Kapitel 20

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Wir erzählten ihn davon und sein einziger Kommentar dazu lautete: "Ihr seid doch verrückt! Das ist ein ziemlich großes Risiko, dass ihr da eingeht. Das ist euch doch klar" und als wir alle nickten, stimmte er schließlich zu.

Man sah, dass es ihm leid tat, was wir schon alles (auch wegen ihm) durch gemacht haben und dass er es verhindern möchte, dass jemand zu Schaden kommt, vorallem nicht sein Neffe, der ja auch sein Patenkind ist.

Wir stärkten uns mit einer kleinen Mahlzeit und machten uns auf den Weg in die Loge. Um Gideon retten zu können, musste ich in die Zeit zurück und musste aber auch unsere Tochter mitnehmen.

Damit der Plan gelingen konnte, mussten aber meine leiblichen Eltern bescheid wissen und uns helfen. Deshalb machte ich mich sofort auf den Weg zu ihnen, denn wir durften keine Zeit verlieren.

Ich durfte gar nicht darüber nachdenken, was sie gerade mit Gideon anstellten, vorallem da Gideon und ich ja schon einmal seinen Plan von dem unsterblichen Leben durchkreuzt haben. Wie es ihm wohl ging?, überlegte ich. Dann schüttelte ich den Kopf. Ich musste mich jetzt auf das Hier und Jetzt kontzentrieren und meine Eltern von dem Plan zu überzeugen, vor allem, da Paul Gideon ja eigentlich immer noch nicht wirklich mag.

Jetzt erst bemerkte ich, dass ich so in Gedanken versunken war und meine Umgebung nicht abgesucht habe. Die Loge wird mir mit aller Wahrscheinlichkeit auflauern, damit ich ihren Plan nicht durchkreuze, doch wenn sie wirklich denken, dass ich es einfach so hinnehme, dass ich mich zwischen meinem Kind und meinem Freund entscheiden muss und nur einen von ihnen retten kann, dann sind sie wirklich naiv.

Während ich wieder in meine Gedanken versank, machte ich mich auf den Weg in die Küche, denn ich sah dort meine Mutter am Herd kochen.

Ich bin nicht mit dem Cronographen, sondern mit meiner Magie hier her gereist und konnte mir so den Ort aussuchen. Sonst hätte ich ja erst zu dem alten Collage von Lucy und Paul fahren müssen und das wäre dann unnötige Zeitverschwendung, von Zeit, die wir eh nicht haben.

Als ich vor der Haustür stand, klopfte ich aber nur, denn ich hatte ja ein kleines Geschwisterchen bekommen, dass um diese Zeit wahrscheinlich sein Mittagsschläfchen abhielt. Paul hörte es aber trotzdem und kurz darauf wurde ich von ihm in die Arme geschlossen.

Die Umarmung dauerte nicht lange, dennoch lang genug, dass alles über mich kam und ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten konnte. Das bemerkte auch mein Vater und meine Mutter, die inzwischen auch an die Haustür gekommen war, da sie wahrscheinlich meine Stimme gehört hatte.

RosenquarzrosaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt