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D A V I N A |  0 1  A P R I L

„Hallo, Davina!" begrüßt Jimena mich, als ich das Esszimmer betrete. Sie lächelt mich warm an und verlässt den Raum.

Ich laufe zum Tisch und lasse mich auf meinem Stuhl nieder.

Einen Moment später höre ich, wie Jimena erneut das Esszimmer betritt. Ich drehe mich zu ihr um und beobachtete die Haushälterin, während sie mit einem Tablett auf den Tisch zu läuft.

Der Geruch von Spaghetti Bolognese steigt mir in die Nase.

Unauffällig lecke ich mir mit der Zunge über die Unterlippe und beobachte, wie Jimena das Tablett auf dem Tisch abstellt und zwei Teller, Besteck und zwei Gläser vom Tablett auf den Tisch räumt. Anschließend folgen zwei Untersetzer, zwei Töpfe und ein Schälchen mit Reibekäse.

Enzo isst heute Abend wohl wirklich mit mir.

Als ich heute Morgen nach einem sehr unruhigen Schlaf in seinem Bett aufgewacht bin, war Enzo zum Glück schon weg. Dafür lagen auf der Bettseite, wo er die Nacht über lag aber frische Klamotten und ein Zettel.

Du weißt, was der Arzt gesagt hat. Ruh dich aus! Wir essen heute zusammen zu Abend. Versuch mich bis dahin nicht allzu sehr zu vermissen

- Enzo

Das ich nicht lache. Als ob ich ihn vermissen würde. Ich komme gut ohne ihn zurecht. Er soll mich einfach gehen lassen.

„Guten Appetit!" wünscht Jimena mir und unterbricht somit meine Gedanken. Ich bedanke mich bei ihr und sie verschwindet lächelnd aus dem Zimmer.

Ohne auf Enzo zu warten, lade ich mir eine Portion Nudeln plus Soße auf den Teller. Anschließend streue ich ein bisschen Reibekäse auf die Soße und nehme das Besteck in die Hand.

Gerade als ich mir die erste Gabel mit Nudeln in den Mund stecke, höre ich, wie jemand hinter mir den Raum betritt. Ohne mich umzudrehen, weiß ich, dass es Enzo ist. Wer soll es auch sonst sein? Jimenas Schritte sind viel leichter und leiser. Nicht so schwer und laut. Okay, es könnte auch Nicolai sein, aber nein.

Enzo erscheint in meinem Blickfeld und bestätigt somit meine Vermutung. Er lässt sich auf seinem Stuhl nieder und befüllt seinen Teller ebenfalls mit einer Portion Nudeln.

Ich mustere ihn kurz. Er trägt ein schwarzes T-Shirt. Seine Hose sehe ich nicht, aber ich schätze, dass sie ebenfalls schwarz ist. Enzos Haare liegen wie immer ein bisschen verwuschelt auf dem Kopf.

„Geht's dir besser?" unterbricht Enzo die Stille und schiebt sich eine Gabel mit Nudeln in den Mund.

Ich nicke, was er wohl im Augenwinkel sieht, da er ebenfalls knapp nickt.

„Und? Hast du mich vermisst, cielo?" Ein süffisantes Lächeln schleicht sich auf Enzos Lippen, während er sich eine weitere Gabel in den Mund schiebt.

„Dich nicht, aber ich vermisse meine Freiheit. Mein Zuhause. Mein Leben. Meine Freunde. Meine Mom."

Gleichgültig sieht er mich an und schiebt sich eine Gabel mit Nudeln in den Mund.

„Übermorgen kommen Mr. und Mrs. Karev hier her. Am Montag sind wir ja leider nicht fertig geworden, da du versuchen musstest abzuhauen." Der Mörder neben mir seufzt theatralisch. „Ich rate dir, dich zu benehmen und nichts Dummes anzustellen. Du weißt ja jetzt, wozu ich im Stande bin. Es gibt genug Menschen, die ich umbringen kann. Da wären zum Beispiel die Karevs oder wir statten deiner kleinen Freundin Emily einen Besuch ab. Was hältst du davon, cielo?"

Die Gabel rutscht mir aus der Hand und kommt mit einem lauten Klirren auf dem Teller auf. Woher weiß er von Emily? Er darf ihr nichts antun. Sie hat hiermit überhaupt nichts zu tun. „Lass Emily da raus!"

„Wenn du machst, was ich dir sage, dann wird ihr nichts passieren. Es liegt in deiner Hand, cielo."

„Du bist krank!" belle ich.

„Eigentlich fühle ich mich hervorragend." Enzo zwinkert mir zu und nimmt eine weitere Gabel mit Nudeln in seinem Mund auf.

„Wenn du ihr was antust, dann ... dann-"

„Dann ... dann ... dann", äfft mein Entführer mich nach. „Was passiert dann?" Ein süffisantes Lächeln bildet sich erneut auf seinem Gesicht, während er auf eine Antwort wartet.

Was passiert dann? Nichts. Was soll schon passieren? Ich kann nichts gegen ihn ausrichten. Er ist ein Mörder, ein Entführer, ein Verbrecher. Ich bin nur ein Mädchen. Ein 18-jähriges Mädchen, dass von einem Typen gekidnappt wurde.

Stumm schiebe ich den Stuhl ein Stück zurück und stehe auf. Eine Träne kullert über meine linke Wange, während ich mich umdrehe und auf die Tür des Esszimmers zu steuere.

Ich nehme gar nicht richtig war, dass Enzo ebenfalls aufsteht. Erst als er nach meinem Handgelenk greift und mich zu ihm zurückzieht, bemerke ich, dass er aufgestanden ist.

Hastig entziehe ich ihm mein Handgelenk, aber er greift erneut danach. Diesmal ist sein Griff fester. Zwar nicht schmerzvoll, aber so stark, dass ich mein Handgelenk nicht aus seiner Hand ziehen kann.

„Wir sind noch nicht fertig." murrt er. „Wirst du dich zusammenreißen und dich benehmen oder sollen wir deiner kleinen Freundin einen Besuch abstatten?"

Ich nicke.

„Was?" blafft Enzo mich an.

„Ich werde mich benehmen. Bitte tu' Emily nichts." flüstere ich ergeben. Ich würde es mir niemals verzeihen, wenn ihr meinetwegen etwas passiert.

„Gut." Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck lässt er mein Handgelenk los. „Jimena wird dich übermorgen fertig machen."

Ein weiteres Nicken meinerseits.

„Und vergess' nicht, cielo, wir sind verlobt."

--∆--

A/N:

Okay, so langsam solltet ihr Abschied von den Beiden nehmen. Die Geschichte wird nur noch um die 5 Kapitel haben. Jk ihr werdet die beiden so schnell nicht mehr los ;) Ich hab soo viele Ideen für das Buch, für eine Fortsetzung von dem Buch :0 und ein Spin off mit Darío, wo die beiden natürlich auch drin vorkommen werden ;)

Ihr müsst das aber natürlich nicht lesen nh, nur wenn ihr wollt HAHA

Davina oder Enzo? Warum?

Ich freu mich immer über Kommis und Votes

Okay, mehr hab ich nicht zu sagen. Bye! :)

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