Kapitel 31

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Raphael: Ich komme gerade in das Zimmer, als Gwenny in dem Blitz verschwindet und in die Vergangenheit gereist ist. Sie hat es echt nicht einfach und ihr macht das ganze ebenso zu schaffen, auch wenn sie es nicht zugeben möchte.

"Wie geht es ihr?", möchte ich von meiner Freundin wissen.
"Wie soll es ihr schon gehen?", seufzt diese jedoch und erklärt: "Ich habe sie gerade schlafend und mit ganz nassem Gesicht an seinem Bett vorgefunden. Sie lag wahrscheinlich die ganze Nacht so bei Gideon."
"Ich fühle mich so hilflos", sage ich ehrlich zu ihr.
"Mir geht es genauso, aber wir können nichts anderes machen als hoffen", erwidert sie realistisch.

In diesem Moment kommt auch Charlotte herein, die uns begrüßt und dann frägt: "Wo ist denn Gwenny?"
"Sie elapsiert gerade und ist zu ihren Eltern gereist", beruhige ich sie. Sie atmet erleichtert aus und sieht dann meinen Bruder an: "Wie geht es ihm?"
"Unverändert", erwidere ich niedergeschlagen.
"Immerhin sind sie nicht schlechter geworden", versucht sie ebenfalls mich aufzubauen. Ich nicke und sehe ihn dann wieder besorgt an.

In diesem Moment beginnen die Monitore wieder zu piepsen und die Ärzte kommen herein. Es sind die gleichen wie gestern und genauso spritzen sie wieder eine Supra, dann beruhigt sich sein Blutdruck wieder.

"Wie geht es ihm?", möchten wir von der Ärztin wissen.
"Sein Zustand hat sich verschlechtert, wenn sich seine Werte nicht bald bessern, kann es sein, dass er den morgigen Tag nicht mehr überlebt", antwortet sie seufzend und man kann ihr ansehen, dass ihr ebenfalls etwas an ihm liegt. Er muss seinen Job echt gut machen.
"Wo ist denn Miss Sheperd?", frägt sie uns nun.

"Sie ist mit ihrer Tochter nach draußen gegangen und wollte etwas mit ihr allein sein", antwortet Charlotte schnell und dafür bin ich ihr echt dankbar, denn auf diese Ausrede wäre ich gar nicht gekommen.
"In Ordnung, dann sehe ich später nochmal nach Ihr", informiert uns Dr. Grey, verabschiedet sich und verlässt dann das Krankenzimmer.

"Danke fürs einspringen", bedanke ich mich bei Charlotte.
"Klar, kein Ding", winkt sie ab: "Es war gut, dass Gwenny jetzt nicht da war. Sie ist schon mit ihrer eigenen Situation überfordert und zerbricht, wenn er..."
"So dürfen wir gar nicht denken. Mein Bruder ist ein Kämpfer, er wird es schaffen", bin ich es diesmal, der sie aufbaut und sie nickt tapfer.

"Was glaubt ihr, wie geht es Gwen mit dem Rollstuhl?"
"Ich weiß es nicht", antwortet Leslie ehrlich: "Ich denke sie hat es noch nicht wirklich realisiert oder schiebt ihre Gefühle in den Hintergrund. Sie macht sich solche Sorgen um Gideon und dazu noch Vorwürfe, ich denke sie konzentriert sich nur darauf und verdrängt ihre Diagnose."
"Aber sie kann doch gar nichts dafür", widerspricht Charlotte ihr.
"Das weiß sie auch, aber es fühlt sich für sie nicht so an. Sie meinte, wenn sie ihn nur früher befreit hätte oder damals doch von ihm getrennt geblieben wäre, wäre das alles vielleicht nicht passiert", erwidert sie wieder.

"Daran wären beide zerbrochen. Keiner von ihnen kann ohne den anderen Leben und das wissen sie auch, deshalb hat sie solche Angst Gideon zu verlieren", schalte ich mich mit ein.

Lucy: Heute besucht uns unsere Tochter wieder, nur dieses Mal machen wir es dort, wo in ihrer Zeit das Krankenhaus steht. Zu unserer Zeit ist dort noch ein Park, also perfekt für uns. Aufgeregt warte ich schon auf sie und mein Mann muss bei meiner Nervosität lächeln, dann taucht sie endlich auf.

"Gwenny", rufe ich freudig aus und umarme sie, während mein Mann sich der Umarmung anschließt.
"Wie geht es dir?", möchte er wissen.
"Mir geht es gut. Wie geht es euch?", lenkt sie vom Thema ab.
"Besser, jetzt wo du bei uns bist", antworte ich liebevoll und es findet sich sogar ein Lächeln auf dem Gesicht von Gwendolyn wieder.

RosenquarzrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt