I care for you

Kapitel 37

Nach dem Essen war Ahsoka gleich wieder eingeschlafen.

Sie war unglaublich müde.

Wie sie von Aná erfahren hatte, hatte diese sie gut zweihundert Klicks vom Tempel entfernt gefunden, sie musste die ganze Strecke gerannt sein.
Sie musste Stundenlang gerannt sein. Genau konnte sie sich nicht erinnern.

Der Schlaf tat ihr gut. Im Tempel bekam sie nicht viel. Jedenfalls nicht soviel wie sie brauchte.

Aná lächelte leicht darüber, als sie ihre kleine Bo'ti wegdämmern sah.

Vorsichtig nahm sie Ahsoka hoch, welche davon aber nicht aufwachte, und trug sie zurück in ihr Bett.

Sie kuschelte sie in die Decke ein und schaltete das Nachtlicht an.

"Bolnan gu bo'ti"

Ahsoka antwortete nicht darauf, offensichtlich nicht, wie auch wenn sie schlief, aber anders als vorher, lag nun ein Lächeln auf ihren Lippen.

Aná blieb noch eine Weile an der Bettkante sitzen, um sicherzugehen, dass Ahsoka keinen Albtraum hatte, dann ging sie in die Küche um den Tisch abzuräumen.

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Anou seufzte.

Ihr war stinklangweilig.

Novalie hatte ihnen nicht viel weiteres sagen können, außer dass sie von Tatooine kam und ihre Eltern tot waren. Und das war auch nur, was dem Jedi gesagt wurde, der sie aufgelesen hatte.

Da sie den Namen dieser Lou trug, vermuteten die Kinder nun dass Novalie mit ihr verwandt war. Vielleicht hatte derjenige der sie den Jedi übergab nicht gewusst das Lou der Vorname Lous gewesen war.

Etwas besseres viel ihnen nicht ein und nachdem das Rätsel jetzt gelöst war, wandten sie sich wieder anderen Sachen zu.

Was ja auch schön und gut war.

Aber 'sich anderen Sachen zuwenden' hieß in Zitos Fall an Ceo, seiner Drohne, rum zu basteln, wobei er sich so tief in die Technick vertieft hatte, dass er nichts mehr um sich herum mitbekam.

Und in Novalies Fall über das Datenpad gebeugt zu sitzen, dass sie von Padawan Marine bekommen hatte und die Sprache der Ava'Su zu lernen.

Anou konnte sie leise fremdartige Wörter vor sich hin murmeln.

Novalie konnte viele Sprachen. So viele, dass Anou sich nicht mal alle Namen merken konnte. Wie Novalie sich auch die Sprachen dazu merkte war ihr ein Rätsel.

Oder wie Zito noch mehr Technik in seine Drohne quetschte.

Er baute schon an Ceo seit er im Tempel war.

Ursprünglich war die Drohne mal ein Trainingsdroide gewesen. Zito hatte diese mit ins Jünglingsquartier geschmuggelt und bastelte seit dem daran rum.

Er war mit fünf in den Tempel gekommen. Damals bestand sein rumbasteln noch aus einfachen Sachen wie Kabel auszutauschen, aber mit der Zeit hatte er mehr und mehr Funktionen eingebaut.

Inzwischen war Ceo gut doppelt so groß wie damals und tentakelartige Beine hingen von ihm herab.

Zito hatte sich offenkundig an der Bauart eines Spionagedroiden orientiert.

Auch hier versagte Anous Gedächtnis wieder. Sie hatte längst den Überblick verloren, was für Fähigkeiten Ceo inzwischen hatte.

Ihr Gedächtnis war gelinde gesagt nicht das beste. Um genau zu sein war es schrecklich.

Genau wie ihre Sprachbegabung und ihre technischen Fähigkeiten. Wie ihre Flugkunst und nunja... so ziemlich alles.

Sie bewunderte Novalie für ihre Beständigkeit immer weiterzulernen, selbst wenn sie scheiterte. Oder Zitos Besessenheit davon etwas zu Ende zu bringen.

Sie konnte das nicht. Sie versuchte wieder und wieder etwas anderes, sobald sie vom ersten frustriert war, aber in nichts war sie wirklich gut.

Vielleicht passabel, aber nicht so leidenschaftlich begeistert, wie Zito mit seiner Technik.

Sie wünschte sich das zu können... etwas so zu lieben, dass man es immer zu tun wollte.

Sie lehnte den Kopf nach hinten gegen die Wand zu ihrem Rücken und schloss die Augen.

Ohne den geringsten Widerstand glitt sie ins off.

Aber es fühlte sich anders an als sonst.

Nicht weil sich das off verändert hatte, sondern durch die Vorstellung, dass vielleicht auch Meisterin Tanos Geist hier umherwandern könnte.

Novalie hatte recht. Wenn sie dass off geblockt hatte musste sie es kennen. Oder sehr sehr weit weg sein, aber das war sie ja offenkundig nicht gewesen.

Das off war hell im Tempel. Unzählige leuchtende Signaturen liefen wie Lampen herum.

Mit geübter Leichtigkeit glitt Anou durch das, was sie wie flüssige Luft wahrnahm.

Die Unterbewusstsein von tausenden von Wesen, verbunden in einer unwirklich scheinenden Gedankensphäre.

In den Farben ihrer Signatur getüncht liefen die Leute herum.

Das off war der einzige Ort wo Signaturen Farben hatten, aber Anou konnte sie nicht deuten. Sie könnte sie höchstens für Novalie mitbringen, damit diese das tun könnte.

Es war von Zeit zu Zeit schwer zu erkennen wer wer war.

Sie konnte es nicht sehen.

Nur die Leute, mit deren Unterbewusstsein und Farben sie vertraut war, die konnte sie benennen.

Sie ließ den Farbenwirbel, der Novalie war, mit ihrem dominanten Violett, dass die unzählige anderen Farben die sie trug überstrahlte und Zito, mit seinem beruhigenden Orange zurück und ließ ihren Geist weiter durch den Raum wandern.

Sie lächelte, als sie den Wirbel entdeckte, der zu Sienna gehörte. Ein blau, zu blass für Wasser aber zu dunkel für den Himmel, dass sich mit einem gelbgrün um einen lilafarbenen Kern drehte. Ein helleres lila als das violett von Novalie, aber viel zu dunkel für Lavendel.

Sienna war immer leicht zu finden, ihre Kombination war... speziell. Anou fand sie nicht oft.

Am Anfang hatte Anou bei jeder Person nur eine Farbe sehen können, aber je mehr sie übte, desto vielfältiger wurde was sie sah.

Sie glitt weiter auf Serena zu und fragte sich insgeheim schon, was diese wieder für Gerüchte aufgeschnappt hatte.

Die wenigste bedachten, wie viel unnötiges sich über den Tag im Unterbewusstsein ansammelte, bis man Schlafen ging um es zu säubern. Und selbst dann noch.

Das machte es sehr unterhaltsam darin herumzustöbern.

Anou beschäftigte sich also damit und war dabei auch ganz froh die Ideen für die nächste Gemeinheit aufzuschnappen, die Sienna plante. Dann könnten sie selbst und die anderen sich fern halten.

Das off ließ gerne mal auch bewusste Gedankengänge oder Erinnerungen durchsickern, da war es nicht sonderlich streng mit den Regeln.

Wie Anou selbst, schließlich war es im Tempe nicht grad gern gesehen in fremden Köpfen rumzustöbern.

Manchmal fand sie sogar echt spannende Dinge.