D A V I N A | 3 1 M Ä R Z
Ich höre, wie das Wasser der Dusche angemacht wird und lausche dem Geräusch stumm. Ich bewege mich nicht, gebe keinen weiteren Laut von mir und verdränge die Tränen. Stumm bleibe ich liegen und lausche dem Geräusch des Wassers, bis es wieder verstummt.
Kurz darauf wird die Badezimmertür geöffnet und ein Lichtschalter wird bestätigt. Das Licht ist aus.
Ich höre Enzos Schritte, die durch das Zimmer hallen und dann ein Rascheln neben mir. Eine Decke wird hochgehoben und die Matratze unter mir senkt sich.
Oh mein Gott.
Erschrocken schnappe ich nach Luft und im nächsten Moment habe ich die Decke zur Seite geschlagen und bin aus dem Bett gesprungen.
Das geht zu weit. Das geht zu weit. Er ist ein Mörder. Ein Mörder. Ich werde nicht mit einem Mörder im selben Bett schlafen.
Ich höre ein Deckenrascheln und noch im selben Moment wird das Nachtlicht angeknipst.
L O R E N Z O | 3 1 M Ä R Z
„Cielo? Was machst du? Ist dir wieder schlecht?" Ich setzte mich im Bett auf und mustere sie verwirrt. Was hat sie?
„Mir ist nicht schlecht." murmelt Davina und schließt einen Augenblick lang ihre Augen.
„Was ist dann los? Leg-" fange ich an, aber sie unterbricht mich harsch: „Ich werde nicht mit dir in einem Bett schlafen!"
„Cielo, -" fange ich erneut an, aber wieder unterbricht sie mich: „Nein niemals. Das kannst du vergessen. Ich werde niemals mit dir in einem Bett schlafen. Du hast jemanden umgebracht. Heute." Nicht nur heute. „Du bist ein Mörder. Nicht nur ein kranker Psycho, der High School Schülerinnen entführt und einsperrt. Nein, du bist auch ein Mörder. Ein Mörder!" redet sie sich in Rage und fuchtelt wild mit ihren Armen herum. Dabei bemerkt sie gar nicht, dass ich aus dem Bett klettere und mit großen Schritten auf sie zu laufe.
Erst als ich sie an den Schultern packe, scheint Davina mich richtig war zunehmen. Einen Moment lang sieht sie mich erschrocken an, bevor sie versucht mich von sich zu stoßen. Ohne Erfolg. Ich verstärke meinen Griff stattdessen ein Bisschen, achte aber darauf, ihr nicht weh zu tun.
„Fass mich nicht an!" faucht sie und versucht mich erneut von ihr weg zu stoßen, aber ich bewege mich kein Stück. Was erwartet sie auch? Ich wiege bestimmt das Doppelte von ihr, wenn nicht sogar mehr. Sie müsste schon Supermankräfte haben, um mich bewegen zu können.
„Ich sagte, du sollst mich nicht anfassen", wiederholt sie sich und versucht sich ein drittes Mal aus meinem Griff zu befreien. Wieder ohne Erfolg. Diese Frau hat durchhalte vermögen, aber mir gefällt nicht, was sie da von sich gibt.
„Ich darf dich anfassen, wann ich will. Du gehörst mir, cielo. Reintheoretisch könnte ich dich hier und jetzt ficken und du könntest nichts dagegen unternehmen." Der letzte Teil stimmt nur zur Hälfte. Natürlich könnte ich sie hier und jetzt ficken, aber ohne ihre Zustimmung würde ich es nicht machen. Ich bin vieles, aber kein Vergewaltiger.
Sachte schiebe ich Davina zum Bett und schubse sie darauf, sodass sie mit dem Rücken auf dem Bett liegt. Anschließend kletterte ich über sie. Ihr zierlicher Körper ist zwischen meinen Beinen gefangen.
Vorsichtig streiche ich ihr eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und sehe das Mädchen unter mir an. Sie gibt kein Wort von sich und bewegt sich nicht.
„Ich möchte, dass du dich jetzt gleich in dieses Bett legst und schläfst. Neben mir." hauche ich und mustere ihr Gesicht ausführlich. Sie ist so schön. Ich streiche Davina, wie vorhin schon einmal, mit meinem Daumen über die Wange. Sie fasziniert mich.
„Was, wenn ich es nicht tue? Was ist, wenn ich nicht mit dir in diesem Bett schlafen werde? Ich sagte bereits, dass ich das nicht will und es auch niemals passieren wird", flüstert sie plötzlich und drückt meinen Daumen mit ihrer linken Hand aus dem Gesicht.
„Dann cielo, wird das schwere Folgen haben. Würde es dir gefallen, wenn ich dich nochmal in deinem Zimmer einsperren würde? Du wieder kein Essen und kein Trinken bekommen würdest. Du nicht auf die Toilette gehen könntest. Du nicht duschen könntest ..."
Ich weiß, dass es heute nur eine leere Drohung ist, aber ob sie es auch weiß?
Tränen treten in ihre wunderschönen Augen und ruckartig presst sie sie zusammen. Wahrscheinlich um jetzt nicht loszuheulen.
„Willst du das, cielo?" frage ich die Frau unter mir. „Willst du, dass ich dich nochmal einsperre?"
Einen kurzen Moment lang ist es still. Davina gibt keine einzige Reaktion von sich. Kein Laut, keine Bewegung, nichts. Bis sie auf einmal den Kopf schüttelt. „Nein."
Das süffisante Lächeln, das sich vorhin schon auf meinem Gesicht ausgebreitet hatte, vergrößerte sich. Nein. Natürlich will sie es nicht.
„Also wirst du jetzt das machen, was ich dir sage und in diesem Bett schlafen?" hake ich nach.
Davinas Augen öffnen sich. Sie zögert einen Moment, bevor sie erneut nickt.
Ich verharre noch einen kurzen Moment in unserer Position und genieße den Triumph, ehe ich von ihr herunterklettere und um das Bett herumlaufe.
In der Zeit klettert Davina ebenfalls vom Bett und legt sich gegensätzlich meiner Gedanken, trotz ihrer Worte, unter die Bettdecke.
Ich lege mich neben sie und kann es mir nicht verkneifen, einen Arm, um sie zu legen und Davina an mich zu ziehen.
Ihr zierlicher Körper spannt sich deutlich unter meiner Berührung an, aber sie macht nichts.
Davina wehrt sich nicht, denn sie weiß, dass sie keine Chance hätte. Sie gehört mir.
--∆--
A/N:
Guten Morgen! ♡︎Wie geht's euch?
Ein Einblick in Enzos Sicht. Gut oder schlecht?
Wollt ihr öfters aus Enzos Sicht oder lieber nur Davinas Sicht?
Wie immer, würde ich mich über Kommis und Votes freuen. Bis bald ♡︎

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Ab heute bist du mein
Fiksi RemajaUnd dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann. Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen. Ich verlasse den...