Kapitel 2

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Als die zwei sich wieder voneinander lösten, war es erst ein mal still. Gideon schien es erst einmal verarbeiten zu müssen, was mein Vater ihm erzählt hat. Es war anscheinend wichtig und sehr ernst, denn es brauchte eine Weile, bis er seine Stimme wieder gefunden hatte. Verwirrt fragte er: "Wirklich? Seid ihr euch da sicher? Woher wisst ihr das?" Gideon machte ein ratloses Gesicht und auf all die Fragen hin mussten meine Eltern grinsen. "Glaub mir, mir ging es einmal genauso. Doch wenn es soweit ist, weiß ich, dass ihr es perfekt machen werdet. Da bin ich mir ziemlich sicher", meinte Paul fast lachend.

Jetzt schaltete auch ich mich ein: "Wir werden was perfekt machen? Wovon redet ihr? Würde mich mal jemand aufklären!?" Auch Lucy sagte endlich etwas dazu, doch ihre Antwort reichte mir im Moment nicht, denn sie lautete: "Das sollte dir lieber Gideon erzählen, wenn ihr alleine seit. Oder du findest es noch vorher heraus, weil er noch nicht den passenden Moment gefunden hat", meinte sie grinsend. Das brachte mich allerdings auch nicht weiter und offenbarte nur noch mehr Fragen.

Doch jetzt war es zu spät, denn genau in der Sekunde bekam ich das Schwindelgefühl, das mich über meinen Rücksprung in die Gegenwart informierte. Ich fasste mir an den Kopf, winkte noch kurz und sagte noch einmal auf Wiedersehen. Ich war mir allerdings sehr sicher, dass wir sie bald wieder besuchen werden, denn man konnte in Gideons Gesicht sehen, dass er noch einige Fragen hatte.

Kurz nach mir kam er auch schon in der Gegenwart an. Erwartungsvoll sah ich ihn an, doch er meinte nur:"Lass uns das ein andermal klären. Ich muss das erst einmal verdauen und wir haben jetzt eine Wohnungsbesichtigung." "Oh, stimmt. Das hatte ich ja total vergessen", meinte ich erstaunt. "Aber über dieses Gespräch gerade reden wir später noch!" Gideon nickte, doch man sah ihn an, dass das gesagte ihm immer noch tief in den Gliedern steckt. Ich frage mich so langsam wirklich, was es war. "Ich freue mich schon auf die Wohnungsbesichtigung", wechsle ich daher schnell das Thema. "Ich mich auch", meinte Gideon: "Aber noch mehr, eine Wohnung zu finden und mit dir zusammen zu ziehen." Wir lächelten uns beide an und er gab mir einen Kuss auf den Mund.

Obwohl wir uns oft küssten, war es jedes mal wieder etwas besonderes. Ich hatte das Gefühl, als ob ich alles erreichen könnte und das ich schweben würde. "Jetzt müssen wir aber langsam los. Wir wollen doch nicht zu spät kommen!", nuschelte ich in den Kuss hinein. Auch wenn ich mich ungern von ihm löse, wir mussten wirklich los.

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