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D A V I N A | 2 7 M Ä R Z

„So, fertig", verkündet Jimena und sieht mich an. „Du siehst sehr hübsch aus."

Lächelnd bedanke ich mich bei ihr und betrachte mich im Spiegel.

Ich trage ein schwarzes enganliegendes "One Shoulder Kleid", welches mir bis zu den Knien reicht und am linken Bein einen leichten Schnitt hat. Passend dazu befinden sich schwarze High-Heels an meinen Füßen und an meinem rechten Handgelenk befindet sich ein silbernes Armbändchen.

Meine langen braunen Haare hat Jimena zu einem strengen Pferdeschwanz nach oben gebunden. Nur vorne hängen zwei Strähnen aus dem Zopf raus, welche mein Gesicht umrahmen und das Outfit somit wiederum nicht ganz so streng aussehen lassen.

Außerdem hat sie mir ein leichtes Make-Up aufgetragen.

Nicht gerade das beste Outfit für eine Flucht, aber das wird schon.

„Du solltest jetzt runtergehen, Mr. García wartet bestimmt schon auf dich." empfiehlt die Haushälterin mir und zustimmend nicke ich.

„Danke Jimena!" Für alles ...

Ich drehe mich zu ihr um und schlinge meine Arme um ihren Körper. Ein paar Sekunden bleibt sie überrumpelt stehen, ehe sie ebenfalls ihre Arme um mich legt.

„Gern geschehen"

Ich löse mich von ihr, lächle sie noch einmal dankbar an und laufe zur Tür und aus dem Raum.

Genau in dem Moment kommt Enzo den Flur entlang gelaufen. Er ist gerade dabei sich seine Krawatte zu binden, weswegen er mich nicht bemerkt.

Erst als er fertig ist hebt er seinen Blick und entdeckt mich. Ich stehe immer noch an der gleichen Stelle und mustere ihn.

Das weiße Hemd, das er trägt, schmiegt sich perfekt an seinen Oberkörper und durch den dünnen Stoff kann man seinen durchtrainierten Oberkörper sehen.

Die Anzughose schmiegt sich ebenfalls perfekt an seine Beine.

Nur seine Haare liegen verstrubbelt auf dem Kopf, was aber keineswegs schlecht aussah. Es sah heiß aus.

Mein Entführer ist heiß. Scheiße man. Wäre er nicht mein Entführer würde ich ihn auf der Stelle wie einen Snack vernaschen.

Von meinen eigenen Gedanken verstört schüttle ich unbemerkt den Kopf und sehe wieder hoch in sein Gesicht, wo sich ein zufriedenes Grinsen gebildet hat.

Er hat mich beim Starren erwischt. Scheiße. Ich hätte ihn nicht anstarren sollen. Er ist mein Entführer. Der Mann hält mich seit über einer Woche hier gegangen.

Er ist krank.

Krank und heiß.

Fresse Davina. Er ist dein Entführer!

Entführer! Ein kranker Psycho.

Rasch wende ich meinen Blick ab und laufe den Flur entlang Richtung Treppe. Den starrenden Blick in meinem Rücken ignoriere ich dabei gekonnt.

Vor der Treppe bleibe ich stehen und seufze. Mit den Schuhen komm ich da sicherlich nicht heile runter.

Gerade als ich mich bücken will, um die High Heels auszuziehen, spüre ich eine Hand an meinen Kniebeugen und eine andere an meinem Rücken und im nächsten Moment werde ich im Brautstyle hochgehoben.

Erschrocken schreie ich auf und schlinge instinktiv meine Arme um Enzos Hals.

Enzo stößt ein raues Lachen aus, das mir eine Gänsehaut am ganzen Körper verschafft.

Heilige scheiße.

Mein Körper sollte auf keinen Fall so auf dieses Lachen reagieren.

„Was machst du?", frage ich Enzo entsetzt, als er sich mit mir im Arm in Bewegung setzt und die ersten Treppenstufen runterläuft.

„Ich trage dich die Treppe runter", antwortet er gelassen. Als ich zu ihm hochblicke, grinst er mich kurz an und richtet seinen Blick anschließend wieder auf die Treppe.

„Ich kann allein laufen", zische ich und fange an mit meinen Beinen zu zappeln, damit er mich runterlässt.

„In den Schuhen wohl kaum, außer du willst dir alle Knochen brechen. Und jetzt hör auf rumzuzappeln, sonst lass ich dich wirklich los und du fliegst die Treppe runter", droht er mir nun ebenfalls gereizt und augenblicklich höre ich auf mich zu bewegen.

Vielleicht ist zappeln wirklich nicht die beste Idee. Ich will hier schließlich heute raus und wenn's geht auch noch lebend.

Unten angekommen lässt Enzo mich wieder runter.

Sofort entferne ich mich ein paar Schritte von ihm und ziehe mein Kleid, welches leicht hochgerutscht war, wieder runter.

Enzo läuft an mir vorbei den Flur entlang und bleibt bei einer Tür stehen. Er öffnet sie und verschwindet für kurze Zeit in dem Raum dahinter.

Als er wieder rauskommt und auf mich zu läuft hat er sich ein Sakko über sein Hemd gezogen und trägt zwei schwarze Mäntel über dem Arm.

Einen der beiden reicht er mir. Den anderen zieht er sich selbst über.

Rasch schlüpfe ich in den schwarzen Mantel und ziehe meinen Zopf hinten raus.

„Fertig?", fragt Enzo. Dabei sieht er mich abwartend an.

Als Antwort nicke ich und stöckle an ihm vorbei Richtung Haustür.

Richtung Freiheit.

Freiheit ich komme!

An der Haustür angekommen bleibe ich stehen und blicke zu Enzo, welcher langsam auf mich zu kommt. Er geht an mir vorbei, holt einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und schließt die Haustür auf.

Freiheit!

--∆--

A/N:

Meinung zum Kapitel?

Ich wünsche euch schonmal frohe Ostern, falls ihr feiert, und ein schönes Wochenende :D

aliciq9


{02.04.2021}

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