Tara
Die erste Woche zurück in Hogwarts verlief ganz entspannt. Zwar hingen wir jetzt ziemlich viel mit den Rumtreibern ab, da Lily ja jetzt immer zu James wollte, aber ansonsten war alles wie vorher. Zu meiner Verteidigung muss ich noch sagen, dass die gesamte Schule samt den Lehrern genau so reagiert hatte wie ich! Heute war Freitag und somit hatten wir nun Wochenende. Leider. Morgen war die Beerdigung meiner Eltern und ich war einfach noch nicht bereit, Abschied zu nehmen. Während ich mit meinen Freunden unterwegs war, wirkte ich zwar tapfer - Zitat von Sirius: „Du steckst das alles ziemlich gut weg, Prinzessin. Wenn du reden möchtest, bin ich aber natürlich für dich da" -, aber hinter dieser Fassade weinte ich mich jede Nacht in den Schlaf und keiner wusste davon. Zur Beerdigung würde nur Remus mitkommen. Den Rest wollte ich nicht dabeihaben. Auch Lily und Xenia nicht, weil Lily einfach zu glücklich gerade ist und Xenia selber gerade die Beerdigung von Timon vor 2 Monaten hinter sich hat und ich ihr das nicht auch noch zumuten möchte. Den ganzen Freitagnachmittag blieb ich im Schlafsaal. Lily und Alice wollten zwar bei mir bleiben, aber ich schickte sie weg zu ihren Freunden. Ich vertrieb die Zeit mit Lesen und schlief dabei wohl irgendwann gegen Abend ein. Das Abendessen verpasste ich. Als ich aufwachte, war es bereits hell. Ich blickte auf meine Uhr. 6:34 Uhr. Alice schlief in ihrem Bett, doch von Lily keine Spur. Sie hat wohl die Nacht bei James verbracht. Ich stieg aus dem Bett, zog mir ein T-Shirt und eine Jogginghose an und verließ dann den Schlafsaal. Der Gemeinschaftsraum war komplett leer, wie es an einem Samstagmorgen um halb sieben auch nicht anders zu erwarten war. Ich verließ auch den Gemeinschaftsraum und ging nach draußen an den See. Ich weiß nicht, ob ich es mir einbildete, aber ich glaubte, den Kraken gesehen zu haben, von dem Remus mir vor fast einem Jahr erzählt hatte. Ich erinnerte mich gerne daran zurück. Vor einem Jahr war die Welt noch in Ordnung gewesen. Ich war einfach glücklich gewesen. Ich hatte zwar noch nichts davon geahnt, dass zuhause ein Geschwisterchen auf mich warten würde. Jedoch wusste ich da auch noch nichts von all den schlimmen Sachen, die nun passiert waren. Und von Dualimagi und damit verbunden Lord Voldemort ganz zu schweigen. Meine Eltern hatten noch gelebt. Mir kamen wieder die Tränen. Meine Eltern, auch wenn sie nicht meine leiblichen Eltern waren. Ich zog das Bild, das ich in dem Plüschelefanten von meinen leiblichen Eltern gefunden hatte, aus der Hose und betrachtete es. Sie wirkten glücklich und auch die zwei Wochen alte Version von mir schien auf diesem Bild zu lächeln. Sie wussten, dass sie in Gefahr waren, doch davon war auf dem Bild nichts zu erkennen. Ich wurde wütend. Auf Tom. Voldemort. Wie man ihn auch nennen wollte. Er ist der Grund, warum es mir jetzt so schlecht geht. Und dann erwartet er, ich würde auf seine Seite wechseln? Nein, danke! Das hat er sich nun vermasselt! Ich steckte das Bild zurück in meine Hosentasche und bemerkte dabei gar nicht, wie jemand hinter mir den Steg hochlief und sich dann neben mir niederließ. Erst als ein Arm um mich gelegt worden war, schrak ich hoch. „Hey, Tara. Alles ist gut, ich bin es nur." Ich blickte in die warmen sandbraunen Augen von Remus. „Du zitterst ja. Warte." Er nahm seinen Arm weg und zog sich seinen Kapuzenpullover aus. Dann zog er mir den an. „Danke", sagte ich leise.
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it's just black | Rumtreiber
Fanfic[2016 - ...] Tara Martinez wird nach den Sommerferien die 5. Klasse in Beauxbatons besuchen. Zumindest glaubt sie das, bis sie erfährt, dass ihre Familie nach Großbritannien zieht und sie dann Hogwarts, das dortige Internat für Hexen und Zauberer, b...