Kapitel 61

258 19 7
                                    

Nova war sich nicht sicher ob sie eingeschlafen war oder bewusstlos geworden.

Als sie aufwachte fühlte sie sich wie schwerelos.

Es war angenehm warm.

Wo war sie...?

Sie schreckte hoch.

Dann lief auf einmal etwas in ihren Mund. Sie versuchte zu atmen, doch schluckte nur noch mehr von dem komisch schmeckenden Wasser.

Sie strampelte verzweifelt und versuchte an Luft zu kommen, ihr Atem wurde immer hektischer und beförderte immer mehr Wasser in ihre Lungen.

Dann griffen plötzlich zwei Arme und sie spürte wie Luft ihren Mund erreichte. Hektisch spukte sie das Wasser aus, hustete heftig um auch den Rest aus ihren Lungen zu bekommen.

Ein merkwürdiges kribbeln zog durch ihren Körper. Dann floss mit einem Mal der Rest des Wassers aus ihrem Mund. Sie beruhigte sich etwas und blickte hoch.

Über ihr war das Gesicht von Ahsoka. Diese hielt sie fest in ihren Armen.

Ruhe strich durch Novalie und sie hörte auf um sich zu treten.

Ahsoka lockerte ihren Griff "Beruhig dich kleines. Du bist in einer Medi-station der Leditheas. Es ist alles gut."

Nova nickte etwas. "M...mein Bein..."

"Dein Bein wird heilen. Es tut noch eine Weile weh, aber nichts schlimmes."

Sie nickte etwas.

Ahsoka lächelte sie warm an. "Komm, bringen wir dich zurück zu deinem Zimmer."

"Wo..wo sind wir jetzt" zum ersten Mal schaute Novalie sich in dem Raum um in dem sie war.

Die Wände waren weiß wie Perlmutt. Große Fenster säumten die Seiten und ließen warmes Sonnenlicht hereinscheinen. Bunte Blumen saßen in länglichen Beeten vor den Fenstern.

Sie selbst lag in einer Art Becken. Das Wasser schien im ersten Moment kristallklar, bis Nova den leichten grünschimmer darin bemerkte. Auch kleine Blätter schwammen darin herum.

"In einem Heilbad. Um deine Heilung zu beschleunigen."

Ahsoka hob sie sanft aus dem Becken und setzte sie an den Rand. Dann kletterte sie selbst heraus.

"Wie fühlst du dich kleines?"

"Besser.... Ich ... mein Bein tut nicht mehr so schlimm weh wie als ich..." sie konnte den Satz nicht beenden, denn die Worte blieben ihr im Hals stecken.

Der Lauf. Sie dachte an diesen schrecklichen Blasterlauf.

Bevor sie überhaupt anfangen konnte zu zittern hatte Ahsoka sie schon fest in den Arm genommen.

Sie sagte kein Wort, aber das brauchte Nova gerade auch nicht.

Sie hielt sie fest im Arm, gab ihr Sicherheit. Es war als könnte nichts in der Galaxis ihr zu nahe kommen.

Und dann... nun dann begann Ahsoka zu singen. Naja nicht wirklich singen. Sie summte eher.

Es war ein leises, sanftes summen, eine Melodie die Nova noch nie gehört hatte.

Sie war beruhigend.

Erst jetzt merkte Novalie dass sie sich so auf das Summen konzentriert hatte, dass sie ihre Angst komplett vergessen hatte.

Es war schön... so beschützt zu sein dachte sie sich.

Dann wurde sie hoch gehoben.

Ahsoka war, ihre Padawan noch immer in den Armen, einfach aufgestanden.

"Komm, bringen wir dich zurück in dein Zimmer, du solltest etwas schlafen."

Nova sah ein wenig hoch "aber ich bin doch gerade erst aufgewacht?"

"Stimmt schon, aber du hast dich ziemlich ausgelaugt da unten. Waren es mehr Tharin'ka als erwartet?"

