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D A V I N A | 1 8 M Ä R Z 

Ich vernehme Stimmen. Die Stimmen klingen leise und weit weg. Verwirrt öffne ich die Augen.

Mein Kopf dröhnt und als ich versuche mich aufzurichten, beginnt sich alles zu drehen. Ich stöhne auf. Trotzdem richte ich mich auf und sitze nun.

Wo bin ich hier?

Langsam lasse ich meinen Blick durch den, mir unbekannten, Raum, in dem ich mich befinde, gleiten. Im ihm befinden sich nur ein altes Bett, auf dem ich sitze, eine kleine Lampe, die den Raum erleuchtet, und eine verschlossene Tür.

Sonst nichts.

Wo bin ich hier? Was ist passiert?

Ich springe vom Bett auf, deutlich zu schnell für meinen Kopf. Vor Schmerzen zische ich auf.

Plötzlich höre ich Schritte. Im nächsten Moment wird mit Schwung die Tür aufgerissen.

Ein Mann kommt herein und mustert mich kurz. Dann verlässt er den Raum wieder und ruft etwas, für mich unverständliches.

Bevor ich darüber nachdenken kann, kommt ein älterer Mann mit Glatze grinsend in den Raum. Er läuft auf mich zu. Hinter ihm erscheinen zwei riesige Muskelpakete.

„Wie schön, dass du endlich wach bist", beginnt der ältere Mann und mustert mich. Der Mann spricht kein perfektes Englisch. Ein leichter Akzent schwingt in seiner Stimme mit und lässt seine Worte bedrohlicher klingen, als sie vielleicht sind.

„Du warst ja ganz schön lange weg."

Was heißt lange weg? Wie lange bin ich schon hier? Wo auch immer hier ist...

Der Mann läuft auf mich zu. Vor mir bleibt er stehen. Er nimmt mein Kinn in seine Hand und zieht es weiter hoch. Rasch schlage ich seine Hand mit meiner eigenen Hand weg und trete einen Schritt zurück.

Ich zische auch. Alles dreht sich. Den Mann vor mir sehe ich nur verschwommen. Scheiße, was passiert jetzt mit mir? Was haben sie mir gegeben?

„W- was wollen sie von mir?" zische ich und halte mir mit der rechten Hand den Kopf.

Der Mann vor mir antwortet mir nicht. Er dreht sich von mir weg und sieht zu den Muskelpaketen.

„Fesselt sie und bringt sie hoch!", befiehlt er ihnen und verschwindet aus dem Raum.

Fesseln?! Panisch reiße ich meine Augen, aus denen sich unbemerkt Tränen gelöst hatten, auf und starre die beiden Männer an.

Was soll das hier?! Fuck!

Die Muskelpakete setzen sich in Bewegung. Mit jedem Schritt, den sie auf mich zu gehen, trete ich einen Schritt zurück. Irgendwann knallt mein Rücken gegen eine kalte Wand. Ein Keuchen entkommt mir.

Erschrocken sehe ich die beiden Männer an, die jetzt vor mir zum Stehen kommen. Einer der beiden tritt noch einen Schritt näher. Ich spüre seinen Atem auf meiner Haut. Er schnappt sich meine Arme und hält sie fest. Das andere Muskelpaket fesselt mich.

Panisch versuche ich mich zu wehren. Zwecklos. Der Griff des Muskelpakets ist zu stark.

Was hatte ich auch erwartet?

Ich will mein Bein heben, jedoch wird es sofort wieder heruntergedrückt. Meine Beine werden ebenfalls zusammengebunden.

Jetzt sind meine Beine und Hände gefesselt. Mir wird ein Klebestreifen über den Mund geklebt. Fuck fuck fuck!

Was wollen diese Typen von mir? Was passiert jetzt?

Ich will noch nicht sterben.

Mit einem Ruck werde ich über die Schulter des einen Muskelpaketes gehangen und aus dem Raum getragen.

Mein schmerzvolles Stöhnen wird durch den Klebestreifen an meinem Mund gedämpft.

Kopfüber nehme ich verschwommen war, wie ich einen langen Flur entlang und anschließend eine Treppe hochgetragen werde.

Mit meinen gefesselten Händen hämmere ich auf den Rücken des Muskelpakets unter mir. Ich versuche meine Beine zu Bewegen und zu wackeln, aber der Griff um mich wird verstärkt.

Ich wimmere auf. Was passiert mit mir?

Als wir das Ende der Treppe Erreichen, werde ich ein Stück geradeaus getragen. Dann bleibt der Muskelprotz stehen. Eine Tür wird aufgeschlossen.

Ich werde auf dem Boden abgesetzt und anschließend mit Schwung in einen Raum geschubst.

Taumelnd falle ich, wie ein Sack, zu Boden und stöhne schmerzvoll auf.

Ich höre wie die Tür wieder geschlossen wird und anschließend ein Schlüssel im Schloss gedreht wird.

Panisch hebe ich meinen Kopf. Ein erneutes Zischen, das durch den Klebestreifen gedämpft wird, verlässt meinen Mund

Ich starre auf die Tür und bewege mich nicht, bis ich irgendwann Schritte höre, die sich nähern. Ein Schlüssel wird erneut ins Schloss gesteckt. Die Tür wird geöffnet und die zwei Muskelpakete von vorhin erscheinen in meinem verschwommenen Blickfeld.

Einer der beiden kommt auf mich zu und geht vor mir in die Hocke. Bevor ich reagieren kann, rammt er mir etwas in den Arm.

Erschrocken blicke ich zu der Stelle an meinem Arm. Das Muskelpaket hat mir eine Spritze in dem Arm gerammt und spritzt mir jetzt etwas.

Fuck, was ist das?

Der Mann vor mir steht wieder auf und läuft zur Tür. Verschwommen nehme ich wahr, wie er in den Raum verlässt. Dann wird mir schwarz vor Augen. Ich kippe nach hinten.

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