Ein absolut nervtötendes Piepsen holte mich zurück in die Wirklichkeit, ließ mich letztendlich die tonnenschweren Lider aufschlagen. Ein Schleier wie aus Nebel hing noch vor meinen Augen und ließ alles um mich herum in verschwommenen Schlieren erstrahlen. Reines Weiß blendete meine an Dunkelheit gewöhnte Augen. Hektisch blinzelnd versuchte ich, etwas mehr Fokus in mein Blickfeld zu zwingen.
Verdammt, ist mir schlecht. Wo bin ich hier? Ein weißes Umfeld gehört nicht unbedingt in die übliche Raumausstattung der Ersten Ordnung.
Ich versuchte mich aus meiner liegenden Position etwas aufzurichten, doch ein scharfer, stechender Schmerz hielt mich ganz schnell von meinem Vorhaben ab. "AU! Verdammte Scheiße aber auch!", stieß ich zwischen zusammengepressten Lippen hervor, während ich mich kapitulierend in das Bett zurückfallen ließ. Aufgrund meines Vorhabens gerade, hatte ich meine Übelkeit in ungeahnte Dimensionen geschleudert, alles im Raum drehte sich.
Stöhnend hob ich meine Hände um das Gesicht hinter ihnen zu verbergen. Ein Zupfen am Handrücken begleitete meine Geste, weshalb ich ihn etwas genauer in Augenschein nahm. Eine Infusionsnadel steckte darin und führte meinem malträtierten Körper irgendeine Lösung zu. Nadeln. ... ... ... Ich hasse Nadeln.
"Das mit dem Aufstehen würde ich an Ihrer Stelle lieber noch etwas lassen", klang es von irgendwo aus dem Raum zu mir herüber.
Dem Anschein nach war ich wohl doch nicht alleine hier. Schnell nahm ich die Hände wieder von meinem Gesicht, um mich suchend im Zimmer umzublicken.
Oh, bei allen Galaxien! Ernsthaft? Wieso muss ausgerechnet Kylo Ren mit mir im selben Raum sein? Und wo ist Armitage?
"Das habe ich gerade selbst gemerkt, danke für die Information. Aber sie war überflüssig!"
Kylo verzog aufgrund meiner nicht unbedingt vorschriftsmäßigen Antwort das Gesicht, bedauerte seine Tat aber auch sehr schnell. Schmerzerfüllt schöpfte er ein paarmal tief und zittrig Atem, da sich aufgrund seiner Mimik die Wunden unter den dunklen Bacta-Verbänden anspannten.
"Geht es wieder?", hakte ich aus gutem Willen nach, "oder soll ich einen Arzt rufen?"
Kylo winkte verneinend ab, bevor er sich sichtlich darum bemühte, sich wieder am Riemen zu reißen. Dann hob er erneut den Blick, sah von seinem Krankenbett zu mir herüber. Einen Moment musterten wir uns schweigend, bis meine Neugier schließlich die Oberhand gewann. "Wissen Sie, wo wir hier sind? Auf welchem Schiff?"
Ein irritierter Ausdruck huschte über Kylos Gesicht, bevor er mir die Antwort gab. "Auf der Finalizer. Wo sonst?"
Klar, wo sonst sollten wir sein?
"Und ... wo ist Armitage?", bohrte ich dezent weiter.
"Wer?", fragte Kylo irritiert.
Ria, du verfluchte Idiotin! Zu spät wurde mir bewusst, dass ich Kylo Ren soeben den Vornamen von Hux verraten hatte. Mist, verdammter. Das wird Huxi mit Sicherheit nicht gefallen.
Dummerweise kam ich jetzt nicht so einfach aus dieser Nummer heraus, deshalb sah ich mich gezwungen meine Frage zu präzisieren. "Ich meine General Hux. Wo ist er?"
Ren bedachte mich sehr lange mit seinem unergründlichen Blick, bevor er sich schließlich dazu bequemte, mir meine Antwort zu geben. "Der General war die komplette Nacht über hier und hat über Sie gewacht. Er ist keinen Zentimeter von Ihrer Seite gewichen. Vor wenigen Minuten wurde er allerdings auf die Kommandobrücke gerufen. Irgendwas dringendes. So wie immer."
Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Inneren aus, wenn ich daran dachte, dass Armitage sich die gesamte Nacht um die Ohren geschlagen hatte, nur damit er bei mir sein konnte. Ein offenes, ehrliches Lächeln zupfte meinen Mundwinkel nach oben, was Kylo Ren natürlich nicht verborgen blieb. "Er bedeutet Ihnen wirklich etwas? General Hux meine ich."
![](https://img.wattpad.com/cover/234304095-288-k293857.jpg)
DU LIEST GERADE
Love and Betrayal, General Hux
FanfictionDer Widerstand hat von einer geheimen Waffe der Ersten Ordnung erfahren. Um möglichst genaue Informationen zu erhalten, schleust General Leia Organa eine Widerstandskämpferin innerhalb der Ersten Ordnung ein. Die Wahl fällt auf Victoria Deveron, ei...