chapter four ✓

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Tara
Ich wurde durch laute Gespräche wach. Als ich die Augen öffnete, befand ich mich im Gemeinschaftsraum. Auf dem Sofa neben mir saßen Sirius, James und Remus. Peter saß auf einem Sessel gegenüber von mir und betrachtete seine Finger, als ob sie das Spannendste der Welt wären. Sirius grinste mich verschlafen an, Remus lächelte nur und James sah auf etwas hinter mir. Ich drehte mich um. Dort standen Lily und Alice. „Was ist passiert? Wieso starrt ihr mich so an? Habe ich etwas verpasst?", fragte ich nervös, weil mich jeder anstarrte. „Heute ist dein Geburtstag!", rief Remus. „Hast du den etwa vergessen?", fragte Alice lachend. Ich schaute zum Kalender auf dem schwarzen Brett und sah das Datum. Dort stand schwarz, naja eher rot auf weiß 23.09.1975. „Happy Birthday to you, happy Birthday to you. Happy Birthday liebe Tara. Happy Birthday to you", sangen Remus, James, Sirius und Peter. Ich musste grinsen. Lily blickte nur genervt zu James, während Alice ebenfalls grinste. „Danke, wo ist mein Geburtstagskuchen?", fragte ich, worauf ich verdutzte Blicke bekam. „In Beauxbatons bekommt man an seinem Geburtstag einen Kuchen. Ist das hier nicht so?", fragte ich. „Nein, man bekommt hier Geschenke von Freunden, aber keinen Geburtstagskuchen", klärte mich Lily auf. „Können wir dann essen gehen? Ich bin nämlich hungrig", sagte ich. „Pack erst deine Geschenke aus!", sagte Sirius. „Wir gehen lieber erst frühstücken, Black. Tara mutiert zu einem Ungeheuer, wenn sie nichts zu Essen bekommt", sagte Lily lachend. Ich grinste leicht und verließ den Gemeinschaftsraum mit meinem Gefolge, bestehend aus Lily, Alice und den Rumtreibern.
Am Abend saß ich mit Lily, Alice und Remus auf den Sofas vor dem Kamin, den Rest der Rumtreiber hatte ich vergrauelt. Von Lily und Alice hatte ich ein Buch bekommen, da sie der Meinung waren, dass ich es ja vielleicht doch lesen würde, wenn mir langweilig würde. Von den Rumtreibern hatte ich nichts bekommen, da sie erst heute morgen von meinem Geburtstag erfahren hatten. Und dann gab es noch die Geschenke von meiner Familie, Xenia und einigen anderen. „Wie spät ist es eigentlich?", fragte ich nach einiger Zeit. „21:45 Uhr, warum?", fragte Alice. „Ich muss noch einen Brief an meine Eltern abschicken. Um 22 Uhr darf man doch nicht mehr auf den Gängen rumlaufen, oder?", log ich. „Stimmt, soll ich mitkommen?", fragte Lily. „Nein, passt schon. Ich kenn mich hier mittlerweile ganz gut aus", versuchte ich mich rauszureden. „Okay, dann bis gleich. Gemeinschaftsraum oder Schlafsaal?", fragte Lily. „Mir egal, sehe ich dann ja. Bis gleich", sagte ich und verschwand aus dem Gemeinschaftsraum. Natürlich wollte ich mich mit Peeves treffen. „Guten Abend, Tara. Wie ich hörte, hast du heute deinen Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch auch von mir", sagte Peeves, als ich den verlassenen Klassenraum betrat. „Guten Abend, Peeves. Und danke" „Ich habe meinen Teil des Streiches erfüllt. Am Montag wird es dann so weit sein", sagte Peeves schadenfroh grinsend. Ich musste lächeln und sagte: „Ich freue mich schon. Meinen Teil hab ich auch so gut wie erfüllt." „Ich denke du musst zurück zum Gemeinschaftsraum, Tarii. Ich freue mich auf Montag." Mit diesen Worten verschwand Peeves durch die nächste Wand. Ja, Montag würde der beste Tag des gesamten Schuljahres sein. Obwohl, vielleicht plane ich ja noch bessere Streiche.
„Hey ihr ‚Rumtreiber'. Was macht ihr eigentlich so als Gang?", fragte ich, als wir am nächsten Tag mit den Rumtreibern am See saßen und Hausaufgaben machten. „Unsere Spezialität sind Streiche", antworteten Sirius und James synchron. Ich nickte. „Und du? Du hattest bestimmt auch einen Titel in Beauxbatons. Ich meine den hat doch jeder", fragte James. „Äh...ich denke Zaubertränkemeisterin. So hatte mich Madam Gabriella einmal genannt", log ich. Dabei dachte ich an Xenia. „Verdammt!", rief ich. „Was ist los?", fragten alle besorgt. „Ich hab ganz vergessen, Xenia zu schreiben!", rief ich. „Xenia?", fragte James. „Meine beste Freundin aus Beauxbatons!" „Hier hast du Pergament. Schreib ihr jetzt schnell einen Brief." „Danke Lily." Dann begann ich zu schreiben.

