Charlotte: Ich mache mir schon ziemlich große Sorgen, immerhin schwebt schon wieder Gideons Leben in Gefahr und das nimmt Gwenny alles ganz schön mit. Wir haben vor ihrem Sprung abgemacht, dass wir wenn alles gut geht, die beiden im damaligen Haus von Lady Tilney abholen. Das ist auch der Grund, weshalb wir hier vor dem Haus stehen und gespannt auf die Tür blicken. Leider haben wir keinen Schlüssel, aber von innen sollte man die Tür aufmachen können.
Allerdings sollten sie schon vor mindestens 5 Minuten wieder in der Gegenwart gelandet sein und innen tut sich einfach nichts.
"Was ist da los?", durchbreche ich das Schweigen.
"Ich weiß es nicht", antwortet Grace, die immer hibbeliger wird und nervös auf ihren Fingernägel herumkaut.
"Ich halt das nicht aus", sage ich zu ihnen und steige aus dem Auto.
"Was hast du denn vor?", ruft mir Leslie nach. "Die Tür eintreten", erkläre ich ihr und befinde mich auch schon vor der Haustür."Das bringt doch nichts", erwidert Raphael und ich drehe mich energisch um: "Was schlägt du denn vor? Sollen wir einfach hier warten und Däumchen drehen?" Ich sehe ihn seufzen und mache mich für den Tritt bereit, kurz darauf ist die Tür auch schon auf. Irgendwie bin ich überrascht, dass es wirklich geklappt hat und doch kann ich mich nicht darüber freuen, denn das Haus ist nicht gerade klein, weshalb wir viel zum durchsuchen haben.
"Wollt ihr mir vielleicht helfen?", rufe ich den anderen zu und sie kommen endlich ebenfalls ins Haus."Wo sollen wir denn anfangen?", fragt Leslie mit einer Spur Verzweiflung in ihrer Stimme.
"Grace und ich durchsuchen dieses Stockwerk und Raphael und du das obere. Seit ihr damit einverstanden?", schlage ich vor und alle drei stimmen zu. Schnell machen wir uns auf die Suche und durchsuchen jeden Winkel des Hauses.Schließlich bin ich es, die die beiden auf dem Wohnzimmerboden liegend finde.
"Gwenny, Gideon", schreie ich auf und renne auf sie zu. Ich sehe überall Blut und es erinnert mich an damals, als sie in von der Bonfire Night zurückgesprungen sind. Anscheinend habe ich etwas zu laut geschrien, denn schon kommen die anderen ebenfalls angerannt.
"Gideon! Nein", ruft auch Raphael, lässt sich ebenfalls neben den beiden fallen.
"Spürst du einen Puls?", frage ich ihn und er fühlt sofort bei beiden, dann seufzt er erleichtert auf und antwortet: "Ja, ich spüre bei beiden den Puls.""Woher kommt das ganze Blut?", frage ich besorgt, denn ich kann nichts erkennen. Er dreht sachte seinen Bruder rum, danach Gwenny und zieht scharf die Luft ein.
"Es ist Gwenny, die blutet. Sieht aus, als wäre ihr in den Rücken geschossen worden. Wir müssen ins Krankenhaus", erklärt er uns. Wir stimmen zu und er nimmt Gwen im Brautstile hoch, während Grace, Leslie und ich versuchen Gideon nach draußen zu tragen. Schnell setzen wir uns ins Auto und fahren in das nächstgelegene Krankenhaus.Wir holen zwei Tragen, die von Krankenschwester geschoben werden und legen Gideon und Gwendolyn darauf.
"Was ist passiert?", möchte eine der Krankenschwester wissen. Die andere sieht sich die zwei Patienten genauer an und sagt: "Das ist Gideon de Villiers." Die beiden sehen sich kurz an, dann schieben sie die Tragen in das Krankenhaus, uns bitten sie im Wartebereich zu warten.Es vergehen Stunden des Bangens, des Wartens und der Sorge. Das warten bringt mich noch um, diese Ungewissheit, was da überhaupt passiert ist und ob die beiden es überleben werden. Ich sehe auf meine Hände, an denen immer noch Gwenny's Blut klebt und versuche ein Schluchzen zu unterdrücken.
Plötzlich spüre ich eine Hand auf meinem Rücken und sehe zu Grace, dann verlässt der Schluchzer doch meine Kehle.
"Ich hätte das niemals zulassen dürfen", schluchze ich leise.
"Sie hätte sich niemals davon abbringen lassen, immerhin ging es um Gideon", antwortet Raphael mit traurigen Blick: "Und dafür bin ich ihr auch sehr dankbar. Ich weiß nicht, was ich ohne diesen Sturschädel machen würde."
"Hey, die beiden werden es schon schaffen. Wir müssen positiv denken", redet Grace auf uns ein. Wir nicken alle, dann herrscht wieder Stille und jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach. Ich lasse mich seufzend gegen die Wand fallen und sehe an die Decke, dann spüre ich nach einiger Zeit wie Grace sich neben mir verkrampft.Schnell sehe ich in die gleiche Richtung wie sie und sehe, dass Ärzte auf uns zu kommen.
"Wer ist hier ein direkter Angehöriger von Gideon de Villiers?" Raphael steht auf und läuft auf ihn zu: "Ich bin sein Bruder. Was ist mit ihm?" Der Doktor sieht in unsere Richtung und geht dann mit Raph etwas abseits, redet mit ihm über etwas, während er immer blasser wird.Das heißt wohl keine guten Neuigkeiten, denke ich mir besorgt und versuche von den Lippen des Arztes zu lesen, was mir allerdings misslingt. Mitleidig sieht er Doktor Raphael an, legt ihm kurz die Hand auf die Schulter und geht dann erneut zu uns: "Und wer ist ein Verwandter von Gwendolyn Sheperd?"
