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D A V I N A | 1 9 M Ä R Z

Kurz bleibt es still zwischen uns. Gedankenverloren starre ich einen Moment lang auf den Boden vor mir, bevor ich mich räuspere und meinen Blick hebe.

„Ich müsste mal auf die Toilette."

Er nicke kurz, ehe er auch schon wortlos aus dem Raum lief. Perplex sehe ich ihm nach. Was war das?

Kopfschüttelnd raufe ich mich zusammen, platziere das Wasserglas auf dem kleinen Nachttisch neben dem Bett und folge Enzo.

Wir laufen einen schmalen, kahlen Flur entlang bis wir vor einer Tür stehen bleiben. Er deutet mit einem Kopfnicken auf die Tür.
Anschließend lehnt er sich an die gegenüberliegende Wand und sieht mich abwartend an.

Ich wende meinen Blick von dem schwarzhaarigen Mann ab, öffne die Tür und betrete ein großes Badezimmer.

Hinter mir schließe ich die Tür und gehe direkt auf die Toilette.

Als ich fertig bin laufe ich zum Waschbecken und erschrecke bei meinem Anblick. Blasse, kreideweiße Haut, dunkle Augenringe und von meinen Haaren sollten wir erst gar nicht reden. Zum Glück trage ich keine Schminke.

Rasch wasche ich meine Hände und trockne sie mit einem kleinen Handtuch, welches neben dem Waschbecken hängt, ab. Anschließend fummle ich mein Haargummi umständlich aus meinen verhedderten Haaren heraus. Ich versuche meine Haare mit meinen Händen ein bisschen in Ordnung zu bringen, scheitere jedoch und binde die Knoten einfach zu einem unordentlichen Dutt zusammen.

Das wird wehtun.

Außerdem muss dringend mal duschen. Zuerst aber muss ich wissen, wo ich bin und wie ich wieder nach Hause komme.

Nach Hause.

Ich habe kein zu Hause mehr. Sie hat mich rausgeschmissen.

Ich unterdrücke die Tränen, die bei dem Gedanken aufkommen wollen, und spritze ich mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Dann verlasse ich das Badezimmer.

Enzo stößt sich von der Wand ab und läuft wortlos den Flur entlang. Ich folge ihm.

Er betritt das Zimmer von vorhin erneut und setzt sich auf das große Bett. Ich bleibe stehen und sehe den Mann an.

Kurz ist es still zwischen uns.

„Ich habe ein paar Fragen", fange ich schließlich an zu reden. Da Enzo darauf nichts erwidert rede ich weiter: „Wieso bin ich hier?"

Ich warte auf eine Antwort, aber sie kommt nicht. Er sieht mich einfach nur an, weswegen ich eine andere Frage stelle: „Wo ist hier?"

Wieder keine Antwort. Ungeduldig tippe ich mit dem Fuß auf dem Boden auf und ab und warte. Es kommt keine Antwort.

„Was willst du von mir?" will ich wissen, doch erneut kommt keine Antwort. Enzo sieht mich weiterhin einfach nur stumm an. Gott.

Meine weiteren Fragen bleiben genauso wie die anderen Fragen unbeantwortet.

„Verdammt Enzo antworte mir!" rufe ich. Ich schnappe nach Luft und fahre mir durch die Haare.

Okay Davina ruhig bleiben. Hast du doch bis jetzt auch geschafft. Bloß nicht hysterisch werden.

Plötzlich steht Enzo vom Bett auf. Mit großen Schritten kommt er auf mich zu. Genau vor mir bleibt er stehen. Ein angenehmer Geruch steigt mir in die Nase.

Vorsichtig hebe ich meinen Blick, aber als sich unsere Blicken trafen, senke ich ihn sofort wieder und starre auf meine Schuhe.

„Du stellst viele Fragen, cielo ", stellt Enzo fest. Cielo? Was bedeutet das?

„Kann man mir das verübeln?", gebe ich leise zurück. Ich ignoriere den Spitznamen -falls es denn einer ist-, den er mir gegeben hat, und sehe wieder hoch.

Der Mann vor mir schüttelt den Kopf. „Ich denke nicht."

Unsere Blicke treffen sich. Sofort senke meinen Blick wieder. Er landet wie vorhin schon auf meinen Schuhen.

Einen Moment lang bleibt es still zwischen uns. Dann ergreift Enzo das Wort: „Du solltest dich lieber an diesen Ort gewöhnen, Davina." Die Art, wie er meinen Namen betont, beschert mir eine Gänsehaut. Gleichzeitig frage ich mich, woher er meinen Namen kennt. Ich habe ihn bisher nicht erwähnt. 

Unruhig fahre ich mit beiden Händen über meine Arme. Den Blick lasse ich auf meine Schuhe gerichtet.

Seine Worte schallen in meinem Kopf.

Du solltest dich lieber an diesen Ort gewöhnen, Davina.

Wieso soll ich mich an diesen Ort gewöhnen? Ich habe nicht vor hier zu bleiben.

„Wieso sollte ich?" frage ich und fahre mir währenddessen erneut über die Arme.

Zwei Finger legen sich unter mein Kinn. Enzo drückt meinen Kopf hoch und zwingt mich so, ihn anzusehen.

Ab heute bist du mein. Das heißt, dass dieser Ort dein neues zu Hause ist. Deshalb solltest du dich an diesen Ort gewöhnen Davina", haucht er.

Noch im selben Augenblick lässt Enzo von mir ab und läuft an mir vorbei raus aus dem Raum.

Sprachlos blicke ich ihm nach.

Ab heute bist du mein.

Was soll das denn bitte heißen? Was passiert hier? Bin ich in irgendeinem Film gelandet? Ist das ein Witz? Wenn ja, ist es kein guter.

--∆--

A/N:

Würde mich freuen, wenn ihr mir Feedback geben würdet und falls euch das Kapitel gefällt votet :)

Eure Meinung zu Enzo nach diesem Kapitel? Und zu Davina?

Bis nächsten Freitag :)

Ab heute bist du mein Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt