Kapitel 43 - Die Gasai in Aktion

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"Das ist der absolute Wahnsinn.", keuchte Ayato ehrfürchtig und sah sich um wie ein Kind in einem Spielzeugladen.

Zugegeben, auch mich haute dieser Anblick aus den Socken. So viele Shinobi an einem Fleck war mir noch nie unter die Augen gekommen und vor allem nicht aus allen Reichen. Wir waren nun eine Einheit.

Die Leute mit denen wir uns all die Jahre bekriegt hatten, waren jetzt unsere Kameraden. So viel Energie und schlagende Herzen überwältigte mich und ich legte mir die Hand auf die Stirn.

"Du wirst dich daran gewöhnen.", redete Tenjin beruhigend auf mich ein, doch ich runzelte skeptisch die Stirn.

Wir befanden uns auf einem Felsen mitten in der Wüste und warteten vor einem provisorischen Konferenzbereich. Sprich, es war nur ein überdurchschnittlich großes Zelt, welches etwas schöner aussah wie die, die man normalerweise in Läden fand.

Kakashi gesellte sich zu uns und hob zur Begrüßung die Hand. Gai stand neben ihm und hob mit seinem Standardgrinsen den Daumen. Wie er es hinbekam seine Zähne dabei so zum Glänzen zu bringen, würde wohl für immer ein Rätsel bleiben.

"Aufgeregt?", fragte der maskierte Mann an mich gewandt und ich verdrehte demonstrativ die Augen.

"Ach, Quatsch! Ich werde gleich nur alle Kage treffen! Wieso sollte ich da denn aufgeregt sein?", erwiderte ich mit einem Ton, der nur so vor Sarkasmus triefte.

"Dann verstehe ich nicht wieso du so viel Drama machst.", neckte er mich und versuchte mich somit zum Lachen zu bringen, aber am liebsten hätte wäre ich einfach nur zurück nach Hause gerannt.

"Sieh es aus einer anderen Perspektive. Du bist nicht alleine da drinnen. Tenjin ist da, Shikamaru ist da und Tsunade kennst du ja auch. Soweit ich mitbekommen habe, bist auch ganz gut mit dem Kazekage und seiner Beraterin befreundet.", ergriff nun Haru das Wort und es war fast schon nervig wie simpel die Situation aus seinem Mund klang.

Ja, Gaara und Temari waren auch da und ich konnte damit rechnen, dass sie mir den Rücken frei hielten.

"Und wenn es hart auf hart kommt, lässt du wieder den Boss raushängen.", meldete sich Ayato und ich hob verwirrt die Augenbraue.

"Wovon redest du denn?"

"Na, von dem Clantreffen ganz am Anfang. Hiko hat uns erzählt, dass du diesen einen Typen richtig zur Sau gemacht hast."

Ich gestikulierte hektisch.

"Aber das war was anderes! Ich kann unmöglich so mit einem der Kage reden-"

"Bei Tsunade fällt es dir leicht.", fiel Kiyoko mir ins Wort und ich schnappte empört nach Luft.

"Ich rede immer sehr respektvoll mit ihr!"

Ausnahmslos alle verzogen den Mund und ich vergrub beschämt das Gesicht in beide Hände. Nicht mal vor meiner Vorgesetzten hielt ich mich wohl unter Kontrolle.

Ein Rascheln ließ mich aufschauen und der Eingang zum Zelt wurde zur Seite geschoben. Shikamarus dunkle Augen blickten uns entgegen und sie sah in die Runde.

"Ihr seid laut.", tadelte er uns nur und nickte Tenjin und mir zu. "Kommt."

Kakashi berührte mit seinen Fingerspitzen kurz meinen Nacken und ich schloss wohlig die Augen bei dem Gefühl. Es gab mir Mut, auch wenn es nur eine Sekunde angehalten hatte.

Das Herz schlug mir trotzdem vor Aufregung bis zum Hals, als sich alle Augen auf uns richteten und Shikamaru meine Seite verließ, um sich neben Tsunade zu stellen. Ich fühlte mich dadurch etwas angreifbar, aber wenigstens wurde ich noch von Tenjin flankiert.

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt