Kapitel 11 - Fortschritte

348 19 14
                                    

Die letzten paar Tage verbrachte ich hauptsächlich mit Kaya und unseren Forschungen und allein beim Gedanken an unseren Fortschritten wurde meine Brust ganz warm vor Stolz. Wir fanden heraus, dass mein Blut im festen Zustand härter war als jedes andere Material (welches wir momentan zur Verfügung hatten verstand sich) und ich konnte mittlerweile viel komplexere Formen machen.

Gestern erst hatte ich es geschafft Kayas Katana zu kopieren und sie beschloss mich in der Schwertkunst zu unterrichten. Heute jedoch verbrachte ich den Tag mit meinem Team und wir saßen auf der Terasse von unserem üblichen Café. Hiko klammerte sich an ihrer Tasse mit Ingwertee, während Akano genüsslich in einen Muffin biss. Schön ausnahmsweise nur mit den beiden etwas zu unternehmen.

"Akanooo~", sang Hiko verschwörerisch und stuppste seinen Oberarm mit dem Zeigefinger an. Auf ihrem Gesicht befand sich ein dreckiges Grinsen und ich hatte eine leise Vorahnung in welche Richtung dieses Gespräch gehen würde. Akano, den Mund voller Essen, hob fragend die Augenbrauen.

"Du bist in letzte Zeit viel mit Sakura unterwegs.", stellte sie fest und nippte an ihrem Tee. Daraufhin liefen Akanos Wangen etwas rot an, was sie zum Lachen brachte.

"Gib es zu, da läuft doch was."

"Nein, wir verstehen uns einfach sehr gut okay? Ich sage ja auch nichts zu dir und Kiba."

Jetzt riss Hiko empört die Augen auf und wedelte mit dem Zeigefinger vor seinem Gesicht rum.

"Ich mache nur so viel mit ihm wegen Akamaru! Hast du den Hund schon mal gesehen?", verteidigte sie sich blitzschnell und der Shinobi ihr gegenüber rümpfte die Nase.

"Ich bin kein Fan von Hunden."

"Weil du seltsam bist. Wie kann man Hunde nicht mögen? (Y/N), sag doch was dazu!"

Beide wandten sich mir zu und ich zuckte unbeholfen mit den Schultern. Die beiden setzten ihre Diskussion fort und ich betrachtete das Dorf über das Geländer der Terasse. Von hier aus konnte man bis zum roten Tor blicken und meine Augen wanderten zu den Menschen unter uns, die von dieser Höhe aus aussahen wie ein Ameisenhaufen.

"Wieso interessierst du dich eigentlich so sehr für mein Liebesleben? Frag doch lieber (Y/N) wie es bei ihr aussieht!", versuchte Akano die Aufmerksamkeit von sich zu lenken und gestikulierte dabei hektisch in meine Richtung. Oh, nein, bitte zieh mich nicht da mit rein.

"Was soll ich denn bitte erzählen? Bei mir läuft nichts.", erwiderte ich einfach und versuchte dabei so gelassen wie möglich zu klingen.

"Das würde ich jetzt nicht behaupten. In letzter Zeit rennen die ziemlich viele Leute hinterher.", sagte er und Hiko nickte eifrig.

"Ach und wer denn?", verlangte ich zu wissen.

"Naruto redet sehr viel über dich."

"Kakashi auch!", warf Hiko blitzschnell ein und ich schüttelte ungläubig den Kopf.

"Und zwischen dir und Iruka lief es doch schon immer gut.", ergänzte Akano noch und ich schirmte meinen Mund mit der Hand ab mit der Hoffnung wenigstens etwas die Röte in meinem Gesicht zu verbergen.

"Ihr spinnt doch.", murmelte ich und beendete somit das Thema

Wir blieben noch den ganzen Tag dort sitzen und als die Sonne anfing unterzugehen, beschlossen wir noch eine Weile durch das Dorf zu schlendern. Da ich mich zwischen den beiden befand, hakte ich mich bei ihnen ein und wir spähten durch die Schaufenster der vielen verschiedenen Läden.

