Kapitel 47

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Gideon: Ich bin wieder vor Gwen wach und kann ihr in Ruhe beim schlafen zusehen, denn sie hat sich in der Nacht gedreht. Sie sieht so friedlich aus, wenigstens jetzt denkt sie an nichts oder macht sich Sorgen, aber das wird sich bald wieder ändern. Hoffentlich entspannt sie sich heute ein bisschen, heute ist sie mit Leslie unterwegs und die beiden haben irgendwas geplant, von dem sie mir aber nichts erzählen wollen. Sachte stehe ich auf und beschließe, ihr ein Frühstück zuzubereiten. Das geht auch ganz schnell und ich hole auch unsere Tochter, die mittlerweile aufgewacht ist. Ich möchte sie heute einfach verwöhnen, der Abend wird schon schwer genug für sie. Das Frühstück bringe ich ihr an das Bett, wecke sie dann mit einem sachten Kuss und sie sieht mich verschlafen an. "Was hast du denn vor?", frägt sie mich lächelnd und reibt sich die Augen. "Wir müssen bald elapsieren und ich dachte, ich verwöhne dich heute und bringe dir ein Frühstück", erkläre ich ihr und bekomme einen Kuss als Dankeschön, den ich sofort erwidere. Als wir uns voneinander lösen, sieht sie das Frühstück und setzt sich auf. "Hast du das alles nur für mich gemacht?", frägt sie überrascht. "Ja, du hast es auch mal verdient deine Sorgen loszulassen und verwöhnt zu werden", sage ich und setze Lydia zu ihr. Unsere Tochter begrüßt ihre Mutter freudig und wir machen uns über die leckere Mahlzeit her. "Was steht denn für heute alles an?", frägt sie mich, als wir fertig gegessen haben. Ich seufze und sage: "Wir müssen jetzt dann elapsieren, während Charlotte auf Lydia aufpasst und Leslie und du haben dann ja einen Mädels Nachmittag geplant. Am Abend treffen wir uns dann alle im Black Swan." "Stimmt, ich freue mich schon darauf", sagt sie mit einem Lächeln. "Das glaube ich dir. Was habt ihr denn so geplant?", frage ich unauffällig. Sie schmunzelt und antwortet: "Nichts aufregendes. Wir wollten in unser Lieblingscafé und wollen ein bisschen reden." "Ich wünsche euch viel Spaß, aber wir sollten uns langsam fertig machen", erinnere ich sie und zusammen machen wir uns fertig. Lydia setzen wir in ihre Spieleecke, während Gwen anfängt unsere Sachen für die Reise zu packen. Ich wollte ihr helfen und nicht ihr die ganze Arbeit überlassen, doch sie hat es nicht zugelassen und jetzt spiele ich mit unserer bezaubernden Tochter. Sie ist voller Lebenslust und ihre Freude steckt mich gleich mit an. Es vergeht eine ganze Weile und irgendwann liegen wir zusammen auf dem Sofa und lese ihr vor. Sie liebt dieses Buch und möchte aus keinem anderen mehr vorgelesen bekomm, selbst wenn wir es schon auswendig kennen. Wir lesen ihr immer liebend gerne daraus vor. Allerdings wird sie von diesem Buch immer sehr müde und so dauert es nicht lange, bis sie auf meinem Bauch eingeschlafen ist und sie hat so eine beruhigende Wirkung auf mich, dass ich ebenfalls einschlafe. Nach einer Weile werde ich dann von meiner lächelnden Freundin geweckt, die ich verschlafen anschaue und meine Augen reibe. "Wie spät ist es?"

