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D A V I N A |  3 1 M Ä R Z

Seufzend reibe ich mir über die Schläfe. Dabei laufe dabei die Treppenstufen nach unten und gehe den Flur bis zu Enzos Arbeitszimmer entlang.

Dort verharre ich einen Moment, ehe ich die Tür öffne und den Raum betrete.

Ich lasse meinen Blick einmal schweifen und mustere das Zimmer. Auf der rechten Seite des Raumes befinden sich ein schwarzes Ledersofa, ein kleiner Tisch und eine Vitrine. Auf der linken Seite stehen ein voll bepackter Schreibtisch und ein Schreibtischstuhl. Vor dem Schreibtisch stehen zwei Sessel und hinter dem Schreibtisch steht ein großes Holzregal, welches voller Ordner steht.

Enzo sitzt am Schreibtisch und telefoniert auf einer anderen Sprache, weswegen ich nichts verstehe.

Als er mich bemerkt murmelt er etwas ins Handy und beendet das Telefonat. Er legt das Handy auf den Tisch und sieht mich an.

„Geht es dir besser, cielo?" fragt Enzo.

Ich nicke. Mir geht es besser als gestern, wo ich fast gestorben bin. Trotzdem dröhnte mein Kopf bis vorhin und tut es jetzt nur dank der Schmerztablette, die ich vorhin eingenommen hatte, nicht. Das ich vorhin auch noch meine Periode bekomme habe, macht es nicht besser. Da ich im Bad keine Binden oder Tampons gefunden habe und sowohl Jimena als auch Nicolai laut Enzo seit vier Tagen Urlaub haben, muss ich wohl oder übel mit Enzo darüber sprechen. Nicht dass ich Nicolai freiwillig danach gefragt hätte.

„Ich habe vorhin meine Periode bekommen." sage ich. Die Periode etwas ganz Natürliches. Niemand sollte sich dafür schämen. „Ich brauche Binden oder Tampons."

Enzo sieht mich einen kurzen Moment lang perplex an, bevor er nickt, sich sein Handy vom Tisch nimmt und etwas darauf rum tippt. „Einer meiner Männer besorgt dir etwas."

Ich nicke und will mich gerade umdrehen, als ich mich doch anders entscheide und stehen bleibe.

„Was erhoffst du dir eigentlich von mir?" frage ich.

„Was?" Verwirrt hebt Enzo seinen Kopf und sieht mich an.

„Was erhoffst du dir von mir?" wiederhole ich. „Ich meine, du sperrst mich hier ein, haltest mich gefangen, laberst irgendwas von wegen ich würde dir gehören und bringst mich fast um. Was erhoffst du dir davon?"

Langsam laufe ich auf den Schreibtisch zu. Währenddessen beobachtet Enzo mich stumm und zeigt keinerlei Reaktion.

Erst als ich vor dem Schreibtisch zum Stehen komme, zeigt er eine Reaktion. Er steht auf, stützt sich mit seinen Armen auf dem Schreibtisch vor ihm ab und lehnt sich vor. „Was glaubst du denn, was ich mir von dir erhoffe, cielo?" Er betont das cielo anders als sonst und ein Schauer läuft mir über den Rücken.

Auf einmal ertönt das Klingeln eines Handys und Enzos Blick richtet sich auf das Gerät, welches er zuvor unbemerkt wieder auf dem Schreibtisch platziert hatte.

Er seufzt, drückt sich vom Tisch ab, schnappt sich das Handy und nimmt den Anruf an.

Mit einer Handbewegung deutet er mir an aus dem Raum zu verschwinden.

Als Antwort bekommt er ein empörtes Schnauben meinerseits. Der kann mich mal.

Enzo verdreht die Augen und murmelt irgendwas auf einer anderen Sprache. Dann läuft er mit dem Handy am Ohr aus dem Raum. Ernsthaft jetzt?

Empört blicke ich ihm einen Moment nach, bevor ich ebenfalls den Raum verlassen will.

Gerade als ich an der Tür bin, fällt mir etwas ein und leise husche ich zurück zum Schreibtisch. Diesmal aber auf die Seite, auf der Enzo vor wenigen Minuten noch stand.

Rasch lasse ich meinen Blick einmal über den Schreibtisch gleiten und hebe ein paar Papiere, welche dort verteilt liegen, hoch, aber nichts.

Ich öffne eine Schublade, die am Schreibtisch befestigt ist und durchwühle sie. Zettel, Stifte, und anderes unnötiges Zeug. Kein Schlüssel. Scheiße.

Ich öffne zweite Schublade, doch wieder finde ich keinen Schlüssel.

Ich richte mich auf, da ich mich zu der Schublade gebeugt hatte, und fahre mir durch die Haare. Ich muss einfach einen Schlüssel finden.

Ich beuge mich wieder runter und öffne die dritte Schublade. Was ist dort sehr lässt mich erschaudern. Meine Augen weiten sich. Erschrocken schnappe ich nach Luft und taumle einen Schritt zurück.

Wieso liegt da eine Waffe in der Schublade? Eine Waffe. Eine scheiß Pistole. Oh Gott.

Dieser Typ ist wirklich krank.

Ein Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken und erschrocken sehe ich zur Tür. Enzo lehnt im Türrahmen und beobachtet mich.

„Hast du gefunden, was du gesucht hast?" fragt er und kommt mit großen Schritten auf mich zu. Er läuft um den Tisch rum und stellt sich hinter mich.

Ich spüre seinen warmen Atem auf meinen Haaren und Enzos Geruch steigt mir in die Nase. Er steht direkt hinter mir.

Ich bewege mich nicht. Keinen Millimeter. Ich weiß nicht wieso, aber mein Körper bewegt sich einfach nicht.

„Hast du gefunden, was du gesucht hast, cielo?" wiederholt Enzo seine Frage leise und ich schüttle den Kopf. Einen Moment lang ist es still. Mein Atem geht unregelmäßig und ich bin mir sicher, dass Enzo es bemerkt.

„Einer meiner Männer hat dir die Sachen, die du haben wolltest, besorgt. Sie liegen oben in deinem Zimmer." sagt er plötzlich und ich nicke erneut.

Es dauert noch einen Moment, bis sich mein Körper endlich wieder bewegt und ich die Flucht ergreife. Ich laufe so schnell es geht aus dem Zimmer, den Flur entlang und stolpere die Treppen hoch. Tränen steigen mir in die Augen, während ich oben ankomme, den Flur entlanglaufe und in das Zimmer, welches Enzo als meins bezeichnet hat, stürme.

Es ist nicht mein Zimmer.

Hinter mir schließe ich die Tür und ich rutsche an ihr herunter auf den Boden.

Oh Gott. Wo bin ich hier nur reingeraten?

--∆--

A/N:

Sorry, dass die letzten zwei Wochen nichts kam. Ich poste jetzt wieder einmal in der Woche ♡︎

Hab übrigens meinen Namen, meine Bio und mein Profil geändert, also nicht wundern haha

Wie findet ihr Davina bis jetzt?

Danke für die 2,2k Reads und die 200 Votes!!!

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