Beschämt wendete die junge Padawan ihren Blick ab.

Naja, sie versuchte es jedenfalls. Besonders lange klappte das nämlich nicht, denn Ahsoka drehte Novas Gesicht mithilfe der Macht zurück.

"Du bist gemein..." murmelte das Mädchen, mehr zu sich selbst als zu Ahsoka. Dann stockte sie. Das hatte sie gerade nicht wirklich gesagt oder? Sofort schoss ihr Röte ins Gesicht und sie versuchte es erneut abzuwenden.

Klappte aber nicht.

"Ich weiß" meinte Ahsoka schmunzelnd.

Ihr Brustkorb vibrierte leicht unter ihrem leichten Lachen.

Es war ein beruhigendes Gefühl.

Ohne es zu merken hatte sich auch auf Novas Gesicht ein leichtes schmunzeln gestohlen.

"Es waren nicht mehr Tharin'ka... ich hab einfach nur Panik bekommen."

Die Togruta nickte leicht. "Das ist gut."

Dann lachte sie auf, als sie Novas verwirrtes Gesicht sah.

"Ach Nova, du brauchst mich gar nicht so anzusehen. Denk nach. Das bedeutet das du dich nicht geirrt hast als du ruhig warst. Panik bekommt jeder mal. Du solltest mich manchmal sehen. Schlimmer als ein Kleinkind mit Albträumen."

In der Tat, das beruhigte die Padawan ein wenig.

"Ihr... ihr seid die beste Meisterin die ich mir hätte wünschen können..." murmelte sie verlegen.

Sofort wurde Ahsokas Blick sanfter. "Das ist lieb das du das sagst kleines" meinte sie, kickte währenddessen mit dem Fuß eine Tür auf.

"Aber ich sollte eigentlich nicht einmal eine Meisterin sein."

Sie klang fast schon sachlich als sie das sagte. Das war kein glauben, das war ein Fakt.

"Wie meint ihr das...?" fragte sie leise.

"Das ist eine Geschichte für ein andermal. Jetzt kleines ist Schlafenszeit"

Nova quiekte überrascht als sie auf eine sanfter Matratze fallen gelassen wurde.

"Irgendwann erzähle ich sie dir mal. Okay?"

Die Hybridin nickte "okay." dann wurde ihr durch die Haare gewuschelt.

"Erst einmal solltest du dich jetzt aber ausruhen. Wenn du willst kann ich dir eine andere Geschichte erzählen. Nur wenn du so etwas magst natürlich"

Begeistert nickte sie. "Ich mag Geschichten wirklich gerne"

Ahsoka lächelte "Na dann... welche darf es denn sein..?"

Nova überlegte ein wenig. "Wer hat dich auf die Idee gebracht Geschichten zu erzählen?"

Guten Nacht Geschichten waren nicht gerade unter den üblichen Praktiken im Tempel.

"Nun... ich hab sehr viel Zeit meines Lebens außerhalb des Tempels verbracht. Einige Zeit darunter bei Zivilisten." Sie sah fast schon nostalgisch aus, während sie Nova in eine Decke einkuschelte.

"Einer jungen Frau, Aná war ihr Name. Wir haben viel Zeit miteinander verbracht."

Fertig mit dem einkuscheln setzte sie sich nun an die Seite von Novas Bett.

"Sie hat jeden Abend Geschichten erzählt. Von Reisen die sie unternommen hatte, von Wesen denen sie begegnet ist. Manchmal auch von Orten und Abenteuern die nie existiert haben."

Nun war es Ahsoka die den Blick etwas abwandte

"Mir ging es zu der Zeit nicht sehr gut. Ich hatte einige Probleme die mir zu dem Zeitpunkt unlösbar erschienen. Die Geschichten haben mir damals sehr geholfen. Nun, und als ich dann Tante geworden bin hab ich es weitergegeben."

I care for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt