D A V I N A | 1 3 M A I
„Primo", ruft eine Frauenstimme erfreut und nur wenige Sekunden später liegt eine braunhaarige Schönheit in Enzos Armen. {Cousin}
„Lu", erwidert Enzo grinsend.
Lu? Dann ist sie wohl der Grund, weswegen wir hier sind. Im Haus seiner Familie. In Caracas.
Lu löst sich von Enzo und blickt lächelnd zu mir, ehe sie zu mir tritt und mich in ihre Arme schließt. „Du musst Davina sein. Freut mich, dich endlich kennenzulernen. Ich bin Lu, Enzos Cousine."
Ihr Englisch ist wirklich gut, trotzdem hört man den spanischen Akzent mehr als deutlich heraus.
„Freut mich ebenfalls", meine ich etwas überrumpelt und lächele leicht, als sie sich von mir löst.
„Die Männer des Hauses sind noch unterwegs, aber Maria und madre müssten hier irgendwo sein. Val, Adrian und Celia kommen erst übermorgen", teilt Enzos Cousine uns mit, ehe sie einmal zwischen mir und Enzo hin und her sieht. {Mutter}
Anschließend hakt sie sich grinsend bei mir ein und zieht mich den langen und von hier aus endlos wirkenden Flur entlang. „Ich freue mich, dass ihr hier seid. Das Haus ist sonst immer so leer." Sie seufzt.
„Soll ich dir gleich das Haus zeigen? Oder möchtest du lieber erst auf euer Zimmer?" Fragend blickt Lu mich an.
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Eine Stunde später lasse ich mich gähnend auf das Bett in Enzos und meinem Zimmer fallen. Dieses Haus - korrigiere diese Villa ist riesig. Ich dachte Enzos Haus ist groß, aber das hier ... Wer braucht so viel Platz?
Ich lehne mich nach hinten und schließe die Augen. Mein Magen gibt ein Grummeln von sich, während ich gleichzeitig erneut Gähnen muss.
„Soll ich dir etwas zu essen besorgen?"
Ich schüttle den Kopf. Im selben Moment ertönt das Klingeln eines Handys. Ich öffne die Augen wieder und beobachte mit abgehobenem Kopf, wie Enzo mit seinem Handy am Ohr die Tür öffnet und den Raum verlässt.
Erneut gibt mein Magen ein Grummeln von sich. Nach zwei weiteren Malen gebe ich nach. Vielleicht sollte ich doch etwas essen.
Mit einem Seufzen auf den Lippen erhebe ich mich und verlasse, wie Enzo kurze Zeit zu vor, das Schlafzimmer, über das ich später auf jeden Fall noch mit Enzo reden werde. Ich werde sicherlich nicht schon wieder ein Bett mit ihm teilen. Das kann er vergessen.
Langsam gehe ich den Flur entlang und steige die große Treppe hinunter. Unten angekommen versuche ich mich zu erinnern, wo genau noch mal die Küche liegt, und entscheide mich schließlich dazu, in die rechte Richtung zu laufen. Nach dem ich den Flur ein Stück langgelaufen bin, komme ich vor einem Raum zum Stehen, der sich beim Hereinblicken tatsächlich als Küche entpuppt.
Mit einem unsicheren Blick zur Seite betrete ich die Küche. Vielleicht hätte ich doch ja sagen sollen, als Enzo mir etwas zu essen besorgen wollte. Ich kann hier ja nicht einfach so an den Kühlschrank gehen, oder?
Mein Mangen gibt ein erneutes, ungeduldiges Knurren von sich. Im gleichen Augenblick betritt eine etwas ältere Frau die Küche. Sie trägt ein bodenlanges, mit Blumen verziertes Kleid. Ihre braunen Haare hat sie zu einem Zopf zusammengebunden.
Als die Frau mich erblickt, zieht sie überrascht die Augenbrauen hoch, ehe sie mit freudigem Gesichtsausdruck auf mich zu kommt und mich überschwänglich in die Arme nimmt. Überfordert lege ich meine Arme ebenfalls um die fremde Frau und lächle leicht, als sie mich loslässt.

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Ab heute bist du mein
Teen FictionUnd dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann. Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen. Ich verlasse den...