D A V I N A | 1 7 A P R I L
Als ich am nächsten Morgen aufwache befinde ich mich nicht mehr auf der Couch. Ich befinde mich wieder in dem Zimmer, in dem ich eingesperrt war.
Wie bin ich hierhergekommen? Ich lasse den Abend gestern in meinem Kopf Revue passieren. Ich bin mir sicher, dass ich gestern Abend irgendwann beim Lesen auf der Couch eingeschlafen bin und nicht noch in das Zimmer gegangen bin. Wieso also bin ich hier?
Panik steigt in mir auf. Ich will nicht wieder eingesperrt sein. Hastig klettere ich aus dem Bett. Kurz schwanke ich, weil ich zu schnell aufgestanden bin, aber eile trotz dessen zur Tür und drücke die Türklinke runter.
Erleichterung überkommt mich, als sich die Tür mit Leichtigkeit öffnen lässt. Tief atme ich einmal durch, bevor ich wieder zurück zum Bett laufe. Ich lasse mich drauf plumpsen und mustere mich. Ich trage noch dieselben Klamotten, die ich gestern nach der Dusche angezogen habe. Das ist gut. Sehr gut sogar.
Mein Blick wandert durch den Raum. Die Bettdecke ist eine andere als gestern und auch die Tage zuvor. Ebenso wurde das Bettlaken gewechselt, frische Klamotten wurden auf die Kommode gelegt und anscheinend wurde gelüftet, denn im Gegensatz zu gestern Morgen riecht es hier wieder annehmbar.
Ich bleibe noch einen kurzen Moment sitzen, ehe ich mich seufzend wieder vom Bett erhebe, den Raum durchquere und mir die Klamotten von der Kommode schnappe. Dann verlasse ich das Zimmer, gehe den Flur entlang und betrete das Badezimmer.
Nachdem ich meine Blase entleert, mir die Hände gewaschen und meine Kleidung gegen die frischen Klamotten gewechselt habe, verlasse ich das Badezimmer wieder und laufe den Flur entlang Richtung Treppe.
Ich gehe die Treppe runter und laufe Richtung Esszimmer. Leise Stimmen dringen durch die geöffnete Tür zu mir durch. Als ich das Esszimmer betrete, entdecke ich Enzo und Jimena.
Enzo sitzt auf seinem üblichen Platz am gedeckten Tisch, während Jimena vor dem Tisch steht. „Werde ich machen, Mr. García", antwortet die Haushälterin gerade auf etwas, das Enzo zuvor gesagt hat. Mein Entführer nickt und holt sein Handy vor.
Jimena dreht sich um, schenkt mir ein Lächeln und huscht dann an mir vorbei aus dem Raum.
Wortlos setze ich mich an den Tisch und schnappe mir ein Croissant aus der großen Schale. Enzo legt sein Handy auf die Seite und beobachtet mich, während ich den ersten Bissen des Croissants nehme und anfange zu kauen. Will er mich jetzt die ganze Zeit beobachten?
Unwohl rutsche ich auf dem Stuhl hin und her. Ich nehme einen weiteren Bissen vom Croissant, wende den Blick von meinem Entführer ab und starre stattdessen auf den Teller vor mir.
„Ich muss heute auf Geschäftsreise", ertönt Enzos raue Stimme, als ich gerade den letzten Bissen des Croissants runterschlucke. Kaum merklich zucke ich zusammen.
Ich spüre seinen Blick, wie die ganze Zeit schon, auf mir und als ich den Kopf anhebe, treffen sich unsere Blicke. Sein Blick ist so intensiv, dass mir das Blut in den Adern friert. Ein leises Keuchen entkommt mir. Erschrocken schnappe ich nach Luft und wende meinen Blick ab.
„Jimena hat in dieser Zeit frei und sowohl Nicolai als auch Santiago werden mich begleiten", teilt Enzo mir mit.
Okay. Heißt das, dass ich allein hier sein werde? Ein kleiner Funken Hoffnung keimt sich in mir auf.
„Du wirst mich begleiten."
Was? „Was?" So schnell wie der Funken Hoffnung gekommen ist, verpufft er auch wieder.
„Du wirst mir begleiten, cielo", wiederholt er sich, obwohl uns beiden genau bewusst ist, dass ich ihn klar und deutlich verstanden habe. „Jimena wird deinen Koffer packen. Heute Nachmittag geht es los."

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Ab heute bist du mein
Teen FictionUnd dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann. Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen. Ich verlasse den...