Hey Xenia,
Es tut mir leid, dass der Brief erst jetzt kommt. Ich habe dich ganz vergessen. Verstehe das bitte nicht falsch. Ich meine natürlich, dir zu schreiben. Jedenfalls habe ich neue Freundinnen gefunden, die dir gefallen würden, und sogar einen Jungen kennengelernt, der ausnahmsweise mal ganz nett ist. Er heißt Remus. Er gehört zu den ‚Rumtreibern'. Eine Gang, die aus vier Personen besteht und anscheinend Streiche spielt. Ich warte schon auf deren ersten Streich. Ich hab natürlich auch schon einen geplant, aber davon erzähle ich dir Montagabend. Da führe ich den nämlich durch. Ich habe den zusammen mit Peeves, dem Poltergeist hier, geplant. Er ist ziemlich nett und ich kann nicht verstehen, warum niemand mit ihm befreundet ist. Jedenfalls fühle ich mich hier in Hogwarts richtig wohl. Aber mit dir wäre es natürlich hundertmal schöner. Ich habe dich lieb.
Deine Tara

Ich faltete den Brief zusammen und pfiff zweimal laut. Die anderen schauten mich verwirrt an. Dann sahen sie eine Eule aus der Eulerei, die direkt auf uns zu kam. „Zimtschnecke, die Eule meiner Familie", stellte ich die Eule vor, die mittlerweile auf meiner Schulter gelandet war. „Bring den bitte zu Xenia nach Beauxbatons, Zimtschnecke", sagte ich zur Eule und band den Brief an ihr Bein. Sie flog los. „Wie kommt man bitte auf den Namen Zimtschnecke?", fragte Sirius. „Ich war 5", antwortete ich lachend. Das reichte als Antwort vollkommen aus.
Am nächsten Montag wachte ich früh auf, da ich ja noch etwas erledigen musste. Ich stand auf und verließ den Gryffindorturm. Ich lief durch ganz Hogwarts und verpasste allen Statuen BH's, Kleider oder ähnliches. Das war jedoch nicht alles, was ich geplant hatte. Zwischendurch schoss ich einen ganz bestimmten Zauber auf die Fenster. Sobald ein Schüler in ein vom Zauber betroffenes Fenster schaute, würde ihm ein Bart wachsen oder falls ein Bart schon vorhanden war, würde dieser bunt werden. Ich stellte mir Dumbledore mit blauem Bart vor und grinste vor mich hin. Während ich so durch die Gänge marschierte, sang ich leise die Hogwartshymne. Die Hymne hatten mir James und Sirius beigebracht und sie ist definitiv die beste Schulhymne, von der ich je gehört habe. „Hogwarts, Hogwarts, warzenschweiniges Hogwarts. Bring uns was Schönes bei. Ob alt und kahl oder jung und albern, wir sehnen uns Wissen herbei..."
Nach einer knappen Stunde war ich fertig. Ich ging zurück in den Schlafsaal und legte mich schlafen. Es sollte ja niemand wissen, dass ich für all das verantwortlich war. „Guten Morgen, Tara. Aufstehen!", weckte mich Lily. Ich ließ die Augen geschlossen und reagierte nicht. „Frühstück!", rief Alice und keine Sekunde später stand ich in der Tür. Mist! Essen war meine Schwachstelle. „Willst du so zum Frühstück gehen?", fragte Lily. Ich sah an mir herunter. Ich trug eine schwarze enge Jogginghose und einen grauen Pullover, der mir viel zu groß war. „Was ist denn daran so falsch?", fragte ich. „Du hast in den Klamotten bereits geschlafen", bemerkte Alice. „Ja und? Ich zieh mich nach dem Frühstück um." „Ist ja deine Sache." Ich nickte und konzentrierte mich. Kurze Zeit später hatte ich einen lässigen Dutt, der trotzdem gut aussah und war leicht geschminkt. „Jetzt kommt! Wir sind spät dran!", rief Lily.
Auf dem Weg zur Halle schaute ich nicht aus den Fenstern. Letztendlich hatte ich jedes Fenster verzaubert, damit es auch wirklich jeden treffen würde. Als ich zu Lily und Alice sah, bemerkte ich, wie Alice verzweifelt versuchte einen Bart zu entfernen. Nun war ich an der Reihe, meine Schauspielkünste unter Beweis zu stellen. Ich blickte absichtlich in ein Fenster. Da ich wusste, dass der Zauber um Punkt 18 Uhr während des Abendessens aufgehoben war, machte ich mir keine Sorgen. Dann lief ich normal weiter. Lily jedoch war aufgefallen, dass mir ein Bart gewachsen war. „Hey Tara! Dein Gesicht! Du hast jetzt auch einen Bart!", rief sie. Ich fasste an mein Gesicht und tat, als würde ich mich erschrecken. Lily und Alice glaubten es. Unterwegs bekam Lily auch noch einen Bart. Sehr froh war sie darüber nicht gerade. Als wir in der Halle ankamen, musste ich mir ein Lachen verkneifen.

it's just black | RumtreiberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt