Prolog
Und dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann.
Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen.
Ich verlasse den Friedhof und renne geradewegs in den Wald rein.
Äste streifen meinen Körper, während ich immer weiter in den Wald rein renne.
Renne, als wäre der Teufel hinter mir her.
Ich muss mir ein sarkastisches Lachen unterdrücken. Enzo ist zwar nicht der Teufel, aber ich schätze, er kommt nah dran.
Völlig aus der Puste bleibe ich stehen und hole tief Luft. Dabei lasse ich meinen Blick einmal schweifen und lausche. Nichts. Ich sehe niemanden und ich höre auch nichts, bis auf ein leises Zirpen und das Zwitschern eines Vogels.
Meine Seite schmerzt und ich bin immer noch total außer Atem, trotzdem muss ich weiter. Wer weiß, wo Enzo und seine Männer stecken. Ich will nicht wieder zurück.
Ich atme noch einmal tief ein und fange wieder an zu laufen. Diesmal nicht so schnell wie zuvor, jedoch trotzdem mit ordentlichem Tempo. Sie dürfen mich nicht kriegen.
Blätter rascheln unter meinen Füßen und Äste knacksen. Weitere Äste streifen meinen Körper. Ein Eichhörnchen huscht an mir vorbei, als ich nach einigen Metern erneut stehen bleibe und Ausschau nach Enzo und seinen Männern halte. Irgendwas kommt mir komisch vor. Ich weiß nicht genau was es ist, aber ich habe ein ungutes Gefühl.
Erneut lasse ich meinen Blick schweifen, stelle aber nichts ungewöhnliches fest. Weit und breit nur Wald.
Ich drehe mich um und fange erneut an zu rennen.
Nach dem ich ein paar Meter orientierungslos weiter gerannt bin, bleibe ich erneut stehen und atme hektisch ein und aus. Ich kann nicht mehr. Ich war noch nie übermäßig sportlich, weshalb das hier gerade auch eine Hochleistung für mich ist.
Das T-Shirt klebt an meinem Körper, genauso wie die Jacke und die Leggings. Ich streiche die Haarsträhnen, die sich auf meinem Dutt befreit haben, und nun auf meiner nassen Stirn kleben weg. Anschließend ziehe ich die Jacke, die ich bisher noch über dem T-Shirt getragen habe aus und binde sie mir um die Hüfte.
Dann lasse ich meinen Blick schweifen. Ich sehe nichts Ungewöhnliches und schon gar nicht meinen Entführer oder einen seiner Männer. Trotzdem habe ich immer noch dieses komische Gefühl. Vielleicht ist es aber auch genau das. Niemand ist mir auf der Fährte. Keiner ist hinter mir.
Wahrscheinlich sollte ich genau deshalb keine Pause machen, aber ich kann nicht mehr. Ich brauche eine Pause. Nur kurz verschnaufen, dann geht es weiter.
Ich lasse mich an einem Baum heruntergleiten und setzte mich auf den Boden. Meine Atmung ist nicht mehr so heftig wie gerade eben noch, jedoch schreit meine Kehle nach Wasser. Mein ganzer Körper schreit nach Wasser.
Ich fahre mit der Handfläche über mein bestimmt rotes Gesicht. Ich kann nicht mehr.
Plötzlich höre ich das Knacksen eines Astes. Erschrocken rapple ich mich auf und lasse meinen Blick erneut umherschweifen, sehe jedoch nichts Auffälliges.
Ich seufze. Vielleicht habe ich es mir nur eingebildet. Ich sollte weiter gehen.
Ich drehe mich einmal um meine eigene Achse. Wo lang soll ich gehen? Wie komme ich wieder aus diesem Wald?
Nach kurzem Überlegen entscheide ich mich einfach für eine Richtung und will gerade loslaufen, als ich erneut ein Knacksen hinter mir höre. Direkt darauf folgt ein weiteres.
Dann spüre ich eine Präsenz hinter mir.

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Ab heute bist du mein
Fiksi RemajaUnd dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann. Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen. Ich verlasse den...