chapter one hundred and three

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Tara
Wir erzählten es bis Ende Oktober niemandem. Wenn es nach Sirius gegangen wäre, dann hätte es bereits ganz Großbritannien wissen sollen, aber ich hatte lieber noch warten wollen. Das Gerücht, dass er wieder solo war, hatte sich wie ein Lauffeuer verbreitet, doch während alle Mädchen auf Hogwarts versucht hatten, seine Aufmerksamkeit zu erringen, hatte er nur Augen für mich gehabt. Okay, das klang kitschig, ich weiß! „Heute", sagte ich leise zu Sirius an einem Samstagmorgen, während wir zum Frühstück zur Großen Halle liefen. Er lächelte mich nur an und fing dann ein Gespräch mit Remus an. Kurz bevor ich mich dann aber in der Halle neben Lily an die Tischreihe setzen konnte, nahm er meine Hand und zog mich zu sich. Ich war leicht überfordert, weil ich dachte, er würde bis nach dem Frühstück warten, aber bei seinem niedlichen Grinsen musste auch ich lächeln. Sirius legte eine Hand an meine Wange und gab mir einen Kuss. Ich hörte, wie die ganze Halle nach Luft schnappte und dann fing das Getuschel an. „Sirius und Tara?", fragte jemand am Gryffindortisch. „Mal sehen, wie lange das hält!", hörte man eine spöttische Ravenclaw. Sirius zwinkerte mir zu und flüsterte nur „Neider" in mein Ohr. Ich lachte und dann drehten wir uns zu den anderen, während er einen Arm um meine Hüfte legte. Lily war die erste, die ihre Schockstarre überwinden konnte. „Ahhh! Nein, oder?" Ich nickte grinsend und sie sprang auf, um mich zu umarmen. Ich konnte aus dem Augenwinkel sehen, wie Professor McGonagall Dumbledore eine Galleone zuschob. „Hammer! Wie lange schon?", fragte James, während er Sirius auf die Schulter klopfte. „Seit dem 30. September", antwortete er und lächelte in meine Richtung. „Tara!" Auf Englisch hieß das ungefähr so etwas wie ‚Tara, warum hast du mir seit dem 30. September nicht erzählt, dass du mit Sirius zusammen bist? Ich bin deine beste Freundin!' oder so, aber ganz so gut bin ich auch nicht darin, Lilys Aussagen zu übersetzen. „Du musst mir nachher alles erzählen", raunte sie mir zu, als ich mich endlich neben ihr niederliess. Ich nickte lachend und suchte dann den Tisch ab. Marlene lächelte in meine Richtung, also war ich erleichtert. Sirius hatte mir den wahren Grund für die Trennung erzählt. Und innerlich dankte ich ihr, dass sie Sirius den Tritt in den Arsch gegeben hat, den er wirklich gebraucht hatte. Sonst wären weder er sich noch ich mir unserer Gefühle füreinander bewusst geworden. Ich bemerkte seinen Blick aus dem Augenwinkel auf mir ruhen und drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er lächelte breit, deshalb musste ich auch lächeln. Endlich war das Geheimnis raus.

*

„Und das habe ich dir auch noch gar nicht erzählt: irgendwann in der zweiten Klasse, da dachte Sirius, ich wäre ein Werwolf, weil ich zu Alice gesagt hatte, dass ich das monatliche Problem bekommen habe." Ich sah Lily ungläubig an und fing an zu lachen, während Sirius wie ein Verurteilter seine Hände hob. „Du musst still sitzen bleiben", mahnte ich Sirius. Dann nahm ich eine weitere Strähne und flocht weiter. „Das ziept so!", quengelte er. Ich lachte, beugte mich herunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Das musst du jetzt aushalten", sagte ich und fuhr fort. James lachte. „Hey, Leute. Schicke Frisur, Sirius!" Remus grinste, während er vom Portrait zu uns lief, und ließ sich neben Lily auf das Sofa fallen. „Gleich bist du dran", sagte Sirius. „Seine Haare sind nicht lang genug", stellte Lily fest und wuschelte durch Remus' Haare. Ich band die geflochtene Strähne am Ansatz mit einem Zopfgummi ab und formte sie dann zu einem Dutt, sodass er einen Half-Bun hatte und die restlichen Haare normal zu seinen Schultern herunterhingen. „Wow, Tara, das sieht klasse aus. Sirius, das lässt dich aussehen, als hättest du Stil!", sagte Lily grinsend und holte für Sirius einen Spiegel aus ihrer Tasche. Er begutachtete sich und stand dann auf. „Lily, ich habe Stil und deshalb sehe ich damit auch so unglaublich umwerfend aus", behauptete er, während er Lily den Spiegel wieder gab. Ich lachte und griff die Hand, die er mir hin hielt. Er half mich hoch und blickte dann grinsend in die Runde. „Auf geht es in den Raum der Wünsche! Jetzt wird in meinen Geburtstag reingefeiert!"

it's just black | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt