Rosenquarzrosa

Kapitel 29

Grace: "Stören wir?", frage ich unsicher, als ich die ganzen Ärzte im Krankenzimmer sehe.
"Nein, kommen Sie nur rein, wir sind gerade fertig geworden", sagt Dr. Grey freundlich und wir treten hinein.

"Mummy, Daddy!", ruft Lydia sofort und ich sehe auch, wie sich die Miene meiner Tochter aufhellt.
"Hallo mein Schatz", begrüßt Gwenny ihre Tochter sofort und ich gebe sie ihr auch gleich.

"Schonen Sie sich noch etwas", rät ihr die Ärztin mit einem Lächeln, verabschiedet sich dann und macht sich auf den Weg das Zimmer zu verlassen, als Gideons Monitore anfangen zu piepsen.
"Starker Blutdruckabfall", sagt der junge Arzt (Dr. Albeck).
"Einmal Supra", weißt Dr. Grey die andere junge Ärztin (Dr. Kling) an, die sich sofort an die Umsetzung setzt und Gideon besagtes Medikament spritzt. Sie schauen alle eine kurze Weile auf den Monitor, dann seufzt der junge Arzt auf und erklärt uns: "Der Blutdruck normalisiert sich wieder, er ist wieder da."

Ich sehe die Tränen in Gwennys Augen und laufe schnell zu ihr, dann widme ich mich den Ärzten: "Was heißt das?"
"Dr. de Villiers hatte einen rapiden Blutdruckabfall, aber wir konnten ihn wieder normalisieren und er ist soweit wieder stabil", erklärt uns Dr. Grey. Ich finde es etwas ungewohnt, dass man ihn mit Dr. anspricht, aber er ist es ja und er liebt seinen Beruf.
"Okay Dankeschön", bedanke ich mich und es wird ein Rollstuhl in den Raum geschoben.

"Hier ist ihr Rollstuhl, Miss Sheperd. Vielleicht wollen Sie ja mit ihrer Familie nach draußen gehen", schlägt einer der Assistenzärzte vor.
"Natürlich", bestätigt Gwen den Vorschlag und die drei Ärzte verlassen das Zimmer.

"Wie geht es dir?", möchte ich von ihr wissen, während sie mit Lydia spielt.
"Ganz okay", antwortet sie zerknirscht.
"Er schafft das schon", versuche ich ihr gut zuzureden: "Aber jetzt reise doch erstmal zu Lucy und Paul, die beiden machen sich bestimmt auch große Sorgen und können dich vielleicht etwas ablenken. Ich passe so lange auf Lydia auf."

Dankend nickt Gwenny und sieht besorgt zu Gideon. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie es ihr geht und trotzdem bewundere ich sie, denn ich wäre wahrscheinlich schon lange zusammengebrochen.

"Hast du den Chronografen dabei?", fragt sie mich und ich zeige auf die Tasche.
"Aber du solltest vorher noch normale Klamotten anziehen", meine ich schmunzelnd und entlocke auch ihr ein Lächeln.
"Hilfst du mir?", bittet sie mich und ich antworte sofort: "Natürlich."

Dann stehe ich auf und bringe ihr ein paar Sachen aus der Tasche, während ich diese auf dem Bett abstelle. Ich gebe ihr eine weiße Bluse und eine schwarze Hose, die ich ihr dann auch helfe anzuziehen. Sie sieht in die Jacke und entdeckt dort Gideons Lederjacke, die ich einfach mal eingepackt habe, nimmt sie heraus und betrachtet sie traurig.

"Es tut mir leid, aber ich dachte ich bringe ihm auch gleich Sachen mit", entschuldige ich mich.
"Nein, ist schon gut", sagt sie zu mir, wischt sich die Tränen aus den Augen und zieht die Jacke an.

Dann helfe ich ihr in den Rollstuhl und hole den Chronografen raus, den sie einstellt und dann in die Vergangenheit zurückspringt. 

Lucy: Als ich den Schuss gehört habe, hätte ich am liebsten aufgeschrien und wäre zu Gwenny gerannt, aber Paul war schon bei ihr und ich musste mich um Gideon kümmern.

Nachdem wir dann wieder zurückgesprungen sind, haben wir alles versucht um sie wach zu bekommen und die Blutung zu stillen, aber es gelang uns einfach nicht und kurz darauf war sie auch schon wieder in ihre Zeit gesprungen. Ich mache mir solche Sorgen um sie und auch um Gideon, er sah echt nicht gut aus.

Nervös laufe ich vor dem Fenster auf und ab, denn wir hatten besprochen, dass sie am nächsten Tag uns heute um 15 Uhr besucht und wir haben bald die besagte Uhrzeit. Ich sehe ein rubinrotes Licht aufblitzen und dann höre ich einen Schmerzensschrei, danach sehe ich sie auf der Straße liegen.