D A V I N A | 1 1 A P R I L
Die Tür geht auf und jemand betritt Raum. Den Schritten nach zu urteilen Enzo. Meine Vermutung bestätigt sich, als ich müde den Kopf anhebe und Enzo vor dem Bett stehen sehe.
„Steh auf und zieh dich an." verlangt er.
Verwirrt ziehe ich meine Augenbrauen zusammen. Wieso? Was interessiert es ihn, ob ich hier rumliege? Trotzdem stehe ich ohne Widerworte auf und nehme die Klamotten, die er mir hinhält, in die Hand.
Ich trotte an Enzo vorbei, aus dem Zimmer raus, den Flur entlang, bis ich schließlich das Bad betrete. Hinter mir schließe ich die Tür.
Anschließend gehe ich mit den Klamotten in der Hand zum Waschbecken und lege sie dort ab. Ich öffne den Wasserhahn und spritze mir eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht.
Es sind acht Tage, seit dem Abendessen mit den Karevs vergangenen und insgesamt 23 Tage, seit dem Freitag, an dem meine Mom mich rausgeschmissen hat.
Heute ist der 11. April. Der Todestag meines Vaters. Als ich gestern erfahren habe, dass morgen, also heute, der Todestag meines Vaters ist, überkam mich eine Welle der Trauer, eine Flut an Trauer.
Leider habe ich nicht das Gefühl, dass die Ebbe so bald kommen wird.
Bisher habe ich die Gedanken, in der Zeit, in der ich hier bin, an meine Eltern so gut es geht verdrängt. Letzte Nacht jedoch konnte ich es nicht verhindern. Ich konnte die Flut nicht stoppen.
Ich mustere meinen traurigen Anblick im Spiegel und fahre mir durch die Haare.
Das ich letzte Nacht mehr geheult, als geschlafen habe, bis keine einzige Träne mehr kam, sieht man mir deutlich an. Meine Augen sind noch leicht rot angeschwollen und unter ihnen befinden sich dunkle Augenringe.
Träge winkle ich meine Arme an und ziehe das T-Shirt, das ich gerade anhabe, über den Kopf. Ich löse den BH, schlüpfe aus meiner Hose und aus meinem Höschen. Anschließend ziehe ich mir die frischen Klamotten, die ich von Enzo bekommen habe an.
Jetzt stehe ich in frischer Unterwäsche, schwarzer Leggings und grauem oversized T-Shirt vor dem Spiegel.
Ich nehme mir die Bürste von der Ablage, kämme meine Haare und knote sie mit einem Haargummi, welches ebenfalls auf der Ablage lag, zu einem Dutt zusammen.
Seufzend fahre ich mir übers Gesicht. Im selben Moment noch wird die Tür aufgerissenen und Enzo kommt ins Bad.
„Bist du fertig, cielo?" fragt er und lässt seine Blicke über mich schweifen.
Ich nicke und unterdrücke ein Gähnen.
„Gut." Er dreht sich um. „Dann komm."
Wortlos folge ich ihm durch die Villa, bis wir vor seinem Arbeitszimmer ankommen.
Mein Entführer öffnet die Tür und betritt den Raum dahinter.
Ich bleibe im Türrahmen stehen und beobachte ihn dabei, wie er zum Schreibtisch läuft und etwas aus einer der Schubladen holt. Nein, nicht etwas. Eine Waffe.
Er zieht sein schwarzes Shirt ein Stück hoch, sodass eine Art Gürtel und ein Stück seines trainierten Oberkörpers offenbart werden und steckt die Waffe in den Gürtel. Anschließend zieht er das T-Shirt wieder auf seinen Platz zurück, schnappt sich eine Lederjacke vom Stuhl, streift sie sich über und kommt auf mich zu.
Im selben Moment, in dem Enzo neben mir zum Stehen kommt, taucht Jimena ebenfalls neben mir auf. Sie reicht mir eine schwarze Jacke und schwarze Turnschuhe, bevor die Haushälterin so schnell und leise, wie sie zuvorgekommen ist, wieder verschwindet.
Mein Blick gleitet zu der Jacke und den Schuhen in meiner Hand, dann zu Enzos Gesicht und anschließend wieder zu den Sachen in meiner Hand.
Wozu brauche ich eine Jacke und Schuhe? Werden wir rausgehen? Wird er mich freilassen?
Während in meinem Gedanken ein Sturm wütet, ziehe ich mir die Jacke über, schlüpfe in die Turnschuhe und folge Enzo, welcher sich in Bewegung gesetzt hat und nun Richtung Tür läuft.
Nervös reibe ich meine Hände aneinander und laufe automatisch ein Bisschen schneller. Die Gedanken an meinen Vater sind wie weggeblasen und das Einzige, woran ich gerade denken kann, ist an das, was jetzt passieren wird.
Auf ein weiteres Geschäftsessen werden wir wohl nicht gehen, da ich eine einfache Leggins und ein T-Shirt trage, aber ehrlich gesagt, glaube ich auch nicht wirklich ans Freilassen. Natürlich hoffe ich es, ich hoffe es wirklich, aber es würde keinen Sinn machen. Die ganze Entführung macht keinen Sinn. Vielleicht aber ist er zur Besinnung gekommen, dass es krank ist, eine High School Schülerin einzusperren und ich komme endlich von hier weg.
Mein Herz hämmert gegen meine Brust, als Enzo einen Schlüssel aus seiner Hosentasche holt und die Tür aufschließt.
--∆--
A/N:
Hallo 🌞
Wie geht's euch?
Wie lange dauert es bei euch noch bis zu den Sommerferien?
Ich hatte vor paar Kapiteln schonmal gesagt, dass es zur der Geschichte noch einen zweiten Teil und ein Spin off geben wird, aber ich will hieraus jetzt so nh Reihe machen, also der erste Teil ist "Ab heute bist du mein" und dann werden noch weitere Teile kommen. Die werden aber nicht alle von Enzo und Davina handeln.
Wollte ich schonmal gesagt haben, damit ich mir nach dem Teil nicht doch denke: Ach ne, bin zu faul. Ich kenn mich und meine Faulheit nämlich haha ;)
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend und würde mich freuen, wenn ihr kommentieren und voten würdet :)
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Ab heute bist du mein
Roman pour AdolescentsUnd dann drehe ich mich um und renne los. Renne so schnell, wie ich kann. Hinter mir höre ich Enzo laut brüllen und schnelle Schritte, die mich verfolgen. Ich beschleunige mein Tempo. Meine Sportlehrerin wäre stolz auf mich gewesen. Ich verlasse den...