Ein paar Meter weiter vorne sah ich Kaya mit Gai reden. Moment, Gai? Kannten die beiden sich? Wir liefen auf sie zu und sie drehten sich zu uns um, sobald sie uns erkannten.

"Oh, hallo!", begrüßte Gai uns fröhlich und hob grinsend den Daumen. Kaya richtete sich die Brille und mir fiel auf wie viel dunkler ihre Augenringe geworden waren. Besorgt runzelte ich die Stirn und machte mir einen mentalen Notiz sie demnächst dazu zu zwingen sich eine Mütze Schlaf zu gönnen.

"Ihr beide kennt euch also?", fragte ich und sah zwischen ihnen hin und her. Kaya hob die Hände und schüttelte den Kopf.

"Nein, wir sind uns gerade nur zufällig über den Weg gelaufen.", antwortete sie und Gai hob mit einer Hand ein paar Kartons vom Boden auf.

"Ich habe der netten Dame angeboten diese Kisten zu tragen!", erzählte er und deutete mit dem Kinn auf sie. Neugierig hob ich die Augenbraue und musterte die Kartons gründlich.

"Was ist da drinnen?", wollte ich wissen.

"Bücher."

Bei Kayas Antwort verfinsterte sich meine Mine. Das waren mit Sicherheit die Bücher aus der Hokagebibliothek und so wie ich sie kannte, wollte sie sie zum Forschungslabor bringen und dort mal wieder die Nacht durchmachen. Ich schüttelte den Kopf.

"Du solltest lieber schlafen gehen.", tadelte ich sie und ihre Mundwinkel zeigten abrupt nach unten.

"Sag mir nicht was ich tun soll.", entgegnete sie nur und ich wedelte mit meinem Finger vor ihrem Gesicht rum.

"Hast du dich im Spiegel gesehen? Du siehst aus als wüsstest du nicht einmal was Schlaf ist."

Eine lange Zeit starrten wir uns gegenseitig nur an bis sie seufzend die Augen schloss und ihren Nacken massierte.

"Ich bringe sie nur kurz weg und dann lege ich mich hin. Zufrieden?"

Die anderen beobachteten die Szene mit sichtlicher Verwirrung und mit einem knappen Winken setzte Kaya ihren Weg zum Labor fort. Gai verabschiedete sich mit einer Verbeugung ehe er der Kunoichi folgte.

"Wer war das?", ergriff Akano das Wort und sah den beiden Shinobi über die Schulter hinterher.

"Das ist die Frau die mich trainiert. Tsunades Cousine soweit ich das richtig verstanden habe."

"Doch nicht etwa Kaya Senju?"

Ich zog verblüfft die Augenbrauen in die Höhe.

"Du hast von ihr gehört?"

"Natürlich. Sie ist eine richtige Berühmtheit, weißt du? Wir haben alle ihre Bücher Zuhause.", erzählte er und wir liefen weiter.

"Wieso wundert mich das nicht?", murmelte Hiko kopfschüttelnd neben mir.

Am nächsten Morgen wurden wir drei zu Tsunade ins Hauptverwaltungshaus gerufen. Mit unseren Händen hinterm Rücken gefaltet, warteten wir vor ihrem Schreibtisch auf neue Anweisungen.

"(Y/N), Kaya hat mir grünes Licht gegeben und gemeint, dass du nun wieder auf Missionen gehen kannst."

Sie hielt mir ein Dokument hin, welches ich dankend annahm und kurz durchlas. Mein gesamter Körper kribbelte vor Vorfreude und Aufregung und ich unterdrückte mir nur mit ganz viel Mühe und Not ein Grinsen. Endlich wieder eine Mission.

"Ihr müsst nach Suna-Gakure und dem Kazegake etwas von mir geben."

"Und wann?", fragte Akano.

"Jetzt sofort."

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt