Kapitel 4

167 2 5
                                    

Es war wieder die ganze Autofahrt lang still, doch diesmal versuchte ich nicht, die Stille zu vertreiben. Ich fande sie eigentlich ganz angenehm, schaute aus dem Fenster und verschwand in meine Gedanken.

Plötzlich schreckte ich aus meinen Gedanken hoch, als Gideon an mir rüttelte und meinte, dass wir da wären. Verwundert schaute ich mich um, denn ich war so in Gedanken versunken, dass ich es gar nicht bemerkt habe. "Soll ich hier warten?", fragte er dann verunsichert. "Nein", entgegnete ich: "Ich möchte, dass du dabei bist. Denn wenn es wirklich stimmt, dann sollst du es auch sehen" Erleichtert atmete er aus und ich bemerkte erst jetzt, dass er vor Spannung die Luft angehalten hat. "Bereit?", fragte er. "Bereit wenn du es bist", antwortete ich und wir mussten beide grinsen. Ich nahm seine Hand und gemeinsam gingen wir in das große Gebäude.

Als wir am Empfang ankamen, stieg meine Spannung immer weiter und als die nette Dame mich fragte,wie ich heiße ob ich einen Termin habe, reagierte ich nicht gleich. Stadessen gab Gideon die Daten durch, denn ich war wie gelähmt. Nachdem sie es in den Computer eingegeben hatte, meinte sie, wir sollen uns noch einen Moment gedulden und uns ins Wartezimmer setzten. Ich war so aufgeregt, dass es sich wie Stunden anfühlte, als wir endlich dran kamen. Wieder einmal haben wir beide kein Wort gesagt, sondern jeder seinen eigenen Gedanken nachgehangen. Nun gingen wir schweigend in das Arztzimmer, wo schon die Ärztin auf uns wartete.

"Du kannst dich da hin setzten", meinte sie zu Gideon und nickte auf die Stühle vor dem Tisch. "Und du ziehst bitte dein Oberteil in der Kabine aus", sagte sie schließlich zu mir und wieß gleichzeitig auf die Kabine hinter der Tür. Als ich soweit war, meinte sie nur, ich solle mich schon mal auf die Liege legen, es gehe gleich los. Sie tat so eine Salbe auf meinen Bauch, sie sehr kalt war und begann mit dem Ultraschall. Sie meinte zuerst, sie könne nichts sehen, doch mitten im Satz brach sie ab und sah sich das Bild am Monitor noch mal genauer an. Dann war der Moment vorbei und sie meinte, ich könnte mich damit abtupfen und dann anziehen.

Als ich fertig angezogen war, setzte ich mich auf den Platz neben Gideon, gegenüber der Ärztin und nahm heimlich Gideons Hand.
"Also", fing sie an: "sie lagen mit ihrer Vermutung richtig. Zuerst konnte ich noch nichts erkennen, doch dann sah ich es. Sie sind noch sehr am Anfang ihrerer Schwangerschaft. Herzlichen Glückwunsch. Das Geschlecht kann man leider noch nicht feststellen." "Okay, danke schön", meinte ich verdattert und dann verabschiedeten wir uns alle. Mehr konnten wir nicht sagen.

Erst draußen im Auto fanden wir beide unsere Stimmen wieder. "Woher wussten meine Eltern das?" fragte ich verwundert. "Ich weiß es nicht. Was machen wir jetzt?" "Was sollen wir schon machen?", meinte ich: "Ich will das Kind behalten. Es wird zwar schwer, aber wir können es schaffen. Jetzt müssen wir es erst einmal unseren Familien sagen"

RosenquarzrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt