Büro. Schnell warf ich einen Blick auf den Mann neben mir, Armitage schlief noch tief und fest. Eingehend betrachtete ich seine Gesichtszüge etwas genauer, die Linien in seinem Gesicht waren weicher als üblich, da er völlig entspannt dalag, noch fest in seiner Traumwelt versunken.

Leise angelte ich nach meinem Datenpad, um einen prüfenden Blick darauf zu werfen. Der Timer hatte noch keinen Alarm gegeben, die Zeit bestätigte mir allerdings, dass es auch nicht mehr lange dauern würde. Schell hatte ich die Weckfunktion deaktiviert, um Armitage nicht stören. Zuerst spielte ich mit dem Gedanken, mich still und leise ins Badezimmer zu schleichen, da ich tatsächlich immer noch meine Uniform vom Vortag trug. 

Ein Gedanke ließ mich innehalten, den Blick noch einmal versonnen auf den schlafenden Mann neben mir gerichtet. Armitage wirkte friedlich im Schlaf. Ein warmes, wunderschönes Gefühl machte sich in mir breit, während mein Blick auf seinem Gesicht ruhte. Wenn ich in mich hineinhorchte, dann musste ich mir wirklich eingestehen, dass ich mich in ihn verliebt hatte. Hoffnungslos verliebt.

Meine innere Stimme stand kopfschüttelnd in einer Ecke und schimpfte mich eine Idiotin. Aber irgendwo war sie ja im Recht, ich meine, welche Zukunft hatten Armitage und ich denn schon? Ich durfte nie, niemals vergessen, dass wir beide auf unterschiedlichen Seiten standen. Bevor ich mich weiter diesen deprimierenden Gedanken hingeben konnte, legte ich zärtlich meine Hand auf seine Wange, um ihn langsam aufzuwecken. "Armitage?" 

Zögerlich flatternd hoben sich seine Augenlider. Als sich sein Blick fokussiert hatte und er mich neben sich liegen sah, brachte ein Lächeln sein Gesicht zum Strahlen. "Guten Morgen, Victoria!" Seine Stimme war noch ganz rau vom Schlaf, als er sich näher an mich kuschelte. "Du bist wirklich die ganze Nacht bei mir geblieben?"

"Das habe ich dir doch versprochen. Wie fühlst du dich heute morgen?" 

Hux überlegte kurz. "Ich denke ganz gut soweit. Mein Magen fühlt sich noch etwas verkrampft an. Wie spät ist es eigentlich?"

"0510, ich muss auch gleich los." 

Auf meine Aussage hin hielt Armitage mich fest in seinen Armen, allem Anschein nach nicht bereit mich gehen zu lassen. "Wo willst du denn hin, mein Schatz?"

"In mein Quartier mich umziehen, ich trage immer noch die Uniform von gestern. Außerdem beginnt mein Dienst um 0600."

"Ich mache dir einen Vorschlag", Hux zog mich näher zu sich herunter, "wir gehen gemeinsam auf die Brücke", ein leidenschaftlicher Kuss folgte, "nachdem Doktor Dorey noch einmal hier vorbeigeschaut hat."

Fragend zog ich eine Augenbraue nach oben. "Hältst du es für eine gute Idee, gemeinsam auf der Kommandobrücke aufzutauchen? Wir würden für einigen Gesprächsstoff sorgen."

Hux ließ mein Argument nicht gelten. "Du wirst in Zukunft sowieso immer an meiner Seite sein, da du schließlich meine persönliche Assistentin bist. Wir geben den Leuten nur schon einmal Gelegenheit, sich an das Bild zu gewöhnen. Außerdem ist es mir egal was sie denken, Hauptsache wir sind zusammen." Armitage unterstrich seine Aussage mit einem weiteren Kuss, welchen ich bereitwillig erwiderte. 

Nach einem Augenblick löste ich mich von Hux, um ihm in die Augen sehen zu können, in welchen so viel Zuneigung für mich zu sehen war. "Ich liebe dich, Armitage!"

"Ich dich auch, Victoria!" Seine Hand in meinem Nacken zog mich wieder nach vorne und unsere Lippen trafen sich erneut. Wir versanken in diesem gemeinsamen Augenblick, alles andere wurde unwichtig, bedeutungslos. Viel zu schnell hatte uns die Realität wieder eingeholt, als der Türsummer einen Besucher ankündigte. Armitage seufzte auf, ließ aber von mir ab damit ich zur Tür eilen konnte.

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt