Kapitel 27 - Unerwartete Offenbarungen

237 10 5
                                    

Wir verweilten nicht lange in dem unterirdischen Versteck, aber dennoch lange genug, um bei unserer Rückkehr festzustellen, dass die Sonne bereits untergegangen war. Hiko ließ ihre rechte Hand zu Feuer werden, um unsere Umgebung zu erleuchten und ich streckte mich. 

"Ich weiß ja nicht wie es mit euch aussieht, aber ich würde jetzt gerne schlafen gehen.", ergriff ich das Wort und stellte zufrieden fest, dass alle zustimmend nickten. 

"Klingt nach einer guten Idee. Dann können wir morgen früh anfangen.", erwiderte Temari, während ich unauffällig nach meinem Beutel tastete, der Gaaras Brief beherbergte. Mein Ziel war es alle dazu zu bringen schlafen zu gehen damit ich den Inhalt schnellstmöglich lesen konnte. Die Neugier brachte mich nämlich allmählich um, seit Temari ihn mir gegeben hatte.

Ich teilte mir mit Akano und Hiko ein Zelt und sie schliefen zu meinem Glück relativ schnell ein. Normalerweise redeten wir bei unseren Mission bis tief in die Nacht, aber die beiden ignorierten sich immer noch. Das war so ziemlich die einzige gute Sache an ihrem Streit.

So leise wie möglich huschte ich aus dem Zelt und sprang lautlos aus einen hochliegenden Ast. Ich lauschte noch eine ganze Weile auf die Geräusche um mich rum, bevor ich die Schriftrolle aus der Tasche fischte und aufrollte.

Die Schrift war beeindruckend ordentlich, als wäre sie nicht von Menschenhand geschrieben worden und ich strich sanft mit den Fingern darüber. Das einladende Lächeln des Kazekage tauchte vor meinem inneren Auge auf und ich lachte in mich hinein. 

Liebste (Y/N),

ich finde es schade dir diese Worte nicht persönlich sagen zu können, aber mit meiner Position als Kazekage kann ich mein Dorf nicht einfach so verlassen, auch wenn ich das gerne tun würde. Ich muss mich darauf verlassen, dass meine Schwester dir diesen Brief heil überbringt. Tatsächlich finde ich es aber leichter meine Gedanken auf Papier zu bringen, anstatt es dir selber zu sagen. Ich würde es wahrscheinlich nicht über mich bringen.

Ich will ehrlich mit dir sein, (Y/N). Ich hätte nur zu gerne mehr Zeit mit dir verbracht, als du mit deinem Team zu uns nach Suna-Gakure kamst und ich würde dich auch jetzt am liebsten auf deiner Mission begleiten. Vielleicht könnten wir das alles ja nachholen...eines Tages wenn du mich wieder besuchen kommst oder ich in euer Dorf komme. 

Würdest du dann ein weiteres mal mit mir essen gehen? Alleine meine ich. Du musst mir auf diesen Brief auch nicht antworten. Mir reicht die Gewissheit, dass du nun Bescheid weißt und ich hoffe, dass ich dich nicht in eine unangenehme Lage versetzte habe. Die Freundschaft, die wir jetzt haben, reicht mir vollkommen, also fühle dich bitte nicht unter Druck gesetzt.

Pass auf dich auf und wenn du je meine Hilfe benötigst, melde dich bei mir.

Liebe Grüße

Gaara

Bei seinen Worten klappte mir die Kinnlade runter und ich verstaute den Brief hastig. Ach du heilige Scheiße. Hatte er etwa Gefühle für mich? Der Kazekage? Hitze stieg mir bei dieser Erkenntnis ins Gesicht und ich tätschelte meine beiden Wangen. Erst Kakashi und nun das? 

Kopfschüttelnd sprang ich von meinem Ast runter und fuhr mir mit der Hand durchs Gesicht. Was sollte ich auf den Brief nun antworten? Oder sollte ich es doch lieber sein lassen? Gaara meinte ja darin, dass ich nicht unbedingt antworten musste.

Darüber würde ich mir morgen den Kopf zerbrechen nach einer Mütze Schlaf, aber tausende Gedanken wirbelten in meinem Kopf herum. Er war der Kazekage verdammt nochmal!

Ein Knacken ließ mich aufschrecken und ich warf sofort Wurfsterne in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. Lange passierte nichts bis eine Silhouette aus dem Wald trat und ich mich in Kampfposition begab.

Tiefes Rot (Naruto Shippuden x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt