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D A V I N A | 1 9 M Ä R Z

Das erste was ich sehe sind Enzos braune Augen. Erschrocken quietschte ich auf.

„Ich wollte gerade schauen, ob alles okay bei dir ist", erklärt er und tritt einen Schritt zurück. Dabei zucken seine Mundwinkel leicht.

Ich nicke und trete ganz aus dem Badezimmer raus. Anschließend folge ich Enzo, welcher sich in Bewegung gesetzt hat und jetzt den Flur entlangläuft, rasch.

„Hast du Hunger? Jimena hat etwas zu Essen gekocht", er sieht über seine Schulter hinweg zu mir, aber bevor ich überhaupt Zeit habe, um irgendwas zu erwidern, fängt er an weiter zu reden: „Nach dem Essen kann ich dir dann auch gleich die Regeln erklären"

Regeln? Für was denn Regeln?

„Regeln? Für was?"

„Für dein Leben hier"

„Mein Leben hier?!"

„Dein Leben hier"

„Was für ein Leben hier?!"

„Ich sagte dir doch schon, dass du jetzt meins bist und du glaubst doch nicht, dass du jetzt einfach wieder nach Hause kannst. Du bist meins, das heißt, dass du bei mir bleiben wirst"

Ist das sein Ernst?! Das ist krank.

Empört und gleichzeitig verstört sehe ich Enzo an, welcher vor einer großen Treppe stehen bleibt und mich ansieht.

„Ich gehöre dir nicht!"

„Doch"

„Nein"

„Doch"

„Ich bin kein Objekt, das man besitzen kann. Hör auf mit dem Scheiß und bring mich nach Hause. Das ist krank!"

Statt mir zusagen, dass das ganze nur ein schlechter Scherz ist und er mich nach Hause fahren bzw. in meinem Fall zu Emily fahren wird, sodass ich das ganze hier einfach vergessen kann, dreht er sich um und läuft die großen Treppen runter.

„Enzo!" rufe ich aufgebracht.

„Enzo bleib stehen!"

„Enzo!"

Sauer folge ich ihm die Treppen runter und einen Flur entlang, welchen ich aber nicht wirklich beachte, bis wir schließlich in einem großen Raum ankommen. In der Mitte des Raumes steht ein großer, langgestreckter Tisch und drum herum stehen Stühle verteilt.

Weiter beachte ich den Raum aber auch gar nicht, da meine Aufmerksamkeit Enzo gilt, welcher nun endlich stehengeblieben war und sich wieder zu mir gedreht hatte.

„Was gibt's?" Abwartend sieht er mich an und sauer schnappe ich nach Luft.

Was gibt's? Ist das sein Ernst?!

„Bring mich nach Hause!" Zornig sehe in Enzo an, doch er schüttelt nur den Kopf. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu und bleibt schließlich direkt vor mir stehen.

Sachte nimmt er sich eine Haarsträhne, welche sich aus meinem Dutt gelöst hat, und zwirbelt sie zwischen seinen Fingern.

Wie gelähmt sehe ich ihm dabei zu.

Mein Atem stockt, als er sich noch ein Stück vorbeugt und seine Lippen mein Ohr streifen.

„Dein Zuhause ist jetzt hier Davina. Bei mir", raunt er und unwillkürlich überkommt mich eine Gänsehaut.

Ein paar Sekunden verharren wir so, ehe Enzo grinsend seinen Kopf zurückzieht und auf Abstand geht.

Ich höre Schritte und im nächsten Moment kommt Jimena mit einem dampfenden Topf in der Hand in den Raum gelaufen. Lächelnd stellt sie den Topf auf den Tisch und verlässt anschließend wieder den Raum.

Kurz darauf kommt sie jedoch wieder. Diesmal mit einem Tablett, auf welchem sich, soweit ich es erkennen kann, Teller, Besteck und Gläser befinden. Sie stellt das Tablett auf dem Tisch ab und räumt die Sachen von dem Tablett auf den Tisch.

Als alles auf dem Tisch steht, läuft dir Haushälterin mit dem leeren Tablett in der Hand wieder aus dem Raum und schließt die Tür hinter sich.

In der Zwischenzeit hatte Enzo sich auf einen Stuhl gesetzt und deutet mir mit einer Handbewegung an, mich nun ebenfalls zu setzen.

Trotzig bleibe ich stehen und sehe ihn stumm an. Ich will nach Hause. Enzo erwidert meinen Blick. Er seufzt genervt auf.

„Setz dich hin Davina!" Seine Stimme klingt barsch und duldet keine Widerworte.

Eine Gänsehaut überkommt meinen Körper und widerwillig nehme ich ebenfalls am Tisch Platz.

Enzo schiebt mir einen Teller hin, welchen er zuvor mit Essen befüllt hatte und lädt sich anschließend selbst was auf den Teller.

Als er bemerkt, dass ich nicht angefangen habe zu essen, sieht er mich auffordernd an.

Den Kopf schüttelnd verschränke ich demonstrativ meine Arme vor der Brust.

Der schwarzhaarige seufzt erneut.

„Du hast seit Freitag nichts mehr gegessen, cielo . Iss!" Enzos Stimme klingt nicht mehr so barsch, aber dennoch streng. Ergeben fange ich an zu essen, denn er hat Recht. Ich habe seit Freitag nichts mehr gegessen.

Aus dem Augenwinkel sehe ich Enzos zufrieden Gesichtsausdruck und am liebsten würde ich ihm ihn aus dem Gesicht schlagen, aber ich tue es nicht. Ich hätte wahrscheinlich nicht mal eine Chance gegen ihn.

Enzo fängt nun ebenfalls an zu essen. Während des Essens schweigen wir. Enzo fängt erst an zu sprechen, als wir beide fertig sind, Jimena das dreckige Geschirr abgeräumt hat und sie, nachdem sie sich erkundigt hat, ob das Essen geschmeckt hat, wieder aus dem Raum verschwunden ist.

„Die Regeln", fängt er an und lehnt sich nach hinten. Dabei verschränkt er seine muskulösen Arme vor der Brust. „Du hörst auf mich, das heißt wenn ich dir etwas sage machst du es. Ohne Widerworte. Verlassen wirst du das Haus nicht ohne mich, aber im Haus kannst du dich überall freibewegen. Außerdem bekommst du einen persönlichen Bodyguard, welcher dich rund um die Uhr begleiten wird. Wenn irgendwas sein sollte, kannst du dich an ihn oder auch an mich wenden. Versuch erst gar nicht zu fliehen. Das ganze Haus wird bewacht und es befinden sich auf dem ganzen Grundstück Kameras. Die Regeln sind einfach und nicht schwer einzuhalten. Beachte sie einfach und wir bekommen keine Probleme, cielo."

Mit diesen Worten steht er auf und verlässt den Raum, ohne dass ich überhaupt etwas dazu sagen konnte.

--∆--

A/N:

Sorry, dass letzte Woche kein Kapitel kam. Ich hab es zeitlich nicht geschafft gehabt.

Wie geht's euch?

Was sagt ihr zu Enzos "Regeln" ?

Würde mich freuen, wenn ihr kommentieren und voten würdet :)

Bis nächste Woche

{05.03.2021}

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