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D A V I N A | 2 9 A P R I L

Ein Gähnen unterdrückend schüttle ich der älteren Dame vor mir die Hand und lächle höflich. „Hat mich gefreut, Sie kennenzulernen, Mrs. und Mr. Davis!"

„Die Freude war ganz unsererseits, Liebes", lächelt Mrs. Davis.

Ich entziehe ihr meine Hand wieder und lasse mich von Enzo zurück an seinen warmen Körper ziehen.

„Einen schönen Abend noch!", wünscht uns das Ehepaar, ehe die beiden sich lächelnd umdrehen und Richtung Ausgang verschwinden.

Ein lautloses Seufzen entflieht meinen Lippen, als ich ihnen nachblicke und schließlich die Augen schließe. Der wenige Alkohol ist so gut wie ganz aus meinem Körper raus, dafür aber hat sich die Müdigkeit ziemlich breit gemacht. Wenn man bedenkt, dass es schon fast 1 Uhr nachts ist, kann man mir das aber wahrscheinlich auch nicht übelnehmen. Ich möchte ins Bett.

„Wir können gleich gehen, cielo", murmelt er in mein Ohr, so als hätte er meine Gedanken gehört.

Mit weiterhin geschlossen Augen nicke ich leicht und lasse mich von meinem Entführer näher an ihn heranziehen.

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Eine weitere Stunde später verlassen Enzo und ich zusammen das Gebäude und steigen in den Mercedes, mit dem wir bereits hier her gefahren sind. Wäre ich nicht zu müde und täten meine Füße von den High Heels nicht so weh, würde ich mich wahrscheinlich erneut wundern, wie viele Autos mein Entführer doch hat und wozu er die alle braucht, aber ich belasse es mit einem leichten Kopfschütteln.

Darío ist schon vor einiger Zeit von der Bildfläche verschwunden und so wie es aussieht, wird er wohl auch nicht mit uns kommen.

Gähnend entferne ich die High Heels von meinen schmerzenden Füßen und schnalle mich an. Anschließend lehne ich mich nach hinten und schließe meine Augen.

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L O R E N Z O | 2 9 A P R I L

Vorsichtig öffne ich die Beifahrertür und hebe Davina aus dem Wagen. Anschließend stelle ich sie vor mir ab und stelle mit dem linken Arm um ihre Taille sicher, dass sie nicht umfällt, während ich mit der rechten Hand die Autotür schließe, den Schlüssel aus der Hosentasche und das Auto verriegle.

Davina gibt ein leises Geräusch von sich, als ich sie mit beiden Armen im Brautstyle hochhebe und an meine Brust drücke. Ihr lieblicher Erdbeerduft mit einem Hauch Schweiß steigt mir in der Nase, was allerdings keinesfalls unangenehm ist. Sie hat schließlich auch schon schlimmer gerochen.

Mit leisen Schritten entferne ich mich mit Davina im Arm vom Auto und steige die Treppen zum Haus hinauf. Oben angekommen lasse ich Davina erneut auf dem Boden ab, stecke den Schlüssel ins Schloss und schließe die Tür auf.

„Enzo?", murmelt mein Mädchen und reibt sich mit der Hand übers Auge.

„Ja?", erwidere ich leise und schiebe Davina vorsichtig durch die Tür. Anschließend schließe ich die Haustür hinter mir und schließe ab. Der Schlüssel verschwindet in meiner Hosentasche und ich hebe mein Mädchen erneut hoch.

Sie seufzt, murmelt etwas Unverständliches und lässt ihren Kopf auf meine Schulter sinken.

Leise lachend laufe ich den Flur entlang, steige die Treppen hinauf und steuere das Badezimmer an. Dort angekommen setze ich Davina vorsichtig auf dem Klodeckel ab und lehne sie nach hinten gegen die Hand.

Vorsichtig entferne ich meine Hände von ihrem Körper und verharre ein paar Sekunden, bis ich mir sicher bin, dass Davina nicht nach vorne fällt. Dann durchquere ich das Bad, öffne eine Schublade der Kommode und krame eine Packung Abschminktücher hinaus.

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