Gwendolyn: Nachdem wir Charlotte abgesetzt haben, fahren wir in unsere Wohnung und setzen uns zusammen auf das Sofa. Ich lege mit dem Rücke zu ihm zwischen seinen Beinen und habe meinen Kopf auf seiner Brust abgelegt. Ich sehe gedankenverloren auf die Spieleecke meiner Tochter, sie ist einfach unser kleines Wunder und ich bin so froh sie trotz der ganzen Gefahren bekommen zu haben. Während ich die Ecke so betrachte, wird mir bewusst, dass wir als kleine Familie jede Bedrohung meistern können und wir es auch mit unserem zweiten Kind so gut hinbekommen werden. "Woran denkst du?", holt mich mein Freund aus meinen Gedanken zurück. Blinzelnd sehe ich ihn an, dann antworte ich halbwegs wahrheitsgemäß: "Ich musste nur daran denken, was wir seit dem wir von der Schwangerschaft erfuhren haben, durchmachen mussten und dass es sich trotzdem gelohnt hat. Du und unsere Tochter sind das Beste, was mir je passiert ist und ich würde alles nochmal mitmachen." Erstaunt über meine Worte sieht er mich an und sagt: "Ich weiß zwar nicht mehr alles, aber eines ist klar: Ihr seit die wichtigsten Personen in meinem Leben, ich würde alles für euch machen und auch nichts an dem vergangenen ändern." Danach gibt er mir einen Kuss auf den Mund. Natürlich erwidere ich ihn sofort, gebe mich ihm völlig hin und ich löse mich dann schwer atmend von ihm. "Du kannst jetzt wieder atmen", erwidert er schmunzelnd. "Du bist so ein Kotzbrocken", antworte ich lachend, während ich ihm spielerisch auf die Schulter boxe und dann erinnere ich mich daran, dass er das schon mal gesagt hat. Bevor er der Graf mir offenbart hatte, dass er Gideon dazu angewiesen hatte mich in sich verliebt zu machen. "Hey, was ist denn los? Du wirkst plötzlich so traurig", frägt er mich und holt mich erneut in die Gegenwart zurück. "Nichts", winke ich schnell ab und schüttle zum Nachdruck den Kopf, während ich ein falsches Lächeln aufsetze. Leider durchschaut er mich und möchte nicht locker lassen: "Ich sehe doch, dass irgendwas nicht stimmt. Habe ich etwas falsches gesagt?" "Nein, wirklich nicht", versichere ich ihm, doch da er immer noch nicht locker lässt, seufze ich und erkläre meine Gedanken: "Du hast schonmal das selbe gesagt und kurz danach haben wir uns getrennt, weil der Graf mir euer Geheimnis erzählt hat. Er hatte dir damals den Auftrag gegeben, mich in dich verliebt zu machen und mich so zu benutzen, mich für seine Anweisungen gehorsam zu machen." Ich möchte ihn nicht zeigen, wie sehr ich damals verletzt war und trotzdem merkt er es, er kennt mich einfach zu gut. "Es tut mir leid", sagt er deshalb nochmal zu mir. "Das ist Vergangenheit, es zählt nur die Gegenwart. Für mich zählt nur, dass wir beisammen sind und es uns gut geht", beruhige ich ihn. Ich sehe auf die Uhr und schlage vor, dass wir langsam schlafen gehen. Gerade möchte ich mich zurück in meinen Rollstuhl setzen, als Gideon mich kurzerhand hochhebt und mich in unser Bett trägt. Dann legt er sich zu mir und wir schlafen schließlich ein.
Gideon: Ich kann mich an diesen Betrug ihr gegenüber nicht erinnern und trotzdem spüre ich, dass es mir immer noch unendlich leidtut. Außerdem merke ich, dass Gwenny sehr verletzt darüber war und es sie immer noch traurig stimmt. "Es tut mir leid", sage ich nochmal und sie beruhigt mich gleich darauf. Sie sieht auf die Uhr und schlägt vor, dass wir jetzt ins Bett gehen, immerhin ist morgen der Besuch in der Loge geplant. Bevor sie sich jedoch in ihren Rollstuhl setzen kann, hebe ich sie hoch und trage sie in ihr Bett. Ich liebe es ihre Nähe bei mir zu spüren und so schmiege ich mich auch im Bett gleich an sie. Ihr geht es nicht anders und ich schlafe schließlich mit ihr im Arm ein. Ich freue mich unsere Beziehung amtlich zu machen und hoffe, dass sie auch ja sagen wird. Am nächsten Tag wird sie vor mir wach, denn ich werde von einem Streicheln durch meine Haare geweckt. Lächelnd schlage ich meine Augen auf und meine Freundin sieht mich grinsend an, schnell gebe ich ihr einen Kuss. Dann stehen wir auf und frühstücken gemeinsam an der riesigen Kücheninsel. Wir genießen die Zeit nur zu zweit und wir setzen uns wie gestern wieder auf das Sofa, während ich ihr gedankenverloren durch ihr Haar streichle. "Liebling?", reißt sie mich aus meinen Gedanken und sieht mich an. Ich erwidere ihren Blick und sie fährt fort: "So sehr ich das hier genieße, wir müssen bald elapsieren." Mit einem Blick auf die Uhr stimme ich ihr zu und wir reisen gemeinsam in die Vergangenheit. Wiedereimal treffen wir dort ihre Eltern, sie möchte sie noch so oft wie möglich vor unserem Ausflug besuchen. "Wie geht es euch?", frägt Lucy nach der Begrüßung. Keiner von uns antwortet, denn wirklich gut geht es uns nicht. Besorgt sieht sie von mir zu ihrer Tochter und möchte wissen: "Was ist los?" Gwen sieht nur zu Boden und ich erkläre: "Wir gehen heute nach Temple." Entgeistert sieht sie und auch Paul uns an und ich erwidere: "Wir haben uns die letzten 3 Jahre oft dort aufgehalten und ich habe mich bis jetzt jedes Mal an etwas erinnert, wenn ich an diesem Ort war. Das heißt wir müssen auch dorthin." "Aber was ist mit den Wächtern?", schaltet sich ihr Vater nun auch mit ein. "Charlotte hat das Gebäude beobachtet. Wie es aussieht hat sich die Loge wieder aufgelöst und niemand ist mehr vor Ort", erkläre ich ihnen. "Sie haben aber doch sonst nicht gleich aufgegeben, wenn ein Plan gescheitert ist. Ich meine, sieh dir doch nur mal unsere Flucht an", zögert Lucy und ich merke, wie Gwen sich versteift. Wir hatten alle schon Zweifel, aber uns bleibt keine Wahl wenn ich meine ganzen Erinnerungen zurückhaben möchte. "Ja, dass passt wirklich nicht zu ihnen. Aber wir haben keine Wahl oder habt ihr einen besseren Vorschlag?", möchte ich wissen. Sie schütteln nur bedauernd den Kopf und auch sie haben verstanden, dass es keinen anderen Weg gibt.
Paul: Ich freue mich, meine Tochter und Gideon wiederzusehen. Auch auf ihre Erzählung und Reaktion des Heiratsantrag bin ich gespannt, aber darauf müssen wir noch zwei Wochen warten. Als wir sie dann endlich wieder sehen, wirken sie nicht ganz bei der Sache und etwas betreten und sofort mache ich mir Sorgen. Nachdem meine Frau gefragt hat, wie es ihnen geht und niemand antwortet, steigt meine Angst um sie. Gideon antwortet dann endlich und wir beide sehen ihn entrüstet an. Sind die beiden jetzt völlig übergeschnappt? Wieso gehen sie heute nach Temple? Nachdem er uns dann den Grund erklärt, verstehe ich die beiden und trotzdem gefällt mir diese Idee nicht. "Aber was ist mit den Wächtern?", frage ich besorgt. "Charlotte hat das Gebäude beobachtet. Wie es aussieht hat sich die Loge wieder aufgelöst und niemand ist mehr vor Ort", erzählt er uns. "Sie haben aber doch sonst nicht so leicht aufgegeben, wenn ein Plan gescheitert ist. Ich meine, sieh dir doch nur mal unsere Flucht an", zögert meine Frau und auch meiner Tochter sind diese Zweifel gekommen, denn sie versteift sich sofort. Mir gefällt diese Idee ganz und gar nicht und meine Frau hat recht, die Loge gibt sonst nicht einfach so auf. "Ja, das passt so gar nicht zu ihnen. Aber wir haben keine Wahl oder habt ihr einen besseren Vorschlag?", frägt Gideon. Das müssen wir leider verneinen, denn so ungern wir das zulassen müssen und trotzdem haben sie nicht wirklich eine andere Wahl. Mir ist ziemlich unwohl bei dem Gedanken. Es gibt keinen anderen Weg, wenn er sein vollständiges Gedächtnis zurückhaben möchte. Am liebsten würde ich die beiden begleiten und hasse es, in der Vergangenheit festzusitzen. "Passt bitte auf euch ein", bitte ich die beide: "Nicht, dass doch noch jemand in Temple ist." Beide nicken, denn sie wissen genauso gut wie ich das es nicht zur Loge passt und die Wächter sie immer noch verletzen möchten. "Was habt ihr heute noch so vor?", richtet sich unsere Tochter an uns. "Oh, nichts besonderes. Dein Bruder ist nicht da und wir haben heute mal wieder Zeit nur zu zweit", gibt meine Frau grinsend zu. Unsere Tochter schmunzelt und nickt verständnisvoll, dann ist unsere Zeit leider wieder vorbei. "Meldet euch bald wieder und passt auf euch auf", gebe ich ihnen noch auf den Weg und wir umarmen uns gegenseitig. Bei Gideon flüstere ich ihn schnell in das Ohr: "Pass bitte auf Gwenny auf. Sie kann sich nicht mehr so gut verteidigen, selbst wenn sie es nicht wahrhaben möchte." Er nickt mir zur Antwort und ich vertraue ihm. Gideon wird sie und seine Familie beschützen, da bin ich mir sicher. Wenn er sie nicht lieben würden, hätte er nicht um ihre Hand gebeten und er liebt sie, deshalb wird er alles tun um sie nicht zu verlieren. Er hat sowieso schon Schuldgefühle, dass er sie in Gefahr gebracht hat und durch die Rettungsaktion für ihn nicht mehr laufen kann, auch wenn er es nicht zugibt sieht man es ihm an. Dann sind die beiden auch schon verschwunden.
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Rosenquarzrosa
FanfictionWird überarbeitet Das ist meine eigene Fortsetzung von der Edelsteintrilogie, so wie ich es mir nach den Filmen vorstelle. Die Figuren sind also größtenteils von Kerstin Gier aus den Büchern und Filmen. Ich hoffe sie gefällt euch und ihr könnt mir j...