Im ersten Moment bin ich überrascht, dass er den Namen weiß, doch dann fällt mir wieder ein, dass Grace ja vorhin einen Fragebogen ausgefüllt hat. Diese steht auch sofort auf und erklärt: "Ich bin die Mutter." Mit ihr geht er auch etwas abseits und erzählt über Gwenny zustand, der dem Anschein nach auch nicht sehr gut ist.
Während des Gesprächs kommt Raphael zurück und erklärt uns: "Gideon musste Notoperiert werden. Wie sich herausgestellt hat, hatte er mehrere innere Blutungen im Kopf und Bauchbereich, die aber gestoppt werden konnten. Sie denken, die Blutungen im Bauchbereich sind durch ein paar ziemlich starke Tritte aufgetreten sind, darauf weißen auch die blauen Flecken am Bauch und Rücken auf. Die Kopfblutung kommt wahrscheinlich ebenfalls von Schlägen oder einem starken Aufprall.
Außerdem hatte er mehrere offene Wunden an den Händen und im Gesicht. Eine Stelle im Gesicht weißt sogar darauf hin, dass dort mit einem Messer eingestochen wird. Die offenen Stellen an den Handgelenken stammen von den Handschellen, die er wahrscheinlich angehabt hat.
Die Ärzte haben alles gemacht, was in ihrer Macht stand, aber sie können nicht sagen, wann und ob er überhaupt wieder aufwacht, sie haben ihn ins Koma versetzt. Jetzt liegt es an ihm, ob er kämpft oder aufgibt."
"Oh Gott", ist das einzige, was Leslie und ich raus bekommen. In diesem Moment höre ich Grace aufschluchzen und sehe sie geschockt an, dann renne ich zu ihr und nehme sie in den Arm.
"Was ist passiert?", frage ich angsterfüllt.
"Ihr wurde tatsächlich in den Rücken geschossen und die Ärzte mussten sie mit einer Operation entfernen. Die Kugel hat allerdings ihr Rückenmark beschädigt und hat deshalb einen Paraparese erlitten", schluchzt sie auf.
"Was ist das?", hacke ich besorgt nach.
"Eine Lähmung der Beine. Sie ist aber der Hüfte abwärts gelähmt", fängt sie nun hemmungslos an zu weinen und auch ich bin kurz vor dem Tränenausbruch."Was passiert jetzt?", möchte ich wissen.
"Sie muss für mindestens drei Wochen hier bleiben und dann sehen wir weiter", erklärt sie mir. Ich nicke, wir lösen uns voneinander und ich stelle eine weitere Frage: "Dürfen wir sie sehen?"
"Ja, aber erst wenn sie wach ist. Sie muss sich erholen und eigentlich jedem Stress aus dem Weg gehen", erzählt sie mir.
"Komm, wir gehen zu den anderen und dann warten wir, bis wir zu ihr dürfen", schlage ich vor und Grace nickt dankend. Die anderen sehen uns gespannt an und als ich merke, dass sie nicht dafür bereit ist, das alles nochmal zu erzählen, übernehme ich das: "Du hattest vorhin Recht Raphael, sie wurde angeschossen. Die Kugel hat das Rückenmark beschädigt und deshalb hat Gwenny eine Paraparese erlitten, das heißt, sie", ich hole nochmal tief Luft: "ist ab der Hüfte abwärts gelähmt.""Was?", ruft Leslie und bricht in Tränen aus, während Raphael versucht sie in seinen Armen zu beruhigen. Kurz darauf kommt auch schon ein Arzt zu uns erklärt uns gemeinsam: "Ihr könnt jetzt zu den beiden. Wir haben Gwendolyn und Gideon auf das selbe Zimmer gebracht, dann könnt ihr sie beide besuchen und es hilft auch beiden, wenn sie nicht alleine sind." Wir nicken dankend, dann folgen wir Dr. Grey in das Zimmer der beiden. Beide liegen schlafend im Bett, umgeben von Monitoren und Schläuche, die in ihre Körper führen.
Wir bleiben alle wie angewurzelt an der Tür stehen, wir sind alle mit der Situation vollends überfordert. Gwendolyn fängt plötzlich an zu stöhnen, sie scheint langsam aufzuwachen und ich laufe zu ihr ans Bett, nehme ihr Hand und beobachte sie. Ich drücke schnell auf den Ärzteknopf, weil sie danach durchgecheckt werden soll und kurz darauf schlägt sie auch schon die Augen auf. Sie sieht sich verwirrt um, dann frägt sie schwach: "Was ist passiert?"
"Du", ich fasse meinen Mut zusammen und suche mir die richtigen Worte zurecht: "Du hast mit deinen Eltern zusammen Gideon gerettet." Sie sieht mich müde an, dann scheint sie sich zu erinnern: "Wir wurden am Ende entdeckt und es gab einen Kampf. Dann habe ich einen Schuss gehört und danach war alles schwarz."
"Wie geht es ihm?", möchte sie nach ein paar Minuten schweigen wissen.
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Rosenquarzrosa
FanfictionWird überarbeitet Das ist meine eigene Fortsetzung von der Edelsteintrilogie, so wie ich es mir nach den Filmen vorstelle. Die Figuren sind also größtenteils von Kerstin Gier aus den Büchern und Filmen. Ich hoffe sie gefällt euch und ihr könnt mir j...