Gwendolyn: Als ich wieder in das Wohnzimmer gehe, bietet sich mir einfach ein wunderschönes Bild. Die zwei wichtigsten Menschen in meinem Leben liegen zusammen auf dem Sofa und schlafen aufeinander, zusammen sehen sie wirklich süß aus. Schnell mache ich ein Bild, diesen Moment muss ich unbedingt festhalten, dann wecke ich ihn mit schwerem Herzen. Verschlafen sieht er mich an, reibt dann seine Augen und frägt: "Wie spät ist es?" "Es ist bald 12 Uhr und es wird langsam Zeit, in die Vergangenheit zu reisen", informiere ich ihn. Er nickt und sein Blick fällt auf mein Handy. Als er mich dann wieder ansieht, muss ich noch breiter grinsen und zeige ihm das Foto. Es ist wirklich süß, wie unsere Tochter so schlafend auf dem Bauch ihres ebenfalls schlafenden Vaters liegt. Sachte steht er auf und bringt unsere Tochter in ihr Bett, dann klopft es an der Tür. Es ist Charlotte, die uns zur Begrüßung umarmt. "Lydia schläft in ihrem Bett, du hast also ein wenig Zeit für dich", erkläre ich meiner Cousine. Diese nickt und wir machen uns auf den Weg zum Chronographen. "Bereit?", frägt er mich und ich antworte mit einem Lächeln: "Bereit, wenn du es bist." Dann springe ich zuerst in die Vergangenheit, kurz danach landet auch Gideon hinter mir. Wir gehen diesmal wieder in den Hyde Park, bleiben aber unter, da meine Eltern keine Zeit haben und machen uns ein gemütliches Picknick. Ich mache mir immer noch große Sorgen um meinen Freund und da mir das Schieben des Rollstuhls immer noch etwas schwer fällt, suchen wir ein gemütliches Plätzchen. Es ist wieder einmal ein schöner Sommertag, da wir nicht im Winter reisen wollten und so genießen wir die Sonne und legen uns auf die Decke. Ich lege meinen Kopf auf seine Brust und er fängt an, an meinen Haaren zu spielen, während jeder seinen eigenen Gedanken hinterherhängt. Ich vernehme das Gebell von Hunden und es erinnert mich an James, den ich ganz ehrlich ein wenig vermisse. Plötzlich sehe ich ihn auch und setze mich ruckartig auf: "James! Was machst du denn hier?" "Seit gegrüßt, Miss...", begrüßt er auch mich. "Gwendolyn Sheperd" stelle ich mich vor: "Wie geht es dir?" "Hervorragend", antwortet er mir. Gideon steht nun auf und gibt ihm die Hand, da es mir ja nicht möglich ist. "Wie ich sehe, geht es ihnen besser", begrüßt James nun auch meinen Freund. Gideon nickt etwas verwundert und ich antworte ihm: "Als ich dich in der Bonfire Night retten wollte, kam es zum Kampf mit den Wächtern und er hat mir geholfen, sonst hätte ich wahrscheinlich verloren. Jedenfalls, nochmal danke dafür." "Es war mir ein Vergnügen", erwidert er freundlich und doch sieht man, dass er es ehrlich meint. "Außerdem muss ich mich eher bei Ihnen bedanken, ohne Sie wäre ich wahrscheinlich schon tot!" "Ach, was tut man nicht alles für Freunde", antworte ich wegwerfend: "Du hast mir sehr geholfen, mehrere Male." "Ebenso", erwidert er, dann muss er sich leider wieder verabschieden. Er winkt uns allerdings nochmal zu und ich bin froh, ihn gesehen zu haben, dann springen auch wir zurück.

Charlotte: Ich sitze gerade auf der Couch und lese gerade ein Buch, während Lydia immer noch schläft, als ihre Eltern wieder auftauchen. "Hey ihr beiden, wie war es in der Vergangenheit?", frage ich sie auch sogleich. "Schön, wir haben James getroffen", antwortet meine Cousine. Sie hat mir schon einmal von ihm erzählt und auch, dass sie ihren Schulgeist vermisst, umso mehr freue ich mich für sie, dass sie ihn getroffen haben. In diesem Moment klingelt es an der Tür und Leslie und Raphael kommen gerade. Wir begrüßen uns alle, dann machen sich die zwei Freundinnen auf den Weg und ich bin mit den beiden Brüder alleine. "Wollt ihr beide dann auch los?", frage ich die beiden. "Ja", antwortet Raphael, doch Gideon hält ihn auf. "Naja, eigentlich wollte ich noch kurz mit euch beiden reden", druckst Gid ein wenig herum. "Worüber? Was ist passiert?", frage ich ihn besorgt. "Nein, nichts ist passiert. Es geht um Gwen", rückt er raus. "Ist etwas passiert?", möchte ich weiter wissen. "Nein, aber ich spiele mit dem Gedanken, Gwenny einen Heiratsantrag zu machen", rückt er mit der Sprache heraus: "Ja, ich weiß, es ist nicht der beste Zeitpunkt und mein Gedächtnis ist auch noch nicht vollständig zurück, aber es wird immer besser. Ich möchte ihr eine kleine Freude bereiten, sie hatte es nicht leicht in letzter Zeit und ich möchte ihr einfach zeigen, wie sehr ich sie liebe!" Überrascht sehe ich ihn an, mir hat es komplett die Sprache verschlagen. Es ist eine schöne Idee, ihr einen Heiratsantrag zu machen, immerhin ist das der größte Liebesbeweis, den er ihr machen kann, dennoch ist es echt nicht der passende Zeitpunkt. Raphael ist völlig sprachlos und ich sehe, wie Gideon das schweigen verunsichert. "Sag doch bitte was", bittet er seinen Bruder. "Ich finde das eine schöne Idee. Sie liebt dich und ich bin mir sicher, dass sie Ja sagen wird. Nur denkst du nicht, du solltest damit noch warten. Wenigstens bis du dich vollständig erinnerst und das ganze ein wenig sacken lässt, einfach nichts überstürzen? Ich meine, das war nie ein Thema bei euch und jetzt, wo das alles passiert ist...", erzählt er seine Zweifel, bricht aber mitten Satz ab. Natürlich wissen wir auch so was er meint. "Das verstehe ich. Aber auch wegen dem Geschehenen, denke ich, dass es eine gute Idee ist. Gwen hatte es nicht gerade einfach und sie hat auch Sorge wegen meinen Gefühlen zu ihr. Gerade deshalb möchte ich ihr zeigen, auch wenn ich mich nicht vollständig erinnere, ich liebe sie und möchte nicht mehr ohne sie leben. Ich kann mir ein leben ohne sie nicht mehr vorstellen!", erklärt er uns seine Gründe. Mir kommen Tränen in die Auge: "Ich weiß was du meinst. Weißt du schon wann und wo?" "Nicht wirklich. Sie liebt Romantik und da dachte ich mir, Paris wäre der geeignete Ort", erzählt er uns seine Idee. Ich springe auf und falle ihm um den Hals, wünsche ihm viel Glück.

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