Kapitel 31 - Trennung

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Den dritten Tag verbrachte ich zurückgezogen in meiner Wohnung und packte meine Sachen. Verdammt, diese Bude konnte ich echt nicht mehr mein Zuhause nennen so selten war ich hier. Mein Blick fiel auf meinem Schreibtisch im Schlafzimmer. Es wäre womöglich besser ein paar Leuten Briefe zu schreiben.

Der erste war für Tsunade in dem hauptsächlich stand, dass ich wegen meiner Ausbildung für eine Weile weg sein würde. Ich wollte schließlich nicht zum abtrünnigen Ninja ernannt werden, sobald man erfuhr, dass ich das Dorf verlassen hatte. Diese Leute brauchten nun wirklich keinen zweiten Sasuke Uchiha.

Der zweite ging an Kaya. Ich bat sie Kenji aufzunehmen und riet ihr ruhig strenger mit ihm zu sein, während ihres gemeinsamen Trainings. Außerdem erzählte ich noch von der kleinen Box mit dem Geld für die Miete von der Wohnung, die ich in meinem Schlafzimmer versteckt hielt.

Der dritte war für Hiko und Akano bestimmt. Die beiden waren meine besten Freunde und verdienten eine Erklärung. Unsere Freundschaft durfte nicht auseinanderbrechen nur weil ich ihnen meine Pläne verschwiegen hatte bis jetzt.

Es dauerte eine ganze Weile bis ich die Briefe zu Ende schrieb. Die richtigen Worte zu finden stellte eine gewaltige Herausforderung da für die ich länger brauchte als erwartet. Wenigstens musste ich die restiche Zeit nicht mit Warten und Rumsitzen verbringen, denn die Sonne war bereits im Begriff unter zu gehen.

Ich entschied mich meine Uniform und das Stirnband hier zu lassen. Wenn ich untertauchen wollte, musste ich leider auf diese Sachen verzichten. Stattdessen zog ich lockere Freizeitkleidung an, die dunkel genug war, sodass ich nicht auffiel, während ich die Briefe verteilte.

Den für meine Freunde warf ich in Akanos Briefkasten. Er würde im Laufe des nächsten Tages damit zu Hiko gehen.

Den für Tsunade abzugeben war ein wenig komplizierter, denn ich musste mich unentdeckt ins Hauptverwaltungshaus schleichen. Ja, ich nannte es bewusst nicht einbrechen, obwohl es das im Prinzip war. Den weißen Umschlag mit dem Namen des Hokage legte ich auf die Mitte des Schreibtisches.

Soweit so gut, aber ich musste mich beeilen wenn ich Tenjin beim Denkmahl treffen wollte. Im hohen Tempo sprang ich leichtfüßig von Dach zu Dach, um das Krankenhaus schneller zu erreichen. Sich dort den Weg durchzubahnen würde leichter sein, weil es nicht von anderen Shinobi bewacht wurde.

Das Fenster zu Kayas Zimmer stand offen und ich schwang mich am Fensterrahmen rein. Kein Ton war zu hören, als ich wieder auf den Füßen landete und ich hielt mich für einige Sekunden in einer geduckten Haltung auf. Ihr Atem ging noch langsam und gleichmäßig. Gut, dann war sie davon nicht aufgewacht.

Immer noch geduckt, schlich ich mich zu ihr ans Bett und legte den Brief auf die Kommode. Kurz bevor ich wieder rausklettern wollte, hörte ich die Decke rascheln und ich fuhr herum. Kaya saß aufrecht da und starrte mich an.

"Denkst du etwa wirklich, dass du mich mit deinem Getrampel nicht aufwecken würdest?", fragte sie mich tadelnd und ich verschrenkte defensiv die Arme vor die Brust.

"Ach, ich bitte dich. Du wachst sogar auf wenn eine Fliege in Suna-Gakure furzt!", verteidigte ich mich sofort und sie rollte mit den Augen.

"Ja, schrei ruhig weiter so rum und weck das restliche Krankenhaus auf."

Lange schwiegen wir nur vor uns hin bis wir in schallendes Gelächter ausbrachen. Ich hielt mir die Hände vor den Mund und sie drückte sich ein Kissen ins Gesicht, um unser Lautpegel etwas zu dämpfen.

Dann griff sie nach dem Brief und inspizierte ihn durch zusammen gekniffenen Augen. Wahrscheinlich hatte sie Probleme ohne Brille etwas zu erkennen. Woher hatte sie dann gewusst, dass ich es war, die ihr Zimmer betreten hatte?

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt