Kapitel 7 - Ich bin bei dir, wenn du mich brauchst

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Zurück in meinem Quartier nahm ich erst einmal eine schöne warme, ausgiebige Dusche. Während das heiße Wasser über meinen Körper strömte, ging ich die vorherige Situation zwischen Hux und mir immer und immer wieder durch. Zum Teil war ich wirklich irritiert von mir selbst, denn die Faszination welche dieser Mann auf mich ausübte, war nicht zu erklären, aber auch nicht von der Hand zu weisen. Dennoch würde ich zunächst einmal an meinem Plan festhalten, so nahe wie möglich an ihn heranzukommen. Dieses Vorgehen war absolut nicht eingeplant gewesen und mir war klar, dass ich mich äußerst umsichtig würde verhalten müssen, doch diese Chance konnte ich einfach nicht ungenutzt verstreichen lassen.

Seufzend stellte ich das Wasser aus und hüllte mich in einen flauschigen Bademantel, tappte barfuß zurück in mein Zimmer. Auf dem Bett liegend ging ich die anstehenden Aufgaben für morgen früh durch. Kapitän Peavey hatte mir in der Zwischenzeit eine Übersicht auf mein Datenpad zukommen lassen. Es war nicht gerade wenig, um dass ich mich würde kümmern müssen. Die Zeit auf dem Bildschirm im Auge behaltend, laß ich mich noch ein wenig in die Abläufe morgen ein bevor es Zeit wurde, schlafen zu gehen. Ich begab mich noch einmal ins angrenzende Badezimmer, um mich endgültig fertig zu machen, da hörte ich, wie mein Pad zweimal kurz hintereinander Piepte. Neugierig tappte ich wieder zurück, nahm das Gerät in die Hand und ging die zwei neuen Nachrichten durch. Eine war von Tara, welche mir ankündigte, mich morgen früh vor Schichtbeginn an meinem Quartier abzuholen und zwar um 0500. Ich würde also verdammt früh aufstehen müssen.

Die zweite Nachricht war von General Hux. Seine Nachricht ließ mich lächeln, ja, da hatte ich definitiv einen großen Fisch an der Angel. "Ich habe unsere gemeinsame Zeit sehr genossen, Victoria, und kann es kaum erwarten, dich morgen auf der Kommandobrücke wieder zu sehen. Gute Nacht." Unterzeichnet hatte er mit A. Hux. 

Ich runzelte die Stirn als mir auffiel, dass ich ihn gar nicht nach seinem Vornamen gefragt hatte und nahm mir vor, das bei sich bietender Gelegenheit nachzuholen. Das sollte eine noch bessere Vertrauensbasis schaffen. Aber eines war sicher, der Umstand, dass der General anscheinend einen Narren an mir gefressen hatte, erleichterte mir meine Arbeit auf der einen Seite. Von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet, machte es die Sache aber auch komplizierter, denn ich spielte jetzt praktisch zwei Rollen. Ich kam möglicherweise leichter an wichtige Informationen heran, musste dem General aber auch permanent die ganze Zeit über etwas vorspielen.


Der Timer an meinem Datenpad riss mich unsanft aus dem Schlaf. Mit verquollenen Augen rollte ich mich aus dem Bett und eilte blindlings durch mein Quartier, mit dem Ziel, das nervige Quäken des Weckers auszustellen. Dabei unterschätzte ich allerdings die Entfernung zwischen Bett und Tisch, denn ich stieß mir richtig heftig den Fuß am auserkorenen Zielobjekt an. Fluchend hüpfte ich weiter, nicht daran denkend, dass mir leider auch noch ein Sessel den Weg versperrte, über welchen ich dann wirklich gekonnt fiel. Die Tischkante bremste den Schwung meines Kopfes mit einem ordentlichen Rumpeln, kurz darauf schoss auch schon ein stechender Schmerz über meine Wange, bis hinauf zum Auge. 

Kacke verdammte! 

Stöhnend lag ich auf dem Boden, das Datenpad piepste über mir fröhlich und unbeeindruckt weiter. Nachdem ich mich einen Moment lang völlig meinem Schmerz gewidmet hatte, denn mein ganzer Kopf pochte entsetzlich, rappelte ich mich langsam wieder auf. Fester als nötig schlug meine Hand auf dem verfluchten Datenpad auf, welchem ich jetzt der Einfachheit halber die ganze Schuld in die Schaltkreise schob. Mit einem Ächzen stand ich schließlich auf meinen Füßen, doch leider hatte mein Quartier begonnen, sich wie wild um mich zu drehen. Ich musste mir den Kopf wohl doch fester als erwartet angeschlagen haben. Doch leider half alles Jammern nichts, denn mein erster Dienst stand unmittelbar bevor. Auszufallen war also keine Option. Langsam an der Wand entlang tastend, bewegte ich mich auf das Badezimmer zu, um einen Blick in den Spiegel zu riskieren. Der Anblick ließ mich erneut aufstöhnen.

Love and Betrayal, General HuxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt