Tara
„Wartest du hier etwa die ganze Nacht bis Madam Pince dir morgen aufschließt?" Ich sah auf und erkannte Lucius, der direkt vor mir stand und auf mich herunterblickte. „Witzig, Malfoy, ganz witzig." Er setzte sich neben mich. Ich wollte mich bei ihm bedanken, aber ich wusste nicht was ich sagen sollte. ‚Danke, dass du mein Leben gerettet hast' war zu übertrieben und ‚Danke, dass du mich auf den Boden gebracht hast' klang auch nicht richtig. Ich entschied mich für ein einfaches „Danke", ohne ihn währenddessen anzusehen. „Wofür?" Ich sah zu ihm und er grinste neckend. Ich verdrehte die Augen. „Du weißt wofür." Ich blickte wieder auf meine Schuhe. Ich trug Chucks, genau wie beim letzten Weihnachtsball. Ich musste lächeln, als ich daran dachte, wie Remus damals reagiert hatte. Die Stille zwischen mir und Lucius war angenehm. Ich fühlte mich nicht gezwungen, etwas zu sagen und ihm schien es genau so zu gehen. Nach einer Weile räusperte ich mich. Ich spürte seinen Blick auf mir. „Warum verhältst du dich mir gegenüber so?", fragte ich ihn. Ich mied seinen Blick immer noch. „Wie verhalte ich mich denn?" So langsam nervten mich seine Fragen. „Du bist so...anders...zu mir als zu den anderen Gryffindors." Er lachte rau. „Bilde dir bloß nichts darauf ein, dass ich das ganze Spiel nur bei dir hing. Das war reine Taktik." Ich sah ihn fassungslos an. „Achso, deshalb sitzt du gerade auch hier neben mir. Oder ist das auch Taktik?" „Ich kann auch gehen, wenn dir das lieber ist." Ich sah ihn verwirrt an. Er grinste, nur konnte ich diesmal nicht ausmachen, ob es überheblich oder neckend war. Ich wollte gerade etwas sagen, als ich Schritte im Korridor neben uns hörte. „Martínez?" Das war Sirius gewesen. Ich verdrehte die Augen. Lucius stand schnell auf. „Morgen 22 Uhr, hier?" Ich sah ihn verwirrt an und antwortete nicht. „Gut, dann bis morgen." Er verließ den Korridor in die andere Richtung und ließ mich mit offenen Mund zurück. Das ganze Gespräch mit ihm war sehr komisch gewesen. Gerade als er um eine Ecke bog, kam Sirius von der anderen Seite auf mich zu gerannt. „Malfoy? Dein Ernst?" Ich sah ihn genervt an. „Lass mich raten, ihr habt eure Karte benutzt?" Er sah mich mit einem undefinierbaren Blick an und half mir dann hoch. „Selbst wenn, was machst du hier mit Malfoy? Du weißt doch hoffentlich, dass seine Familie voller Todesser ist!" Ich zuckte mit den Schultern. „Das kann dir doch nicht völlig egal sein, die Todesser und Voldemort sind der Grund, warum deine Eltern tot sind!" Ich blickte Sirius entsetzt an und Tränen füllten meine Augen. „Oh, wie einfühlsam du doch bist!" „Martínez, ich-" Er nahm meine Hand. „Lass mich in Ruhe!" Ich drehte mich weg und wischte mir die Tränen mit der Hand weg, die er nicht festhielt. „Tara." „Lass meine Hand los." Er löste den Griff und ich lief ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei in Richtung des Gemeinschaftsraums. Dort angekommen, lief ich an den anderen vorbei und rannte die Wendeltreppe hinauf. „Tara!", hörte ich Lily und Remus noch rufen, aber ich drehte mich nicht um. Ich ließ mich auf mein Bett fallen und vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Die Vorhänge zog ich zu. Ich hörte, wie die Tür aufging. „Tara, Sirius-", fing Lily an, aber ich unterbrach sie. „Lass mich in Ruhe, Lily." Sie stand noch eine Weile still da und dann hörte ich, wie ihre Schritte den Raum verließen.
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it's just black | Rumtreiber
Fanfiction[2016 - ...] Tara Martinez wird nach den Sommerferien die 5. Klasse in Beauxbatons besuchen. Zumindest glaubt sie das, bis sie erfährt, dass ihre Familie nach Großbritannien zieht und sie dann Hogwarts, das dortige Internat für Hexen und Zauberer, b...