Die darauffolgenden zwei Monate nach diesem Abend vergingen wie im Flug, obwohl in dieser Zeitspanne extrem viel passierte. Die Erste Ordnung eröffnete planmäßig zwei Tage später die Jagd auf den Widerstand. Armitage oblag die volle Befehlsgewalt in dieser Angelegenheit und als seine persönliche Assistentin bekam ich alles direkt mit. Zum Glück hatte ich Generalin Leia bereits im Vorfeld die Information mitgeteilt, dass bald eine groß angelegte Suchaktion starten würde, womit ich ihr genügend Zeit verschafft hatte, um ihre Leute rechtzeitig zu evakuieren.
Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war die Kehrseite der Medaille. Dadurch, dass Armitage die volle Befehlsgewalt über diese Mission hatte und wir immer nur verlassene, aufgegebene Stützpunkte vorfanden, gab Kylo Ren seinem General die Schuld an diesem Versagen, was letzten Endes nicht dazu beitrug, die Situation zwischen den beiden Männern zu entspannen. Eher das Gegenteil war der Fall.
Doch trotz all dem zögerte ich noch immer, Hux meine wahre Identität zu offenbaren.
Letzten Endes verbrannte die Erste Ordnung allerdings nur wertvollen Treibstoff mit ihrer Suche, die sie kreuz und quer durch die bekannte Galaxis führte, ohne dem Widerstand auch nur einen Schritt näher zu kommen.
Taras Schwangerschaft schritt unaufhaltsam voran, aber dank der Tropfen von Kimura verbesserte sich ihr Zustand deutlich. Ab der Mitte des zweiten Trimesters verschwand die Schwangerschaftsübelkeit völlig, sodass sie uns wieder uneingeschränkt unterstützen konnte. Ich begleitete sie nach wie vor zu den Vorsorgeuntersuchungen bei Kimura. Das Baby entwickelte sich planmäßig und war gesund, doch je mehr das Kleine wuchs, desto mehr schwoll auch Taras Bauchumfang an. Inzwischen sah man ihren Zustand deutlich, auch wenn sie ihn mit einer weiter geschnittenen Uniform noch immer einigermaßen gut kaschieren konnte. Aber ich musste Tara darauf hinweisen, dass sich ihr Zeitfenster bald endgültig schließen würde und sie spätestens dann von hier weg musste.
Wie durch Vorsehung kontaktierte Leia Kimura kurz darauf und teilte ihm mit, was sie für eine Entscheidung bezüglich Tara getroffen hatte. Und ich sollte Recht behalten, denn die Generalin willigte ein, Tara Hilfe zu gewähren und sie beim Widerstand aufzunehmen. Sobald meine Freundin das hörte, brach sie in Freudentränen aus. Ich konnte ihre Reaktion sehr gut nachvollziehen, denn mit dem Eintreffen dieser Nachricht hatten die Wartezeit und die nagende Ungewissheit endlich ein Ende.
Die Planung war in der Theorie auch schnell abgeschlossen, wie die Umsetzung allerdings in der Praxis aussehen würde, stand auf einem anderen Blatt. Tara sollte in knapp einem Monat von Bord der Finalizer gebracht werden, denn dann wäre sie am Anfang des 7. Monats. Spätestens ab dann hätte sich ihr Zustand nicht mehr plausibel erklären lassen können, falls jemand auf die Idee kam, Fragen zu stellen. Einen weiteren Tränenausbruch löste die Tatsache aus, dass Tara alleine gehen musste, weil Kimura und ich unsere Mission hier noch nicht abgeschlossen hatten und dies aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht innerhalb der kommenden vier Wochen schaffen würden. Es erforderte noch einmal einiges an gutem Zureden von meiner Seite, um Tara vor Augen zu führen, dass dieser entscheidende Schritt für sie persönlich die Bestmögliche Lösung war.
Eines Tages hieß mich Kimura im Anschluss an eine Untersuchung von Tara noch zu warten. Sobald wir alleine waren, erklärte er mir, dass Leia ihn kontaktiert habe. Die Generalin wollte wissen, wann die Finalizer in der kommenden Zeit für einige Tage keinen Ortswechsel durchführen würde. Die Frage verwunderte mich zwar etwas, aber ich teilte mein Wissen darum mit Kimura, dass unsere Treibstoffreserven sehr bald aufgebraucht sein würden. Wann allerdings genau der Befehl gegeben wurde, das Schiff an eine Betankungsstation zu fliegen, oder an welche genau, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt. Kimura war allerdings sehr zufrieden damit und leitete diese Information umgehend an Leia weiter. Auf meine bohrenden Nachfragen hin knickte mein Spionagekollege schließlich ein und erläuterte mir den Grund dahinter.
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Love and Betrayal, General Hux
Hayran KurguDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...