Kapitel 32

48 0 0
                                    

Raphael: Seitdem wir Gideon befreit und ins Krankenhaus gebracht haben, sind mittlerweile schon 2 Monate vergangen und mein Bruder ist immer noch nicht aufgewacht.

Gwenny war immer noch nicht zu Hause, das Krankenhauspersonal hat freundlicherweise ihr Bett in dem Zimmer stehen lassen und weicht sie nur zum elapsieren Gideon von der Seite. Der Alltag hat sich mittlerweile eingeschlichen.

Leslie und ich gehen Abends immer nach Hause, in der Früh verbringen wir Zeit zu zweit, bis Gwenny elapsieren muss und den Nachmittag über verbringen wir dann im Krankenhaus.

Wir wissen nie, wie es weiter geht. Seine Werte verbessern sich größtenteils, aber dann kommen immer wieder Momente, in denen sie so schlecht sind, dass die Ärzte wenig Chancen sehen. Es hieß schon mehrmals, dass er den Tag oder die Nacht nicht überstehen wird, aber er hat sich immer durchgekämpft und nicht aufgegeben.

Ich mache mir große Sorgen um ihn und wünschee mir einfach, er würde aufwachen.

Gwendolyn: Das Krankenhaus erlaubte mir, trotzdem hier zu schlafen, auch wenn ich schon entlassen worden bin. Ich weiß nicht, wie es ihm geht, seinen Werte sind meist positiv, aber im selben Moment sinken sie wieder in den kritischen Bereich. Natürlich braucht er Zeit und die gebe ich ihm auch, doch er hat morgen Geburtstag. Er liegt einfach während seines 21. Geburtstag im Koma.

Jeder außer ich hatte mittlerweile wieder eine Art Alltag aufgenommen und besuchen uns regelmäßig, doch mir fällt es immer noch schwer von seiner Seite zu weichen. Mittlerweile könnte man eigentlich sagen, dass ich schon hier eingezogen bin, da ich das Krankenhaus, genauer gesagt das Zimmer so gut wie nie verlasse.

Ich lese ihm aus meinen Lieblingsbüchern vor oder erzähle ihm, wie es den anderen geht. In meinen Vorstellungen führen wir Gespräche und die Sehnsucht steigt in mir auf, ich würde zu gerne mal wieder seine Stimme hören.

Inzwischen ist es zur Gewohnheit geworden, dass ich zu meinen Eltern elapsiere und ihnen von den neusten Fortschritten erzähle, während sie mir Mut zusprechen.

Plötzlich bekomme ich eine Nachricht auf mein Handy, das mich aus meinen Gedanken reißt. Schnell bemerke ich, dass es eine Nachricht von meiner besten Freundin ist: Raphael hat eine Überraschung für mich geplant und deswegen kommen wir heute leider nicht dazu, dich und Gideon zu besuchen. Hoffe ihr seit uns nicht böse und wir schauen morgen bei euch vorbei.

Ich antworte ihr schnell : Alles gut, ich wünsche euch viel Spaß und möchte später genaueres davon wissen. und widme mich wieder Gideon zu.

Der restliche Tag verlief ohne große Ereignisse, es kam kein Besuch und seine Werte verbessern sich stetig. Als ich wieder auf mein Handy sehe, bemerke ich, dass es mittlerweile 8 Uhr morgens ist. Ich habe wohl die ganze Nacht durchgeschlafen und begrüße meinen Freund: "Guten Morgen Baby, ich wünsche dir alles gute zum Geburtstag. Danke, dass du weiter kämpfst Tag für Tag und nicht aufgibst."

Eine Stunde später kamen auch die anderen um ihm zu gratulieren und währenddessen war ich wieder in der Vergangenheit. Mit meinen Eltern zusammen genoss ich den Tag, bis ich wieder in die Gegenwart zurück sprang und sofort zu meinem Freund zurück gehe. Da Charlotte wieder gegangen war, eröffnete sich mir so die Möglichkeit, meine kleine Tochter mit in das Zimmer zu nehmen.

Natürlich hatten wir das schon öfter gemacht, aber heute haben wir etwas besonderes geplant, denn wir singen zusammen Happy Birthday (Ich singe, während Lydia mit ihren 1 Jahren mit klatscht). Sie kuschelt sich sofort wieder an ihren Vater, als ich sie auf dem Bett absetze und betrachte die beiden ein wenig. Lange lässt sie mir allerdings nicht Zeit, denn dann möchte sie wieder bespaßt werden. Wir hatten ziemlich viel Spaß zusammen, als ich plötzlich bemerke, wie Gideon seine Finger bewegt.

RosenquarzrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt