Ab heute bist du mein

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L O R E N Z O | 1 5 M A I

„Davina wird irgendwann einmal eine gute Mutter."

Ich wende den Blick von Davina ab, die gerade dabei ist, Celia die Haare zu flechten und sehe stattdessen meine Tante an, ehe ich nicke. Ja, das wird sie.

Ein Lächeln ziert Natalias Lippen, als sie sich auf die Zehenspitzen stellt und mir durch die Haare wuschelt. „Du hast dir ein wirklich tolles Mädchen ausgesucht. Deine Mutter wäre stolz auf dich."

Ich öffne den Mund, um etwas zu erwidern, schließe ihn allerdings nach ein paar Sekunden wieder, ohne etwas gesagt zu haben. Wäre sie das wirklich?

Ein Ziehen am Ärmel meines Hemdes bringt mich dazu, vor mich zu schauen. „Onkel Enzo, Onkel Enzo", ruft Celia aufgeregt. „Davina hat mir die Haare geflochten."

Stolz dreht die 5-jährige mir den Rücken zu und präsentiert mir ihre neue Frisur.

„Wow, das sieht wirklich toll an dir aus, mariposa", meine ich und grinse Celia an, als sie sich wieder zu mir dreht. {Schmetterling}

Ein erfreuter Laut entkommt ihrem Mund. Dann erblickt sie Adrian, der gerade mit einer Schüssel in der Hand auf die Terrasse tritt, und schneller als ich gucken kann, ist die Kleine in Richtung ihres Vaters verschwunden.

Grinsend wende ich mich Davina zu und erstarre bei dem Lächeln, das auf ihren Lippen liegt und nicht schrumpft, als sich unsere Blicke treffen. „Sie ist wirklich süß."

Ich nicke. Gleichzeitig halte ich mich davon ab, mein Handy zu zücken und ein Foto von meinem Mädchen zu machen, um dieses Lächeln einzufrieren. Zu sehr möchte ich, dass es nicht schwindet.

Einen Moment lang starren wir uns wortlos an, bevor Davina sich räuspert. „Ich gehe mal schauen, ob noch Hilfe in der Küche benötigt wird", murmelt sie.

Wieder nicke ich und beobachte, wie mein Mädchen in Richtung des Hauses verschwindet.

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„Uu, ich liebe dieses Lied", ruft Lucrecia und zieht Davina mit sich auf die Beine. „Lass' uns tanzen."

Kichernd entfernen sich die beiden ein paar Schritte von Esstisch, ehe sie sich zu Dear Future Husband von Meghan Trainor bewegen beginnen. Tanzen kann man das keinesfalls nennen.

Ich seufze, nehme einen Schluck aus dem Wasserglas, das vor mir steht, und beobachte Davina. Sie wirkt ausgelassen und fröhlich, was aber wahrscheinlich an dem vielen Alkohol liegt, den sie schon zu sich genommen hat. Das könnte eine lange Nacht werden ...

„Dann weißt du ja jetzt, was Davina von dir erwartet", lacht Darío, als drei Minuten später die letzten Töne des Liedes erklingen.

Ohne auf seinen Kommentar einzugehen, erhebe ich mich und blicke in die Runde, die mittlerweile nur noch aus erwachsenen Familienmitgliedern unter 30 besteht. „Davina und ich werden jetzt mal nach oben verschwinden." Ich denke es reicht für heute für sie. Es ist schon ziemlich spät und so viel wie sie getrunken hat, wird sie eh nicht mehr lange durchhalten.

Mein Blick begegnet dem meines Cousins, der mit wackelnden Augenbrauen zwischen Davina und mir hin und her blickt.

„Gute Nacht", flötet Valeria. „Viel Spaß noch."

Ich verdrehe die Augen, erwidere allerdings nichts auf ihre Anspielung, sondern drehe mich zu Davina um, die sich gähnend zu einem weiteren, mir diesmal unbekannten Lied, bewegt.

Einen kurzen Augenblick lang beobachte ich sie noch, ehe ich mit großen Schritten den Abstand zwischen uns überbringe und sie mit meinen Händen an ihrer Taille zum Innehalten bringe. Sie öffnet die Augen, die sie zum Tanzen geschlossen hatte, und sieht mich aus großen Augen an. Eine Gänsehaut bildet sich unter meiner Hand auf ihrer Haut und bringt mich dazu, ein Grinsen zu verkneifen.