Kapitel 50

502 38 10
                                    

Novalie hatte einen angenehmen Morgen.

Nachdem sie sich in aller Ruhe angezogen hatte, band sie ihre Haare zusammen.

Sie band ihre Haare normalerweise nicht gerne zusammen, aber offen verdeckten sie die Padawankette auf die sie so stolz war.

Also kamen ihre schwarz grauen haare in einen Zopf.

Die grauen Strähnen in ihrem Haar mochte sie gerne. Sie waren die einzige sichtbare Sache die aus ihren Hybriden Genen resultierte.

Und sie war stolz darauf eine Hybridin zu sein.

Nicht viele Hybriden überlebten lange. Sie verstand nicht viel vom gentechnischen Hintergrund, aber so viel wusste sie.

Ihre eigenen Gene waren unglaublich mutiert, deshalb konnte man auch nicht wirklich sagen von welchen Spezies sie abstammte. Aber die mutierten Gene hatte ihr in jungen Jahren das Leben gerettet.

Es hatte nicht ewig geholfen. Sie erinnerte sich, das als sie jünger war, vielleicht fünf oder sechs, da hatte sie Wochen in Bacta-Tänken oder Heiltrancen verbringen müssen, um nicht zu sterben.

Sie musste fast täglich in der Medi-station aufkreuzen und viel zu viele Medikamente nehmen, so viele davon mit üblen Nebenwirkungen.

Sie hatte alle möglichen Arten von Anfällen und Schmerzattacken gehabt manchmal war sie urplötzlich bewusstlos geworden.

Sie erinnerte sich noch, dass als sie neun war plötzlich ihre Lungen kollabierten.

Sie wäre wohl gestorben, wäre sie nicht zufällig vor einem Heiler umgefallen.

Sie hatte danach zwei Monate intubiert verbracht, bis die Heiler es geschafft hatten, dass ihre Lunge vernünftig arbeitete.

Das war auch einer der Gründe warum sie so weit hinterherhinkte. Sie  war einfach so selten dazu gekommen zu trainieren.

Immerhin waren Anou und Zito an ihrer Seite gewesen.

Und letztendlich war das alles auch der Grund warum sie so stolz darauf war eine Hybridin zu sein.

Denn sie hatte überlebt.

Sie hatte sich durch all das durchgekämpft und hatte es geschafft.

Es war der eine Beweis den sie hatte, das sie zumindestens etwas stark war.

Sie war eine vierzehn Jahre alte Hybridin und sie lebte!

Das letzte Mal das sie wegen ihrer Gene auf die Medi-station musste war vor vier Jahren gewesen.

Die Heiler meinten sie wäre nun wohl aus dem gröbsten raus.

Sie strich noch einmal über eine graue Strähne, die sich gelöst hatte, bevor sie sie zurück in den Zopf band.

Dann verließ sie ihr Quartier um Frühstück zu finden.

Ob die Cantine wohl noch aufhatte?

Ja, das hatte sie.

Novalie suchte sich ein paar der übrig gebliebenen Früchte zusammen und setzte sich dann in eine Ecke um zu essen. Die Cantine war schön leer um diese Zeit.

Nach dem langgezogenen Frühstück ging sie ins Archiv.

Sie genoss dabei jeden Schritt, den sie spürte bei jeder Bewegung, wie die Padawankette leicht gegen ihr Ohr viel.

Nach einem guten Buch machte sie sich auf den Weg zurück in ihr Quartier.

Sie wollte unbedingt die neue Zeichenkohle ausprobieren.

Also holte sie dort ihr Notizbuch heraus und begann zu zeichnen.

Erst als sie ungefähr halb fertig war mit dem Bild wurde sie unterbrochen.

Es klopfte.

"Ja?" fragte sie und noch bevor sie sich ganz umdrehen konnte war die Tür schon offen und etwas sprang sie an.

Anou.

"Wo bist du gewesen?! Wir haben dich die ganze Woche über gesucht! Du warst nicht in deinem Quartier! Auch nicht Abends! Und wir konnten dich nirgendwo im Tempel finden. Wir sind vorgestern sogar um 0400 aufgestanden um dich bei deinem Quartier abzufangen, aber du warst schon weg!" fing die Smaragdäugige ihren Redeschwall an.

Zito stand schmunzelnd hinter ihr.

Novalie wollte zur Antwort ansetzten, aber Anou redete einfach zu schnell.

Also wartet Nova geduldig, bis ihre Freundin eine Atempause machte.

Das dauerte erstaunlich lange.

Dann antworte sie. "Ich war trainieren."

Anou guckte verdutzt. Wie sie es fast immer tat, wenn Novalie auf einen Minutenlangen Redeschwall mit einem Satz antwortete.

"Das ist alles? Du warst Trainieren? Von Morgens vier bis abends zweiundzwanzig?"

Anou nickte. "Du weißt doch wie sehr ich hinterherhinke"

Mit der Antwort gab Anou sich zufrieden. Nicht weil sie nicht eine genauere haben wollte, sondern weil sie nicht auf Novalie herumhacken wollte.

"Und wie war Unterricht ohne mich?" fragte die junge Padawan dann zurück.

Und von einem Moment in den anderen brachen Anou und Zito beide in Gelächter aus.

Auch Ceo gab fröhliche Töne von sich.

Novalie sah alle drei verwirrt an.

"Naja... Padawan Katoonis Meister hat unsere Gruppe für die Woche übernommen, damit Katooni sich auf ihre eigenes Training konzentrieren kann..." setzte Anou an.

"Meister Windu meinst du?" fragte Nova. Die sich plötzlich an doe Unterhaltung ihrer eigenen Meisterin mit diesem erinnern musste.

Zito nickte.

"Er hat uns Shien gezeigt. Alle Schritte. Es war eigentlich relativ okay. Ceo hat mir ein bisschen geholfen, aber Sienna hatte echt Probleme."

Das konnte Nova sich vorstellen. Shien war eine Form die sich darauf konzentrierte Blasterfeuer auf den Angreifer zurückzulenken. Und auch wenn Sienna super mit fast allem anderen war, gut zielen konnte sie nicht.

"Meister Windu hat richtig auf ihr rumgehackt." fuhr Zito fort. "Also nicht im gemeinen Sinn, aber er hatte alle zwei Minuten was an ihrer Form zu meckern. 'Du machst das komplett falsch' 'du musst deine Schritte besser planen' 'stell dich vernünftig hin' 'halt dein Schwert richtig' 'pass besser auf' ..."

er wurde von Anou unterbrochen. "... naja irgendwann hatte sie genug. 'Ich bin keine Versagerin!' hat sie geschrieen und ist aus dem Raum gestampft. Das lustige war, das er eigentlich genau ihre Art gegen sie benutzt hat. Er war zwar nicht so gemein, aber er hat genauso auf ihr rumgehackt wie sie sonst auf dir. Nur halt ohne Schimpfwörter und sie ausdrücklich als Feigling zu bezeichnen..."

Jetzt wurde sie wieder von Zito unterbrochen.

"Nur das sie damit nicht zurecht kam. Ich hätte nicht gedacht Sienna mal so wütend zu sehen."

Novalie hatte kaum gemerkt wie sich ein Lächeln auf ihr Gesicht geschlichen hatte.

Sie wusste zwar, das es gemein war sich über so etwas zu freuen.

Aber das Sienna ihre eigene Art zu spüren bekam gab ihr doch ein Quäntchen Genugtuung.

Sie hatte ihr so oft weh getan, vielleicht hörte sie jetzt ja endlich damit auf?

I care for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt