Tara
Ich weinte noch lange und schlief dabei irgendwann ein. Als ich am nächsten Tag aufwachte, zog ich die Vorhänge leise beiseite und bemerkte, dass ich die einzige im Schlafsaal war. Ich schaute auf meine Uhr, sah, dass es bereits 11:57 Uhr war und lief dann ins Bad. Dort wusch ich mir mein Gesicht und deckte mit Schminke meine Augen ab, die sehr geschwollen und rot vom Weinen gewesen waren. Nachdem ich mir Klamotten angezogen hatte, verließ ich den Schlafsaal und lief die Wendeltreppe hinunter. Im Gemeinschaftsraum saßen die Rumtreiber und Lily, aber ich konnte an denen unbemerkt vorbeischleichen, da sie sehr angeregt über etwas zu diskutieren schienen. Ich entschied mich zur Küche zu gehen, da ich ja das Frühstück verpasst hatte. „Miss Martínez, Fipsy ist höchst erfreut sie wieder zu sehen." „Hey, Fipsy." Ich lächelte und einige Hauselfen drückten mir einen Teller voll mit Essen in die Hand. Ich bedankte mich und fing an, zu essen. Ich redete noch eine Weile mit Fipsy über dies und jenes und verließ dann die Küche wieder. Als ich den Korridor verließ, dachte ich über Louna nach und wie es ihr wohl gehen würde. Da kam mir eine Idee. Ich lief zu Dumbledores Büro und sagte das Passwort, das er zum Glück seit der Beerdigung nicht geändert hatte. Ich klopfte und öffnete die Tür. „Miss Martínez, es ist eine Überraschung, Sie hier zu sehen." Er lächelte mich an. „Guten Morgen, Dumbledore. Ich wollte fragen, ob es möglich ist, den Tag heute bei Andromeda zu verbringen?" Dumbledore sah mich mit einem traurigen Lächeln an und nickte dann. „Natürlich, wie geht es Ihnen sonst?", fragte er, während er das Flohpulver aus seinem Schrank holte. „Ganz gut, denke ich, also den Umständen entsprechend." Er hielt mir den Beutel hin und ich nahm mir ein wenig Flohpulver. „Seien Sie bitte vor 17 Uhr wieder hier und grüßen Sie alle ganz lieb von mir." Er lächelte mir zu, ich nickte und flohte dann.*
„Guten Abend, Martínez." Ich lief gerade auf Malfoy zu, der wieder auf dem Korridor gegenüber der Bibliothek saß. „Guten Abend, Malfoy." Ich ließ mich neben ihm an der Wand nieder „Ich dachte schon, du würdest nicht kommen." Ich zuckte mit den Schultern. „Eigentlich hatte ich auch nicht vor, zu kommen", sagte ich gleichgültig. „Und trotzdem hat meine Präsenz in deinen Gedanken dich nicht in Ruhe gelassen und dich letztendlich davon überzeugt, hierher zu kommen." Ich sah ihn an und verdrehte die Augen. „Ich kann auch gehen, wenn dir das lieber ist", sagte ich, genau so wie er es am Tag zuvor getan hatte. Er reagierte nicht auf meine Aussage. „Glückwunsch zum Sieg." Ich sah ihn perplex an. Wie kam er denn jetzt darauf? „Äh, danke?" Er starrte mir direkt in die Augen und setzte einen hochmütigen Blick auf. „Wir hatten wohl die falsche Taktik, sonst hätten wir gewonnen." Ich lachte kurz. „Ja, genau." Er zog die Augenbrauen hoch. Ich setzte ein spöttisches Lächeln auf. „Schmeichelhaft." Warum redet er die ganze Zeit in Rätseln? Er schien auf eine Reaktion von mir zu erwarten. Ich stöhnte genervt. „Und was genau ist schmeichelhaft?" Er grinste zufrieden. „Dass du extra für mich hierher kommst, obwohl schon seit einer Viertelstunde Sperrstunde ist." Mir fiel die Kinnlade herunter. Wie konnte man so eingebildet sein? „Oh ja, total schmeichelhaft", sagte ich mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme. „Das würdest du nicht für jeden Jungen tun, stimmt's?" Er grinste wieder hochmütig. „Was ist deine Mission, Malfoy?", fragte ich genervt. „Das wirst-", fing er an, doch er wurde von einem Miauen unterbrochen. „Mrs Norris", sagte ich und stand schnell auf. Das konnte nur bedeuten, dass Filch nicht weit weg war. Auch Lucius schien das zu bemerken und stand ebenfalls auf. Wir liefen in die entgegengesetzte Richtung von Mrs Norris zu den Treppen. „Man sieht sich, Martínez, spätestens beim Ball!"
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it's just black | Rumtreiber
Fanfiction[2016 - ...] Tara Martinez wird nach den Sommerferien die 5. Klasse in Beauxbatons besuchen. Zumindest glaubt sie das, bis sie erfährt, dass ihre Familie nach Großbritannien zieht und sie dann Hogwarts, das dortige Internat für Hexen und Zauberer, b...